Extra: Untersuchungsszene Marlon- Fine

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"Nehmen Sie Medikamente?" Ich ziehe meinen Notfallpass aus meinem Geldbeutel und reiche ihm die Karte.

"Oh. Das ist aber eine ganz schöne Menge", musternd schaut er mich an. 

"Verschleppte Herzmuskelentzündung...", sage ich leise.

"Mist. Aber Ihnen geht es soweit wieder gut?"wieder durchleuchten mich seine Augen. 

"Ja. Ich bin noch nicht so leistungsfähig. Aber es wird immer besser.

"Das ist gut. Schonen Sie sich aber auf jeden Fall."

"Ja, ich bin ja unter ständiger Beobachtung!", ich lächle Marlon an. 

"Warum das?"

"Mein Freund ist Kardiologe und betreibt ein medical Retreat. Ich arbeite in seinem Betrieb mit!"

"Und das klappt?"

"MEistens!"

"Warten Sie mal, medical Retreat. Ein Freund von mir macht gerade in sowas Vertretung."

"Maxi?"

"Ja, genau."

"Na das ist ja ein Zufall", gebe ich zurück. 

"Aber echt. Aber Sie haben nicht von ihm die Kontaktdaten?", fragend schaut Marlon mich an. 

"Ich denke nicht. Das hätte mir Maxi bestimmt vorher gesteckt. Ich denke er hat jemand auf der Hochzeit von unseren Freunden gefragt. Daniel, oder so. ", gebe ich unsicher zurück. Er lächelt und schüttelt den Kopf. "Daniel. Tz. Ja, das könnte sein. Und der hat geheiratet?"

"Ja genau. Die Hochzeit war vor 3 Monaten oder so."

"Witzig! Daniel und verheiratet.  Aber nun zurück zu dir!" Ich erstarre kurz. Hat er mich gerade tatsächlich geduzt? "Ich denke, du kennst meinen früheren Freundeskreis besser als ich. Deswegen fühlt es sich komisch an dich zu siezen!", er lächelt mich an. 

"Also ich bin Marlon!"

"Ähm, Fine!"

"Gut, dann gehen wir rüber!", stellt er fest. 

"Also, ich würde die Untersuchung wirklich gerne bei deinem Vater machen,  wenn du da nichts dagegen hast", schiebe ich etwas verzweifelt hinterher. Der Typ ist einfach zu dominant und attraktiv. Eine sehr gefährliche Mischung. 

"Ich habe aber etwas dagegen. Denke an die Konsequenzen!", er zwinkert mir zu und öffnet die Durchgangstüre zum nächsten Raum. "Hereinspaziert!" Ich bleibe einen Moment sitzen, bevor ich entnervt und gleichzeitig mit einem leichten Kribbeln im Bauch aufstehe und die wenigen Schritte zur Türe laufe.

Ich schaue mich in dem Untersuchungszimmer um. Es ist relativ oldstyle eingerichtet mit einem Untersuchungsstuhl mit Schalen. Meine Frauenärztin hat einen mit Fußstützen, der allerdings sehr futuristisch aussieht. 

"Mach dich bitte untenherum frei!", sagt er lapidar und geht zum Waschbecken , um sich die Hände zu waschen. 

Ich gehe zu dem aufgestellten Paravent. Meine Beine zittern etwas. Hätte ich doch wirklich ein Kleid angezogen, wie Jan gesagt hätte, so hätte ich einfach nur  den Slip ausziehen müssen. Aber nun habe ich ein relativ knappes Top und eine Jeans an. Toll. Einfach toll. Fine. Innerlich mit mir schimpfend ziehe ich schließlich Jeans und Slip aus. Mein Herz klopft wieder etwas schneller. Ich war noch nie bei einem männlichen Gyn. Wie wird sich das wohl anfühlen? Nachdem ich nun weiß, was es mit mir teilweise macht, wenn Jan mich untersucht, fühle ich mich noch deutlich exponierter, als vorher. Oh Gott.

"Fine! Kommst du!", er formuliert das nicht als Frage, sondern als Aufforderung, wenn man in seiner Stimme auch etwas Belustigung wahrnehmen kann. Schließlich trete ich vor. Er sitzt von mir weggedreht auf einem Hocker und gibt meine Daten in das Ultraschallgerät ein. Ich laufe leise zum Stuhl und setze mich auf die Kante. Er dreht sich zu mir und legt mir kurz eine behandschuhte Hand auf das Knie. 

Spaziergang zur inneren Mitte oder Annas GeschichteWhere stories live. Discover now