1.

308 14 4
                                    

Willkommen zu dieser Geschichte. Im Gegensatz zu meinen anderen Grindeldore Geschichten, wird diese aus Gellert's Perspektive geschrieben werden. Das wichtigste gab es eigentlich in der Zusammenfassung des Buches und ansonsten...Viel Spaß beim lesen.

--------------------------------------------------------------

Genervt lief ich aus dem Kerker der Schlangen. Slytherin, nannten sie es hier. Vier Häuser die einen nach Charaktereigenschaften einteilen, was ein Humbug. Immerhin passte es zu dem Bild, welches ich von Großbritannien hatte: weich, verschmust und spießig - die absolute Kotzgrenze meinerseits.
Da wir die Neuen sind, glotzt uns jeder an. An sich habe ich nichts gegen Aufmerksamkeit, aber wie ein wildes Tier will ich nicht zur Show gestellt werden. Die Begrüßung gestern Abend in dieser Großen Halle hatte mir bei weitem genügt. Überschwänglich war ein Scheiß dagegen.

Noch jetzt brachte mich der Gedanke daran zum schaudern.
In Durmstrang liefen nur Unter- bis Mittelbehinderte Hexen und Zauberer rum, doch im Vergleich zu Hogwarts war das nichts. Hätte ich mich doch bloß nicht von diesem möchte gern Direktor überreden lassen, dann könnte ich in Ruhe meinen Forschungen nachgehen und müsste mich nicht mit scheinheiligen Briten auseinander setzen.
In diese Häuser eingeteilt worden zu sein war schlimm genug, aber auch noch den Fummel von Uniform tragen zu müssen, war mir zu hoch. Die Teile sahen so billig aus, wie beinahe alles andere hier.

Ich war gerade dabei um die nächste Ecke zu gehen, als ich von der Seite angerempelt wurde. "Oh, Verzeihung. Ich hab wohl nicht auf den Weg geachtet." Mit dem ekelhaftesten Grinsen, welches mir jemand am Morgen zuwerfen konnte, sah der Junge zu mir. Sein Haar war beinahe schulterlang, gelockt und braun. Seine Augen waren in demselben Braun gehalten. Die Uniform die er trug war wie meine, nur das die grünen Bereiche bei mir bei ihm rot waren. Grob konnte ich seine Erscheinung dem gestrigen Abend zuordnen. Er war der Vertrauensschüler von Gryffindore - ein totaler Arschkriecher und Lehrerliebling also.

Sein Lächeln verrutschte kurz, nachdem ich ihm noch immer nicht geantwortet hatte und ihn stattdessen eher gleichgültig musterte. Gewiss, sein Gesicht schien ganz hübsch zu sein, aber das war alles was ihn ausmachte. "Ganz offensichtlich." Scheinbar hat er mit dieser Antwort nicht gerechnet. "Tut mir wirklich leid. Hast du dir weh getan?" Wollte er jetzt Smalltalk betreiben? Da konnte er lange drauf warten. So tief würde ich sicher nicht sinken.
Gleichgültig drehte ich mich um und setzte meinen Weg fort. Hinter mir spürte ich auf meinem Rücken, wie sich ungläubige Augen auf meine Rückseite hafteten. Vermutlich sah er aus wie ein Fisch.

Auf das Frühstück konnte ich breitwillig verzichten. Dort würden nur nervige Fragen gestellt werden und darauf hatte ich keine Lust. Im allgemeinen aß ich nicht oft mit den anderen. Viel lieber ließ ich mir etwas von den Elfen aufheben und aß alleine in meinem Zimmer. Mein Zimmer... ich vermisse es schon jetzt. Im Gegensatz zu dieser Schule, hatte auf Durmstrang jeder sein eigenes Zimmer. Unsere Eltern mussten immerhin auch genug bezahlen, da war ein Einzelzimmer wirklich das mindeste. Durmstrang nahm immerhin nur Reinblüter und noch dazu vorzugsweise Alphas. Selten wird ein Beta genommen und Omega haben keine Chance, ob Reinblut oder nicht.

Im allgemeinen ist es sehr selten, dass ein Omega als Reinblut geboren wird. In der Regel sind es dann die Zweitgeboren, die sowieso keinen Titel oder Namen der Familie erben. Oftmals werden diese Omega an andere Familien verkauft, um ihrer Familie von Nutzen zu sein. Ich hasste Omega. Sie unterwarfen sich, waren schwach und willenlos. Sobald sie sich an ein Alpha gebunden hatten, waren sie auf dieses angewiesen. Ihr Besitz würde an ihr Alpha übergehen, genauso wie ihr Körper. Sie würden nur noch zum Nachwuchs bekommen und Haushalt bewirtschaften gut sein -  verabscheuenswert. Davon abgesehen werden sie von der Gemeinschaft ausgeschlossen und belächelt.

Nachdem ich um eine weitere Ecke geboren bin, fand ich mich vor dem Klassenzimmer wieder. Die erste Stunde war Zaubertränke. Hoffentlich war der Unterricht nicht so bescheiden wie der Rest dieser Schule. Hier gab es kein Fach für Dunkle Künste, das ist ein weiterer Grund, warum mich dieses Schloss nicht interessiert. Dunkle Künste waren unglaublich interessant und es war wichtig, diese Zauber zu versuchen. Diese Magie hätte es nie gegeben, wenn man sie nicht nutzen sollte. Leider sahen das nur wenige so.
Testend drückte ich auf die Klinke und zu meiner Freude öffnete sich die Tür. Prima, jetzt kann ich mir schon einen Platz suchen.

Im Klassenzimmer angekommen sah ich mich erstmal um. Die Reihen waren in etwa so aufgebaut, wie die in Durmstrang. Nach kurzem überlegen nahm ich Kurs auf den Platz, auf welchem ich auch in Durmstrang sitzen würde. Das war die letzte Reihe direkt neben dem Fenster. Würde mich der Unterricht zu sehr langweilen - wovon ich stark ausging - so könnte ich immerhin nach draußen sehen. Das einzig schöne hier waren die Ländereien. Durmstrang hatte zwar weite Flächen, aber die waren oftmals zugeschneit. Hogwarts hingehen hatte Wälder, Seen und Hügel. Wie es wohl wäre, über den See zu fliegen? Hogwarts hatte ein Quidditchfeld, das müsste ich mir auch noch ansehen.

In Durmstrang lag der Fokus nicht auf Spaß und Hobbys, sondern auf Leistung. Das war der wesentliche Unterschied. Bei uns war alles ernst und nicht so ein Spiel mit Samthandschuhen wie hier.
Ich war gerade dabei meine Bücher und Hefte auszupacken, als die Tür mit einem leisen Knarren geöffnet wurde. Eigentlich wollte ich die Person ignorieren, doch sie kam direkt auf mich zu und ließ sich tatsächlich neben mir nieder. Wie dreist konnte man sein?! Hätte ich nur nicht gefragt. Es war der Junge von vorhin auf dem Gang. Klar das es der sein würde. "Wegen vorhin das tut mir wirklich leid. Dein Mitschüler sagte du heißt Gellert Grindelwald? Woher kommt der Name?"

Versuchte er erneut Smalltalk zu halten? Er war wirklich mies darin. "Sagst du mir welcher Mitschüler dir das gezwitschert hat?" Ich hatte eine Vermutung, aber die musste noch bestätigt werden. "Igor heißt er. Igor Karkaroff. Er scheint ganz nett zu sein, wenn auch etwas wortkark." Ahja, also doch. Dieser kleinen plaudernden Ratte würde ich noch den Mund stopfen müssen. "Ihr beide scheint keine Freunde zu sein, oder?" No shit Merlin. Schulterzuckend widmete ich mich dem Buch vor mir. Wäre er nicht annähernd hübsch, hätte ich ihn schon längst in die Prärie geschickt. Machte er natürlich so weiter, würde ich das immernoch in Erwägung ziehen.

Offenbar bemerkte er, dass ich keine Lust hatte zu antworten, weder auf seine erste noch auf die zweite Frage. "Ich heiße übrigens Albus. Wenn du Fragen haben solltest, kannst du mich gern ansprechen." Fragen, huh? "Ich werde es mir merken." Hoffentlich hält er bald die Klappe.
Nach und nach füllte sich der Raum. Manche meiner Mitschüler gesellten sich zu denen aus Hogwarts, Karkaroff hingehen saß alleine. Neben dem wollte eh keiner sitzen. Besonders talentiert war er nicht und seine Familie stand eh auf einem recht umstrittenen Stand. Mit einer gefallenen Familie wollte sich niemand beschäftigen, warum auch? Profitieren würde man davon nicht.

Plötzlich kam mir ein Gedanke. "Sag mal Albus, habt ihr auch sowas wie eine Zaubertränke - Vorratskammer? Ich rede von Zutaten, die für Tränke verwendet werden." Mühsam quälte ich mir etwas auf die Lippen, das wohl einem Lächeln ähneln sollte. Ein wirklich ekelhaftes Gefühl. Das würde ich sicherlich nie wieder machen. "Mh? Ja natürlich. Im Kerker befindet sich eine Kammer, da werden die Zutaten verstaut. Warum fragst du?" Durfte man nicht einfach so fragen? Was ein Klugscheißer. "Interesse. Ich wollte es mit Durmstrang vergleichen." Ob er mir glaubte war nicht klar, aber das war mir egal. Ich wollte mit ihm eh nichts zu tun haben.

The Vision of One A Faite of Two. Место, где живут истории. Откройте их для себя