Neue Wohnung, neues Leben

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Nach einer Woche hatten sie endlich die perfekte Wohnung gefunden. Ian und Karen hatten sich verschiedene Wohnungen angesehen, da Mandy und Mickey zu faul gewesen waren, um mitzugehen. Dadurch waren sie sich, wie Ian zugeben musste, wirklich näher gekommen. Eigentlich fand er sie gar nicht mehr so schlimm und langsam konnte er sich auch damit abfinden, dass sie ein Baby von Mickey bekommen würde. Irgendwie war es dann ja auch sein Baby, denn immerhin würden sie zusammenziehen. Lip half ihnen dabei, die Möbel in die Wohnung zu tragen. Mickey und er motzten sich natürlich ständig an, doch am Ende saßen sie alle zusammen auf dem Sofa und teilten sich eine Pizza. Die Wohnung war wirklich gemütlich und auch ganz hübsch, auch wenn sie nicht besonders groß war. Das Wichtigste war, dass sie alle hineinpassten. Mandy und Karen hatten zusammen ein Zimmer und Ian und Mickey natürlich auch. Zuerst hatten die Betten auseinandergestanden, doch das hatte Mickey relativ schnell geändert. Mandy meinte, dass sie wie ein altes Ehepaar aussahen. Die Küche und das Wohnzimmer befanden sich in einem Raum und ansonsten gab es nur noch das Badezimmer, welches gleichzeitig auch als Wäscheraum diente. Dann waren da noch die Dienste. Ian übernahm den Abwasch und auch den Rest der Küche, Karen kümmerte sich um die Wäsche und Mandy war dafür zuständig, dass alles sauber blieb. Nur für Mickey konnten sie nichts richtiges finden, was ihn allerdings auch nicht sonderlich störte. Er war sowieso erstmal damit beschäftigt, sich einen Job zu suchen. Auch Ian hätte sich langsam mal darüber Gedanken machen sollen, doch er hatte wichtigere Dinge zu tun. Er plante eine kleine Feier in ihrer neuen Wohnung, natürlich nur mit der Familie. Nichts Großes, doch trotzdem wollte er die Idee unbedingt umsetzen. Mandy half Mickey bei der Jobsuche und versuchte währenddessen auch gleich einen Job für sich zu finden. Die Einzige, die nichts dergleichen tat war Karen, doch das konnte ihr niemand übel nehmen. Mickey passte in letzter Zeit unheimlich viel auf sie auf, was Mandy echt süß von ihrem Bruder fand. Er achtete darauf, was sie zu sich nahm, ob es ihr gut ging und ob sie sich nicht überforderte. Aber auch Mandy und Ian unterstützten sie. Bis jetzt lief alles ganz gut. Sie konnten es miteinander aushalten, ohne sich ständig zu streiten. Es war der Anfang einer sehr schönen Zeit.


„Hey, was machst du da?", fragte Mickey, als er in die Küche kam. Ian drehte sich erschrocken zu ihm um, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass so spät noch jemand wach sein würde. „Ich ehm... mache das Essen für morgen, weil ich es heute nicht mehr geschafft habe. Du weißt schon, Jobsuche und sowas", erklärte er. Mickey lehnte sich gegen den Türrahmen und lächelte schwach. „Du machst dir viel zu viel Arbeit, weißt du das? Komm wieder ins Bett", bat er. Wie gerne wäre Ian diesem Wunsch nachgekommen, doch er konnte nicht. Er hatte alle zu dieser Gartenparty eingeladen, also musste er sich auch darum kümmern, dass sie nicht vollkommen in die Hose ging. „Ich würde ja gerne, aber das geht nicht", beteuerte er. „Komm schon, wir stehen morgen früh auf und machen es zusammen fertig, okay?", schlug Mickey vor. Ian hatte eigentlich vorgehabt, sich nicht überzeugen zu lassen, doch Mickey schaffte es einfach immer wieder. „Na gut, aber du musst mir wirklich helfen", meinte er streng. Sein Freund grinste ihn an. „Schon klar, Prinzessin." Er wusste, dass Ian es nicht mochte, wenn er ihn so nannte und genau deswegen tat er es immer wieder. „Alles klar, Mickey Maus", entgegnete er und folgte ihm daraufhin in ihr gemeinsames Schlafzimmer.


„Ian, jetzt setz dich doch endlich mal hin!", meinte Veronica, während sie Amy stillte. Kev sah liebevoll auf ihr Baby herab und streichelte sanft ihren kleinen Kopf. „Ehrlich so, kleiner Bruder. Du läufst die ganze Zeit hin und her, dabei geht's uns allen bestens", meinte Lip und zwickte Ian kurz in die Hüfte. Er zuckte zusammen und schlug seinem großen Bruder gegen den Arm. Lip lachte natürlich nur und ging kurz darauf zu Karen und Mandy, die zusammen auf einer Decke im Garten lagen. Ian seufzte. Zwar lief die Gartenparty bis jetzt ganz gut, aber er fühlte sich trotzdem so, als müsse er noch so viel machen. „Wollt ihr vielleicht noch was essen?", fragte er Adam und Fiona, die gerade in ein intensives Gespräch vertieft gewesen waren. „Nein, alles gut", versicherte Adam ihm. „Ian, du kannst dich wirklich hinsetzen. Du machst dir viel zu viel Arbeit", meinte auch Fiona. Warum sagten ihm alle, dass er sich zu viel Arbeit machte? Er konnte nun mal nicht anders, als alles perfekt hinkriegen zu wollen. Plötzlich wurde er von hinten gepackt, nach unten gezogen und ehe er sich versah, saß er auf Mickeys Schoß. „Lass das, ich hab noch..." „Ganz genau, du hast ja noch so viel zu tun", unterbrach sein Freund ihn lächelnd und gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Jetzt musste Ian auch lächeln. Er schloss die Augen und lehnte sich an Mickeys Brust, während Mickey mit dem Daumen über seine Wange strich. „Hör auf, dich so sehr zu stressen. Alle sind zufrieden, das siehst du doch." Ian sah sich um und merkte, dass es wirklich allen gut ging und dass er es sich wohl leisten konnte, für zehn Minuten eine Pause zu machen. Er küsste Mickey auf die Wange. „Kommst du mit in die Küche?", fragte er. Mickey zog seine Augenbrauen fragend nach oben. „Warum?" Ohne ihm zu antworten, stand Ian auf und zog ihn in die Küche. Er öffnete den Kühlschrank und holte den Nachtisch heraus, den sie heute Morgen zusammen gemacht hatten. „Du probierst zuerst", meinte er. „Wieso? Weil es bei mir egal wäre, wenn er schlecht schmeckt?", hakte Mickey nach. Da musste Ian lachen. „Nein, natürlich nicht. Komm her." Mickey zögerte kurz, dann setzte er sich auf den Schoß seines Freundes und ließ sich von ihm füttern. „Schmeckt es dir?", fragte Ian, während er seinen Arm um Mickeys Hüfte legte. „Ja, aber... Ian? Kann ich dich was... naja, fragen?", wollte Mickey wissen. Ian legte den Löffel auf den Tisch und sah seinen Freund ernst an, denn er redete selten in so einem Ton mit ihm. „Natürlich, du kannst mich alles fragen", sagte er liebevoll. Mickey atmete tief durch. „Also, ich wollte dich fragen ob..." „Eure Toilettenspülung funktioniert nicht richtig. Soll ich mich darum kümmern oder kriegt ihr das alleine hin?", kam es plötzlich von Lip. Ian verdrehte die Augen. Sein großer Bruder war dafür bekannt, immer in den ungünstigsten Momenten zu stören. „Siehst du nicht, dass Mickey und ich uns gerade unterhalten?", erwiderte Ian genervt. Lip holte grinsend eine Zigarette aus seiner Hosentasche und interessierte sich natürlich nicht dafür, dass er mal wieder störte. „Ist ja echt süß, wie ihr hier sitzt", meinte er. „Du bist doch nur neidisch, weil du keine Beziehung hast", entgegnete Ian. Lip hielt kurz inne, fing sich dann aber wieder und zuckte nur mit den Schultern. „Ich brauche keine Beziehung", beteuerte er. Ian wusste, dass das nicht stimmte. Ihm war schon klar, wie sehr Lip sich nach einer Freundin sehnte. „Du wirst ein Mädchen finden, Lip. Da bin ich mir sicher", baute Ian ihn auf. „Ich mir nicht", äußerte Mickey sich. Ian schlug ihm unsanft gegen den Hinterkopf. „Wie taktvoll du mal wieder bist", meinte er wütend. Mickey küsste ihn, weil er wusste, dass Ian danach nicht mehr sauer sein konnte. Lip beobachtete die Beiden kurz, dann wurde es ihm zu viel und er verschwand wieder nach draußen. „Mickey, kannst du mir Skateboard fahren beibringen?", rief Debbie. Er wollte gerade aufstehen, da hielt Ian ihn zurück. „Du wolltest mich noch was fragen", erinnerte er ihn, auch wenn er wusste, dass  Mickey es nicht vergessen hatte. „Ich frag dich wann anders", antwortete er knapp und folgte Lip nach draußen, bevor Ian weiter nachhaken konnte. Seufzend nahm er den Nachtisch und stellte ihn auf den Gartentisch, damit alle was davon hatten. „Willst du mit uns tanzen, Ian?", fragte Mandy, die ihren Arm um ihre Freundin gelegt hatte. Eigentlich war Ian nicht zum Tanzen zumute, doch er wollte die Beiden nicht enttäuschen, also tat er ihnen den Gefallen. Er konnte trotzdem nicht vergessen, dass Mickey ihn etwas fragen wollte, was ihm anscheinend ziemlich wichtig war.

I can't hate youWhere stories live. Discover now