2019 - Rose Blackwood

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Schnell ließ ich den Brief in meine Tasche gleiten. "Kommst du noch mit zur Post?" , fragte ich Elijah, der auf meinem Bett lag und auf seinem I pad herum tippte. "Klar. Aber hier an der Ecke ist doch ein Briefkasten. Das ist doch viel näher."
"Ich hab Angst, dass er abhanden kommt. Deshalb bring ich ihn lieber gleich direkt zur Post"
"Als ob er da nicht abhanden kommen könnte" Eli verdrehte die Augen und stand auf. Er streckte sich und schloss dann die Augen. "Ich bin müde Rosie" Eli und ich waren beste Freunde seit ich denken kann. Ich lächelte. "Ich auch. Ein Spaziergang wird uns gut tun" Wir zogen unsere Schuhe an und gingen nach draußen.
"Hast du schon das von dem neuen Schüler gehört?", fragte ich ihn als wir unten auf der Straße angekommen waren. Er nickte. Ich hatte das Gefühl, dass es ihn nicht sonderlich fröhlich stimmte. "Werden ja dann sehen wie der so drauf ist", meinte er plötzlich und wechselte das Thema. Bei der Post angekommen gab ich den Brief ab und wir entschieden uns für den längeren Weg durch den Park und am Bäcker zurück zu mir nach Hause.
"Hast du eigentlich schon mit deiner Arbeit für die Schule begonnen?" Er sah auf den Boden. Irgendwas bedrückte ihn, doch ich hatte nicht den Mit ihn zu fragen was es war. In seinen großen blauen Augen fehlte heute irgendwie der Glanz und er war nicht so fröhlich wie sonst.
"Ja...Naja. ..also ich hab mir schon Gedanken zum Thema gemacht" Komischerweise brachte ihn meine Antwort zum lächeln. "Typisch du." , sagte er dann, "Ich schreibe ja in Psychologie und hab schon die Einleitung fertig und..."
Manche bezeichneten Eli als Streber. Für mich war er jedoch der intelligente lustige große Bruder, den ich mir immer gewünscht hatte.
An der Kreuzung entschied sich Eli dann doch schon nach Hause zu gehen und seine Arbeit weiter zu schreiben. Ich dagegen ging noch zum Bäcker und dann auch nach Hause.

"Hey dad. Ich bin wieder da. Och hab Kuchen mitgebracht" Ich ging in die Küche und stellte den Beutel ab. Mein Vater kam aus dem Wohnzimmer. "Das ist ja schön. Aber du weißt doch dass du das nicht machen brauchst" Er drückte mich fest an sich. Er hatte den Tod meiner Mutter nie verkraftet. "Ich hab dich lieb Paps", sagte ich. "Ich doch auch, Kleines"
Wir setzten uns und aßen etwas von dem Kuchen. "Nächste Woche bekommen wir einen neuen Schüler. Ich weiß gar nicht wieso aber hoffentlich ist er nett." Ich lächelte. Mein Vater nickte nur. "Wann gehst du wieder arbeiten?", fragte ich ihn dann als er nicht antwortete. Er hatte sich vor zwei Wochen bei einem Unfall das Bein gebrochen, aber es war recht schnell geheilt. "Nächste oder Übernächste Woche. Sonst musst du ja irgendwann arbeiten, wenn ich noch länger zu Hause bleibe", er lachte. Aber dann sah man ihm an, dass es eine dumme Idee war das zu sagen weil ich es wirklich getan hätte.
Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer und begann für die Schule zu lernen.
Auf einmal klopfte es an der Tür.

VerbundenWhere stories live. Discover now