2. The secret

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Als Baekhyun aufwachte, spürte er wie Müdigkeit seinen gesamten Körper erfüllte. An anderer Stelle hätte er dies vielleicht ironisch gefunden, wenn man bedachte, dass er gerade er geschlafen hatte, doch in diesem Moment war ihm echt nicht nach Lachen zumute. Stattdessen spürte er den kalten Schweiß, der von einer Stirn lief und seine Klamotten, die förmlich an seinem Körper klebten. Seine Augen fühlten sich schwer an und als er es endlich schaffte, sie vollends zu öffnen, brauchte er einige Momente, um sich zu orientieren.
Er lag in seinem Zimmer, genauer in seinem Bett und für einen kurzen Moment wunderte ihn dies nicht weiter, bis er versuchte, sich aufzurichten und kläglich scheiterte aufgrund eines starken Schmerzens, der von seinem Nacken ausging. Ein schmerzerfülltes Stöhnen verließ seine Kehle und er ließ sich zurück in die Kissen unter ihm fallen. Fast noch schmerzlicher jedoch kehrten die Erinnerungen zurück, die Erinnerungen an, vermutlich, gestern Abend. Er brauchte ein paar Sekunden, doch als er an dem Punkt angekommen war, wo Key ihn attackierte, merkte er, dass dort seine Erinnerungen stoppten. Er fand es surreal und wollte sich einreden, dass alles, was passiert war nur ein Teil eines wilden Traums gewesen war, doch der stechende Schmerz und die Schlappheit, die ihn erfüllten sprachen eine andere Sprache. Baekhyun schloss seine Augen nochmals und tastete dann vorsichtig an seinen Hals und, zu seiner Verblüffung, fasste nicht in eine offene Wunde. Stattdessen fühlten seine Fingerspitzen Stoff. Er fuhr langsam darüber und war sich bald sicher, dass es sich um ein Pflaster handeln musste. Ganz langsam reichte er seine Hand zur Bettseite raus und suchte blind nach seinem Handy. Erst jetzt schienen die Informationen richtig zu ihm durchzukommen: Key hatte ihn angegriffen, wie auch immer. Er hatte ihn physisch verletzt, wie auch immer. Doch Baekhyun fand nicht die Kraft in sich, sich groß aufzuregen. Sein Kopf war schwer und seine Gedanken gingen langsam. Die einfache Bewegung, seinen Arm zu bewegen fühlte sich an wie ein Marathon und er spürte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann wegen der Erschöpfung. Er hatte nicht die Kraft, Angst zu haben. Und er würde auch nicht die Kraft haben aufzustehen, falls er sein Handy nicht fand.
Das tat er allerdings, es lag auf seinem Nachttisch und als er es mit seinen Fingern erfasste, atmete er erleichtert aus. Baekhyun schlang seine Finger um das Handy und hatte Schwierigkeiten, es zu sich zu bringen. Als er es dann endlich nah vor seinen Augen hielt und den Zettel sah, der darauf klebte, musste er seine Augen zusammenkneifen, damit seine Sicht, von der er nicht einmal mitbekommen hatte, dass sie verschwommen war, sich klärte.
Hey Baekhyun,
ruf mich an, sobald du wach bist. Meine Nummer ist eingespeichert.
Key
Baekyhyun musste die Notiz drei Mal lesen, damit der Inhalt zu ihm durchsickerte und noch ein viertes Mal, um sie wirklich zu verstehen. In normalen Zustand hätte er sich sicher nun aufgeregt, wäre wütend geworden, hätte abschätzig gelacht oder über eine alternative Person nachgedacht, die er anrufen könnte. Doch in diesem Moment konnte er all dies nicht. Sein Gehirn konnte nur, ganz langsam, dem folgen, was ihm gesagt wurde. Und das war, Key anzurufen.
Der Display leuchtete zu grell und das Tuten des Hörers war zu laut, doch Baekhyun tat nichts anderes, als leise und unzufrieden zu grummeln. Als es dann knackte, erlöste ihn das Rauschen in der Leitung, das wesentlich leiser war.
„Baekhyun, ich bin auf dem Weg zu dir.", sagte Key und Baekhyun wunderte sich nicht. Er wunderte sich nicht darüber, woher Key seine Adresse kannte und fragte sich auch nicht, warum Key zu ihm kam. Aber als Key dann keine Minute später neben ihm stand, wunderte er sich doch etwas. Jedoch konnte er nur mit großen Augen beobachten, wie er langsam und leise die Tür hinter sich schloss und mit vorsichtigen Schritten auf Baekhyun zukam.
„Baekhyun.", flüsterte Key leise und dieser war fast schon dankbar, dass Key nicht in normaler Lautstärke sprach. „Wie geht es dir?", fragte er dann und blickte Baekhyun besorgt an. Ein Schnauben kam aus Baekhyuns Kehle, was mit viel Interpretation etwas verächtlich klingen könnte. „Du hast bestimmt viele Fragen und ich verspreche dir, dass ich sie beantworten werde, aber-" Baekhyun schloss die Augen langsam und gestand sich ein, dass er eigentlich keinerlei Fragen hatte, zumindest nicht jetzt. Key schien dies wohl zu merken. „Okay, ich höre auf zu reden. Ich kümmere mich um dich und später können wir dann ja mal schauen.", murmelte Key leise und Baekhyun nutze all seine Kraft um seinen Kopf langsam in einer nickenden Geste zu bewegen. Er spürte, wie die Müdigkeit sich noch stärker in seinen Knochen festsetze und sah auch schon bald Bilder eines Traumes vor seinem inneren Auge.

Als Baekhyun das nächste Mal aufwachte, brauchte er nur ein paar Sekunden, um sich zu orientieren und ein paar weitere, um Key zu bemerken, der es sich auf seinem Schreibtischstuhl gemütlich gemacht hatte.
„Baekhyun, du bist wach.", sagte er und sprang hektisch auf. Als Baekhyun deswegen etwas zusammenzuckte, merkte er das Kühlpack, was auf seiner Stirn lag. „Endlich, endlich. Das hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Du warst zwei Stunden weg. Ich wäre fast durchgedreht.", plapperte er in einem Atemzug und lief unruhig im Raum rum. „Scheiße, scheiße. Das tut mir so leid. Ich wusste nicht, dass es dir so schlecht gehen würde, als ich hierhergekommen bin. Ich wollte es wirklich nicht so weit kommen lassen.", redete er weiter und drehte sich dann abrupt zu Baekhyun, der Key verwirrt musterte. Was hatte er denn? Wovon zum Teufel redete Key da? Was meinte er? „Du musst dringend was trinken, Baekhyun.", sagte Key und kam näher. Baekhyun fühlte sich etwas besser, zumindest gut genug, dass bei dieser Bewegung alle Alarmglocken in ihm schellten und er, im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten, etwas zurückwich.
„St-Stopp.", stotterte er und Key hielt in seinen Bewegungen inne. Key sollte bloß nicht näherkommen.
„O-Okay.", sagte Key und trat dann wieder ein paar Schritte zurück. „Ich komme dir nicht näher, aber du musst trinken, bitte. Und essen, aber darum kümmern wir uns später. Bitte trink was. Neben dir steht eine Wasserflasche." Baekhyun musterte für Key für ein paar Sekunden und merkte die ehrliche Sorge, die in Keys Augen lag und wendete dann seinen Blick zum Nachttisch. Dort stand eine Flasche, die er nicht als seine ausmachen konnte und wieder glitt sein Blick zu Key. Warum sah er so hektisch aus? Keys Hände zitterten und er kaute nervös auf seiner Unterlippe herum, während er Baekhyun flehend ansah. Er konnte anscheinend nicht stillstehen, denn er bewegte sich die ganze Zeit hektisch von einem Bein auf das andere. Baekhyun war skeptisch gegenüber Keys Verhalten. Denn er wusste nicht, was passiert war, aber er wusste, dass, was auch immer es war, Key etwas damit zu tun hatte. Und seinem Verhalten nach zu urteilen, war es nichts gutes gewesen, was er ihm angetan hatte. Er wusste nicht, ob er ihm trauen sollte und wer wusste schon, was in dem Wasser drinnen sein konnte. Doch er hatte wohl oder übel keine Wahl, als auf Key zu hören. Er war ihm hilflos ausgeliefert und er spürte seine Kehle, die staubtrocken war und nach Flüssigkeit schrie. Baekhyun streckte seine Hand vorsichtig nach der Flasche aus und spürte wie schwer sie war, als er sie hochhob. Als er sie endlich an seinen Mund legte und sie öffnete, blickte er vorsichtig wieder zu Key. Dieser sah ihm aufmerksam bei jeder Bewegung zu und war scheinbar jederzeit bereit, Baekhyun zu Hilfe zu eilen, was diesen nur noch nervöser machte als Keys rastloses Verhalten sowieso schon. Jedoch setzte er langsam die Flasche an seine Lippen kippte mindestens die Hälfte daneben, als er trank. Doch das war ihm herzlich egal, denn das Wasser was in seine Kehle geriet, war wie eine Heilung. Langsam aber sicher fühlte es sich an, als würde er wirklich aufwachen.
„Brauchst du noch was? Essen, trinken? Ich hole dir am besten einfach noch ein paar Flaschen. Ja, das klingt gut.", faselte Key, als Baekhyun ausgetrunken hatte und Baekhyun nickte. Key schien es irgendwie noch schlechter zu gehen, als Baekhyun selbst, wie er so hektisch durch den Raum eilte und kein einziges Mal still stehen blieb. Doch dass Key ihm näherkam, als er ihm die Flasche diesmal direkt in die Hand reichte, war Baekhyun fast schon egal. Er trank mindestens drei oder vier Liter, wobei die Hälfte wohl nicht in seinen Mund floss und fühlte sich, als würde ein Schleier von ihm gewaschen. Seine Sicht wurde etwas klarer und es wurde immer weniger anstrengend, die Flasche zu halten.
Und so verging die folgende Stunde. Baekhyun trank und aß und fühlte sich von Mal zu Mal besser. Key redete unverständliche und wirre Sachen und verwirrte Baekhyun immer mehr. Seine Gedanken begannen zu wandern. Es fühlte sich immer absurder an, dass Key ihm tatsächlich etwas angetan hatte, wenn man bedachte wie gut und liebevoll er sich um Baekhyun kümmerte und wie reuevoll er schien, doch der Schmerz an seinem Hals und die Müdigkeit, die immer noch in seinen Knochen saß, sprachen eine andere Sprache. Was hatte er ihm denn eigentlich angetan? Hatte er ihm seinen Hals aufgeschnitten? Warum fühlte Baekhyun sich so schlapp? Er wusste nicht, warum er so erschöpft war und warum er sich nicht bewegen, geschweige denn aufstehen konnte. Doch Key musste es wissen, nicht? Der Gedanke, dass derjenige, der all das Schuld war, ihm gerade einen Schokoriegel reichte, rief Übelkeit in Baekhyun hervor. Anstatt ihn anzunehmen, drehte Baekhyun seinen Kopf weg.
„Key, erklär mir, was passiert ist.", forderte er dann und wusste, dass er keineswegs einschüchternd klang oder aussah. Er trug immer noch seine Klamotten von gestern Abend, seinen oversized Pulli, in dem er sich immer gemütlich einmummeln konnte. Baekhyun hörte wie Key in all seinen Bewegungen innehielt und dann leise seufzte und sich auf den Schreibtischstuhl setzte. Er atmete zitterig aus und schloss kurz die Augen, wie um sich selbst zu beruhigen.
„Okay, das mache ich. Aber du musst mir versprechen, dass du nicht in Panik gerätst. Der Stress tut dir bestimmt nicht gut." Baekhyun wollte Key gar nichts versprechen, doch er nickte nur. Er war viel zu neugierig zu erfahren, was passiert war, als dass er jetzt etwas tun würde, was Key davon abhielt, ihm die Wahrheit zu sagen.
„Also Baekhyun ähm-" Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. „es gibt Vampire und ich bin einer. Ich weiß, das klingt unglaublich und gruselig und so, aber es stimmt. Bitte werd nicht böse oder ängstlich. Ich tue dir nichts. Auf jeden Fall nicht mehr. Das da in der Gasse ist etwas aus dem Ruder gelaufen. Ich wollte das nicht, I swear, aber-", plapperte Key, bis Baekhyun ihn unterbrach.
„Warte, warte. Sei mal still, Key." Key verstummte und Baekhyun atmete einmal tief durch. „Das ist nicht witzig." Key schaute ihn etwas verwirrt an. „Für mich ist das hier gerade nicht die Zeit für Späße, falls du es nicht bemerkt hast. Ich weiß nicht, was passiert ist und du schon. Und anstatt mir hier mal zu helfen, laberst du Stuss.", sagte Baekhyun abschätzig und war stolz auf sich selbst, dass seine Stimme so fest klang, als er diese Worte aussprach. Allerdings war er nicht bereit, wieder Spielchen mit Key zu spielen. Beim letzten Mal war das ja nicht gut geendet. Deswegen tastete er unter der Decke nach seinem Handy. Als er es fand, zog er es unauffällig zu sich heran und klammerte sich daran fest. Wenn Key ihm nicht die Wahrheit sagte, würde er die Polizei rufen. Immerhin hatte Key ihn ja überfallen oder so etwas und er würde nicht riskieren, dass so etwas nochmal passierte.
„Baekhyun, das ist kein Witz. Ich meine es ernst.", sagte Key und blickte ihn aufrichtig, aber auch verzweifelt, an. Das war es für Baekhyun, er zögerte keine Sekunde und zog sein Handy hervor. Plötzlich zog ein Hauch durch den Raum und zerschnitt die Luft. Key stand nun vor Baekhyuns Schreibtisch. Verwirrt musterte Baekhyun seine leeren Hände. Dann fiel sein Blick wieder auf Key, der Baekhyuns Handy zwischen den Fingern hielt.
„Was-?", begann er, doch Key unterbrach ihn.
„Du musst mir zuhören. Und mir vor allem auch glauben. Ich wollte auch nicht, dass wir am Ende hier sitzen, aber es ist nun mal nicht alles nach Plan gelaufen. Man, ich weiß doch auch nicht, was ich tun soll. Ich bin auch überfordert. Aber bitte ruf niemanden an. Wir müssen das hier zwischen uns klären.", sagte Key und strich sich aufgewühlt durch die Haare.
„Gib mir mein Handy zurück, du Arschloch.", forderte Baekhyun jedoch nur und blickte Key entsetzt an.
„Das werde ich. Aber nicht jetzt, du musst mit zuhören. Bitte." Für Baekhyun war es genug. Wer dachte Key, wer er war, dass er sich so respektlos hier verhielt, nach allem, was er ihm angetan hatte, was auch immer es war. Er war nicht in der Position, in keinster Art und Weise, hier irgendwelche Forderungen zu stellen.
„Entschuldigung, aber ich bin nicht der, der hier die Schuld trägt.", murmelte Baekhyun, doch hielt seinen Blick auf Keys Hände gerichtet. „Du warst der, der mich nachts nach Hause gebracht, dabei in eine dunkle Gasse gezogen und weiß Gott was mit mir gemacht hat. Und dann erzählst du mir irgendeine Scheiße, obwohl du gesagt hast, dass du mir Antworten gibst. Aber ich denke als scheiß Vergewaltiger muss man sein Wort eh nicht halten.", zischte Baekhyun und zog die Decke höher. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er wusste nicht, was er tun sollte, doch die Wut in ihm machte langsam der Verzweiflung platz.
„Ich habe dich nicht vergewaltigt." Key blickte ihn entsetzt an. „das würde ich nie tun. Ich würde dich nie verletzten. Also, nicht mehr. Wie gesagt, das war ein Unfall. Und das tut mir auch leid. Wirklich, ich werde das wieder gut machen. Aber ich habe dich nicht vergewaltigt."
„Und was hast du dann mit mir gemacht?", fragte Baekhyun mit brüchiger Stimme. Er wollte doch nur Antworten, er wollte hier nur weg. Er wollte die Wahrheit wissen. Kurz herrschte Stille in dem kleinen Raum und dann sagte Key mit leiser Stimme: „Ich habe dein Blut getrunken." Key schluckte, „Ich wollte es nicht so weit kommen lassen, dass ich dich wirklich verletze, das musst du mir glauben, aber ich bin nun mal ein Vampir und manchmal sind wir unseren Instinkten unterlegen. Aber du musst mir glauben, bitte, ich wollte das wirklich nicht." Mit glasigen Augen blickte Key Baekhyun an. „Glaubst du mir?"
Tja, glaubte Baekhyun ihm? Natürlich nicht, alles in seinem Kopf sprach komplett dagegen, doch Keys ehrlicher Blick machte Baekhyuns Gewissheit in seine Skepsis etwas unsicher. Er versuchte so zu tun, als sagte Key gerade wirklich die Wahrheit. Das würde bedeuten, dass alle komischen Filme und Bücher über Vampire irgendwie stimmten und Vampire selbst nicht nur ein über Jahrhunderte weiterzählter Mythos waren. Und dass Baekhyuns Welt, wie er sie bis jetzt gekannt hatte, nicht mehr als ein Fragment war von dem, was es wirklich gab. Und dass Key wirklich sein Blut getrunken hatte? Dieser Gedanke war vollkommen absurd. Key wollte sicher nur von dem ablenken, was wirklich passiert war. Er log. Und das nicht gerade gut.
„Nein.", sagte Baekhyun deswegen etwas mit sich hadernd. „Beweis es."
„Wie beweisen?", fragte Key verwirrt und Baekhyun rollte die Augen.
„Na, mach irgendwas. Verwandel dich in eine Fledermaus oder schlag die Wand ein. Keine Ahnung. Beweisen halt."
„Ich werde nicht deine Wand einschlagen, die brauchst du doch noch." Baekhyun rollte wieder mit den Augen. Wann würde dieses Spiel endlich enden und Key ihm endlich die Wahrheit sagen? „Du hast doch gesehen, wie schnell ich mich bewegen kann. Denkst du, das ist menschlich?"
Baekhyun runzelte abschätzig die Stirn. Er wusste nicht in was für einer Verfassung sein Körper sich gerade befand und es war durchaus möglich, dass Key nur etwas gejoggt war und es für Baekhyuns Gehirn wirkte, als wäre er in Lichtgeschwindigkeit gelaufen.
„Ja.", sagte er dann einfach und Key stieß verzweifelt Luft aus.
„Ich werde dir das nicht beweisen. Alles, was ich dafür tun könnte, würde entweder dich oder mich verletzten, aber vor allem dich. Und das will ich nicht. Ich habe dir schon genug weh getan. Und ich will dir wirklich helfen. Also bitte, glaub mir." Key sah so aus, als würde er gleich weinend zusammenbrechen und, ganz ehrlich, Baekhyun fühlte sich auch so. Eine Stille entstand und Key blickte Baekhyun hilfesuchend an.
„Okay, Baekhyun ich habe eine Idee.", sagte er dann in die Stille herein. „Also, der Grund, warum ich eigentlich hier bin, ist ein Deal. Ein Deal zwischen dir und mir. Hör mir erstmal einfach nur zu, okay?" Key wartete auf Baekhyuns Antwort und Baekhyun nickte. Was würde er ihm jetzt wohl erzählen?
„Also, Vampire haben nämlich die Macht Menschen zu töten, indem sie die vorbestimmte Todesursache und den Zeitpunkt des Todes vorziehen. Genauso können wir Menschen aber auch länger leben lassen. Also wenn ich jetzt eigentlich morgen von einem Auto überfahren werde, kann ich das so ändern, dass das erst in 20 Jahren von passiert. Genauso könnte ich auch machen, dass es schon heute passiert. Nicht, dass ich jetzt morgen sterbe, keine Sorge, ich hab noch etwas mehr Zeit, aber so funktioniert das im Prinzip. Und ich würde dir diese Macht von mir zur Verfügung stellen, egal für was, wenn ich im Ausgleich dazu dein Blut trinken darf. Du weißt nämlich nicht, wie nervig es ist, ständig Menschen zu jagen und dann-" er unterbrach sich selbst, „wie dem auch sei. Das ist mein Angebot und deswegen erzähle ich dir das auch. Ich hatte mir das aber alles irgendwie einfacher vorgestellt. Dass du mir einfach glaubst und so. Versteh mich nicht falsch, ich verstehe, warum du mir nicht glaubst und ich helfe gerade auch bestimmt nicht, das zu verbessern, aber-" Key holte Luft. „Bitte, Baekhyun, denk darüber nach, ja?" Er blickte in aufrichtig an. Ihre Blicke trafen sich und Baekhyun konnte das Flehen in Keys Augen sehen. Dann nickte Baekhyun. Key stieß erleichtert Luft aus und begann glücklich zu strahlen.
„Danke, danke. Wenn du darauf eingehst, werde ich dir auch zeigen, dass all das wahr ist. Versprochen.", sagte Key fröhlich und bevor Baekhyun sich über diese plötzliche Veränderung in Keys Verhalten wundern konnte, hörte Baekhyun Stimmen von draußen und dann eine Sekunde später die Haustür, die sich öffnete.
„Ich hatte deinen Eltern bescheid gesagt, dass sie kommen sollen, um sich um dich zu kümmern. Ich habe erzählt, dass du gestern zu viel getrunken hast." Baekhyun rollte die Augen. Na toll. Aber ein kleiner Teil von ihm war auch dankbar, dass Key seine Eltern informiert hatte. „Bitte spiel da mit, okay? Sie dürfen nichts über meine Identität wissen, okay? Du hast einfach nur zu viel getrunken." Wieder blickte Key Baekhyun flehend an. Baekhyun hörte die Schritte seiner Mutter, die die Treppe hochstieg. „Baekhyun?", rief sie fragend.
„Abgemacht?", fragte Key unsicher und wieder nickte Baekhyun und seufzte. Key lächelte. „Danke.", flüsterte er. Und dann plötzlich war er verschwunden. Eine Sekunde später öffnete sich Baekhyuns Zimmertür.

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