Vampire II [HP]

Prolog

Ich hielt das schimmernde Pulver fest in meiner Hand. „Bist du dir wirklich sicher?" Verunsichert blickte ich die pummelige Frau neben mir an.
„So ziemlich." sie lächelte schelmisch. „Das ist das erste Mal, dass ich jemand anderen so viele Jahre durch die Zeit zurück schicke."
Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Was ist wenn ich in der falschen Zeit lande?"
„Ich habe ihn auf den 11 März 1945 eingestellt, genau wie besprochen. Du musst dich auf diesen Tag konzentrieren und darfst nicht zappeln!" Die Frau deutete auf meinen Zeitumkehrer, welcher in der Mitte des riesigen Kamins von der Decke baumelte.
Zu gut erinnerte ich mich an den Moment, als ich ihn aus Dumbledores Schublade geklaut hatte. Hätte ich damals gewusst, dass mich der Zeitumkehrer jahrelang vor Tom versteckt halten würde, hätte ich ihn niemals mit genommen. Niemals.

„Und ich lande dann in dem Haus deiner Vorfahrin, richtig Barb?" Sie nickte. „Genau, ihr Name ist Marla Wildsmith. Merk dir das." Diesmal nickte ich.
„Ich würde das nicht tun, wenn ich dir nicht vertrauen würde, Katherine." Barb blickte mich besorgt aus ihren dunklen Augen an. „Das Spiel mit der Zeit sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schon gar nicht bei so weiten Sprüngen. Das kann sehr gefährlich enden."
„Ich weiß, Barb." „Und du weißt was ich dir gesagt habe? Wenn du Scheisse baust, dann hole ich dich zurück. Du weißt das ich das kann." Wieder nickte ich.

Barb war eine wirklich erstaunliche Frau. Sie hatte mir in meiner dunkelsten Zeit Hoffnung gegeben und mich vor den beiden Brüdern beschützt. Sie war fürsorglich und liebevoll, doch zugleich war sie eine mächtige Hexe, mit einer Familie, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Hexen und Zauberer spielte.
Wie ich erfahren hatte, war Barb die Hüterin uralter, gefährlicher Geheimnisse.
Sie war die Erbin Wildsmiths.

Ihre Vorfahrin Ignatia Wildsmith, eine mächtige Hexe wie Barb immer wieder betonte hatte das Flohnetzwerk erfunden. Doch die wirklichen Kräfte und Mächte des Netzwerks und die Geheimnisse rund um die Reisen über das Netzwerk wurden von Barbs Familie bewahrt.
Ich schmunzelte leicht. Hätte Dumbledore damals davon gewusst...
„Also bevor es los geht..." murmelte Barb und entfachte ein Feuer in dem Kamin. „...denk daran, dass ich mit Marla besprochen habe, dass sie dich regelmäßig mit Vielsafttrank versorgt. Du wirst den nehmen und sie wird dir helfen einen Platz in Hogwarts zu bekommen. Du weisst, dass du unauffällig sein musst."
Ich verdrehte leicht genervt die Augen. „Ich weiß."
„Du wirst alles was passiert ist, die gesamte Zukunft und die gesamte Vergangenheit verändern, wenn du falsch handelst, Katherine. Tom darf nichts merken."
Bei dem Gedanken musste ich schlucken. Ich erinnerte mich an den Moment, als ich Tom das letzte mal gesehen hatte; an den weißen, schlangenartigen Mann, der nichts außer abscheulich war. Bei dem Gedanken daran ihn, meinen Tom bald wieder zu sehen schlug mein Herz etwas schneller.
„Du musst dir dessen bewusst sein. Du musst warten bis das Schuljahr vorüber ist und währenddessen Toms Vertrauen gewinnen."
Ich wusste das Barb das nicht böse meinte, doch wir hatten den gesamten Plan Woche für Woche besprochen und verfeinert. Es konnte kaum etwas schief gehen.
„Pass bitte auf dich auf und mach keine krummen Sachen." Damit fiel mir die kleine, etwas dickliche Frau, mit dem wuscheligen braunen Haar um den Hals. Normalerweise war ich kein großer Fan von Umarmungen; ich konnte Barbs Herzschlag ganz genau hören, wie ihre Pulsschlagader pulsierte, doch ich verspürte kein Verlangen der Hexe die Kehle aufzureißen.
Ich war ihr aufrichtig dankbar. Dankbar, dass sie das alles für mich tat.
„Gute Reise. Bis irgendwann." murmelte Barb und ließ mich wieder los.
Ich lächelte leicht und nickte ihr zu.
„Man sieht sich, Barb."
Damit schleuderte ich das Pulver in den Kamin, bis sich grüne, lodernden Flammen bildeten. Mein Zeitumkehrer, der von den grünen Flammen umschlungen wurde erstrahlte ebenfalls in einem hellen grünen Licht, sodass ich die Augen zusammen kniff. Die Rädchen begannen sich zu drehen.
„Jetzt." schrie Barb.
Ohne lange zu zögern trat ich in den Kamin.

„Hogsmead. 11. März 1945."