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Leute wollten schon Nachhause gehen, weil unsere Spanischlehrerin nicht aufkreuzte. ,,Ich bitte um Aufmerksamkeit!" Rief unser Direktor plötzlich, welchen wir wahrscheinlich nicht mal richtig davor wahrgenommen haben. ,,Wo ist Frau Pfeiler?" Fragten einige verwirrt. Sicherlich in der Hoffnung, dass die Doppelstunde Spanisch jetzt ausfallen würde, damit wir Nachhause gehen könnten. Mir wär's egal, da meine Spanischnoten eh schon an der Klippe hängen. ,,Darum geht's. Frau Pfeiler ist momentan in Elternzeit, welches jetzt für euch bedeutet, dass ihr eine neue Lehrkraft in dem Fach Spanisch vorübergehend bekommen werdet." Erklärte der Direktor. Okay, wie spontan? War mein einziger Gedanke. ,,Bitte nicht Frau Berger!" Jammerten noch einige rum. ,,Nein, voraussichtlich nicht. Ich werde mich morgen noch bei euch zu Wort melden und euch über genaueres Informieren. Die zwei Spanischstunden fallen jetzt aus, also ihr dürft gehen." Wurde uns von dem alten vorne erklärt. Nur bestimmt eine Sekunde, nachdem er seinen Satz beendet hatte, fing die ganze Klasse an zu schreien, ja sie fingen an zu schreien, vor Freude... Natürlich freute ich mich auch etwas. Nachdem sie sich beruhigt hatten, packten alle ihre Schulsachen ein und liefen mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Raum hinaus. ,,Nicht im Flur rennen!" Rief der Direktor noch hinterher. Ich machte mich auch langsam auf den Weg nach draußen. Während ich hinaus lief, holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche raus und schaltete es an. Ich sah, dass ich eine Nachricht von meiner Mutter bekommen habe und öffnete sie dann auch sofort.
Mom: Beeil' dich bitte. Ich muss noch etwas mit dir besprechen.
Das stand in der Nachricht. Ich glaube nicht, dass ich Mist gebaut habe, also bin ich etwas beruhigt. Ich maschierte zu der, vielleicht zwanzig Meter entfernten Bushaltestelle und öffnete währenddessen die BVG-App und konnte festellen, dass mein Bus 15 Minuten Verspätung hat. Uff. Genervt seufzte ich. In der Zeit gelang es mir sogar, 3 Stationen zu laufen.

Ich stieg also in den verspäteten Bus hinein und suchte mir einen schönen Fensterplatz. Nur nach kurzer Zeit konnte ich schon bei meiner Station aussteigen, da ich die Mehrheit des Weges bereits gelaufen war. Darauf musste ich nur noch ein kleines Stückchen eine nicht allzu auffällige Straße entlang laufen und schon war ich da. Vor dem kleinen Haus, in welchem ich lebe. Ich nahm mir noch kurz Zeit, um zu überlegen, was ich angestellt haben könnte. Habe ich wieder vergessen irgendwelche schlechten Noten vorzuzeigen? Nein. Habe ich mich geprügelt? Nein. Dann wohl doch nichts. Wahrscheinlich hat sie einfach wieder einen neuen Lover und möchte mir diesen vorstellen, nichts neues, wenn ich ehrlich bin.

Trotzdem nahm ich noch einen kurzen langen Atemzug, bevor ich die Tür aufschloss. Ja, so seltsam wie sich's anhört. Ich konnte von der Tür aus direkt ins Wohnzimmer blicken. Dort saß meine Mutter mit einem recht gutaussehenden und jungen Mann. Okay, meine Vermutung bezüglich des Lovers hat sich also gerade bestätigt. Es ist irgendwie auch nichts Neues für mich, wie gesagt, weshalb ich den nicht wahrnahm beim ersten Sehen. ,,Alles gut, musst du mir nicht erklären. Ich seh' schon, dass das einer deiner neuen Liebhaber ist." Versicherte ich ihr und wollte in mein Zimmer maschieren. Aber sie und der unbekannte Mann fingen an zu lachen, worauf ich mich nur verwirrt umdrehte. ,,Was?" Fragte ich verwirrt und leicht angepisst zu gleich. Ich hasse es, wenn Leute mich auslachen. ,,Oh, man Eli. Lass doch deine Mutter mal aussrechen!" Meinte meine Mutter, während sie noch versuchte, ihr Lachen etwas zu verkneifen. ,,Das ist Herr Davis. Ich habe mir überlegt, da deine Spanischnoten wirklich schon grenzwertig sind, dass man dagegen etwas tun muss. Also darf ich vorstellen, deine Nachhilfe!" Mir war die Situation so unangenehm, dass ich in mein Zimmer rannte. Dabei konnte ich meine Mutter noch lachen hören. Unangenehm, unangenehm...

Um die Situation schnellstmöglich vergessen zu können, machte ich einfach meine Mathehausaufgaben. Dies half mir auch, bis die Tür meines Zimmers sich öffnete. Ich konnte nicht sehen wer es war, da ich mit dem Rücken zur Tür gerichtet saß. Also ging ich davon aus, dass es meine Mutter war, also meinte ich ,,Ich mache gerade Hausaufgaben, also kannst du bitte rausgehen, Mom?" ,,Ich bin nicht deine Mutter." Meinte eine männliche Stimme über mir. ,,Was machst du da?" Fragte der Mann und konnte sich die Frage schnell selbst beantworten. ,,Deine Mutter hat mir erzählt, dass du Probleme in dem Fach Spanisch hast, also würde ich dir gerne helfen. Aber heute möchte ich lieber eine Art Kennenlernstunde mit dir machen, wenn das für dich in Ordnung ist." Mir ging das slles hier wieder mal viel zu schnell... Als Antwort nickte ich. ,,Soll ich noch ein Stuhl für Sie holen?" Fragte ich, während ich schon 'lauf-los-bereit' war. ,,Brauchst du nicht. Ich schlage vor, dass du dich auf dein Bett setzt und ich mich einfach auf deinen Stuhl rauf setze." Gesagt getan. Ich setzte mich auf mein großes Bett und er zog sich meinen Stuhl gegenüber von mir, auf welchen er sich drauf setzte. Mir fiel auf, dass er einen Anzug trug und wunderte mich etwas. ,,Warum ich einen Anzug trage? Mir ist es selbst irgendwie nicht bewusst. Ich fühle mich dadurch wahrscheinlich professioneller." Beantwortete er meinen nicht ausgesprochenen Gedanken. ,,Können Sie Gedanken lesen, oder so?" Fragte ich ihn etwas erstaunt. ,,Nein, ich denke nicht, dass ich das kann. Aber wenn man mich anzustarrt, fällt mir das sofort auf." Erklärte mir mein Gegenüber. ,,Außerdem kannst du mir gerne Fragen stellen, ich möchte eine angenehme Atmosphäre zwischen uns aufbauen." Fügte er noch hinzu.

Mir fielen nicht wirklich Fragen ein, weshalb er eigentlich derjenige dann war, der Fragen stellte. Am Ende unserer 'Kernlern-Stunde' tauschten wir noch Nummern aus, um Nachhilfetermine vereinzubaren. ,,Hat mich erfreut, Elijah!" Meinte Herr Davis als Abschied.

,,Und? Findest du Herr Davis nett?" Fragte mich meine Mutter beim Abend, während sie sich ihr typisches Marmeladenbrot schmierte. ,,Ja...Außerdem, warum hattest du das nicht mit mir abgesprochen, die Nachhilfe?" Fragte ich sie, während ich mir einen Kakao an der Küchentheke machte. ,,Die Nachhilfe hat sich spontan ergeben. Ist doch alles gut, hoffentlich verbessern sich deine Noten dann in Spanisch." ,,Ja ja, Äh...ich geh dann mal schlafen. Gute Nacht." Meinte ich zu meiner Mutter. Nachdem ich mein Kakao austrank, ging in mein sehr nah gelegenes Zimmer. ,,Jetzt schon? ist doch erst zehn?" Rief sie mir noch hinterher. Ja, ja...erst zehn.

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Hallo, das hier ist das erste Kapitel dieser Geschichte. Das Uploaddatum der verschiedenen Kapitel wird sich variieren, dafür entschuldige ich mich schon mal. Danke, falls es Leute gibt, die das hier durchziehen und lesen.
~1058 Wörter

private lessons with my spanish teacher || bxmWhere stories live. Discover now