Part 2 - Bodenloser Sturz

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Die Hallen waren riesig, jedoch schien ich die einzige hier zu sein. Wie würde der Unterricht auf der neuen Schule wohl werden?
Ich blickte mich um, doch ich sah nichts als Treppen und Türen. Zu meiner Verwunderung war es komplett still hier, doch dann dämmerte es mir wieder... ich rannte zum Tor hinaus, zu dem ich hereingekommen war. Fast stolperte ich über meine Füße.

In Windeseile rannte ich einen Seitenweg entlang und glücklicherweise spendeten die Agaven Sonne. Ich bog um die Ecke und rannte zum Sportplatz. Schon aus der Ferne konnte ich all die fragenden Gesichter sehen. Völlig außer Puste kam ich an. Staub flog durch die heiße, trockene Luft.
Ich merkte viele Blicke auf mir...
Alle Schüler waren in Einheitskleidung und sie standen an einer Gitterwand. Sie erinnerte mich an den Tennis Unterricht, den ich früher oft bekam.
Eine große Schlanke Frau schritt auf mich zu. Ihre roten Haare waren sauber in einen hohen Dutt geflochten.
Ich blickte zu ihr hinauf, als sie unmittelbar vor mir stand. Ihre Sonnenblumenfarbenen Augen musterten mich und ich stand wie festgewachsen an meinem Platz. Die anderen blickten etwas misstrauisch doch einige wenige wirkten ganz nett.

„Willkommen, ich bin Miss Reyes" sie lächelte, sodass ihre geraden Zähne hervorkamen.
Ich lächelte nur schüchtern zurück.
„Haben sie den Brief?" Sie guckte mich an.
Ich schaute fragend.
„Den Brief.", Miss Reyes wartete kurz.
„Den Brief ihrer Mutter", hakte sie nach.
„Oh... eh natürlich"

Ich hatte ihn auf dem Weg in die Tasche meiner Jeans gestopft... als ich ihn herauszog, merkte ich schon, wie zerknittert er war. Ich guckte ziemlich genauso zerknittert, wie der Brief.
Dem Blick meiner neuen Lehrerin zu urteilen, war sie auch nicht besonders begeistert.

Sie nahm ihn an und wandte sich zu den Kindern: "Das ist eure neue Mitschülerin Louna, Louna Hunt. Sie wurde früher privat unterrichtet, aber jetzt ist sie manchmal hier bei uns."

Mein Magen zog sich etwas zusammen. Was dachten die Kinder wohl jetzt... Jetzt, wo ich neu war und dann auch noch ohne Freunde da stand?

Ich schaute in die Menge und versuchte die Gesichtsausdrücke zu deuten.

..."Ich hoffe für euch, dass ihr nett sein werdet." ,sie schien es ernst zu meinen, doch es lag ein ironischer Unterton in Miss Reyes Stimme.
Vielleicht wollte sie auch einfach nicht zu streng wirken.

Ich kniff meine Augen zusammen und blinzelte der Sonne entgegen.
Heute war ein besonders heißer Tag...

Da wurde ich von einer Großen, schwarzen Tüte abgelenkt, die Miss Reyes mir in die Hand drücken wollte.

Ich nahm sie an und guckte, als ob ich auf eine Art Bauanleitung warten würde.
„Du musst sie schon öffnen." Mit einer kurzen Handbewegung gab sie dem Rest der Klasse zu verstehen, dass diese sich weiter aufwärmen sollten.
„dort ist die Alltags- und Sportkleidung drinnen, außerdem eine Uhr, damit ihr die Unterrichtszeiten nicht verpasst. Der Hof ist groß und die Klingel nicht gerade laut." fuhr sie fort. Und irgendwie kam es mir so vor, als würde sie sich ein klein wenig über die Schule lustig machen.
(Immer unsere Lehrer)

Ich nickte.

„Gut, dann darfst du jetzt mitmachen. Da hinten sind die Umkleiden." Sie zeigte auf ein kleines Gebäude nahe einer Böschung.
Ich warf  mulmig einen Blick auf die rote, heiße Asche und kehrte dann glücklicher weise in Richtung Umkleide.

Sport war ja noch nie meins gewesen, aber mit so einer Elite Lehrerin und den ganzen Schülern, die einen ziemlich schlauen Eindruck machten, wurde es nicht besser.
Ich überlegte kurz, mich krank zu stellen, aber bei der ersten Stunde musste das nicht gerade sein!

In Gedanken verloren öffnete ich die quietschende Tür, die wohlgemerkt auch noch ziemlich schwer war. Ich zog meine Schuhe aus und hängte meine Jacke auf.

Die Umkleide wirkte sehr sauber, doch ich spürte einen Windzug aus dem hinteren Trakt des kleinen Gebäudes und schritt langsam durch den schmalen weg von Spinden und Bänken.
Mein Herz begann zu schlagen, unnötiger weise, denn es war ja nichts worüber man sich sorgen machen sollte.
(Oder doch?)

Ich blickte zu Boden, als mir kleine Wasserpfützen auf dem Boden auffielen.
Ich war wohl in Richtung der Duschen unterwegs.
Mein Blick viel in die Ecke des letzten Raumes in dem ich nun halb stand.
Ein triefend nasses Handtuch lag in der Ecke. In der Mitte des Raums befanden ein paar größere Glassplitter, eher wie Messer groß. Ich drehte meinen Kopf und an den Wänden waren zu beiden Seiten Duschköpfe...

Ein leises Geräusch entglitt mir, als ich aus einer weiteren geöffneten Tür heraus sah und auf etwas unerwartetes blickte. Es war ein großer, etwas älterer und irgendwie dreckiger Pool, auch wenn er einen dennoch sauberen Eindruck machte. So alt sah er aus, aber trotzdem in gutem Zustand.
Er war Meterlang...
An der rechten Seite war ein Geländer und ein kleiner Sprungturm. Und nach ein paar cm Rand um den Pool, wuchs altes, vertrocknetes Gras.
Ich machte ein Paar schritte und schrie auf.

Triggerwarnung ! (Wenn ihr sensibel seid oder Hämatophobie habt , so wie ich normalerweise, überspringt das so ein bisschen)

Mit einem mal kippte ich zu Boden. Mein Arm machte ein hässliches Geräusch und ich spürte etwas klebriges, einfach ekelhaftes das mich an alten schleim erinnerte.
Angeekelt verzog ich den Mund und drehte meinen Arm, sodass ich etwas dunkelrotes, dickflüssiges an ihm entlanglaufen sah.
Altes Blut, zu einem Klumpen zusammengetrocknet... doch es gehörte nicht mir.

Ich dachte nicht, doch ich machte einen fürchterlich nachdenklichen Ausdruck. Ich wollte es eigentlich gar nicht wissen.

Der ekel hatte die kompletten Schmerzen verdrängt, die ich nach und nach wieder spürte.
Dieses mal schaute ich nicht.
Ich suchte mit meiner noch relativ sauberen Hand nach meinem rechten Fuß. Doch es war keine gute Idee gewesen, denn ich spürte keinen Fuß mehr. Es war mehr wie eine dicke Scherbe und etwas Fleisch. Ich wollte schreien.
Wie sollte ich hier wieder weg? Wem konnte ich davon erzählen?
Was passierte jetzt??

Wie tot lag ich da. Waren meine Träume etwa Vorboten gewesen?

Während ich mich mit meinen Gedanken ablenkte, griff meine Hand nach dem Glas und zog es mit einem ruck heraus.
Meine Hand ertrank nun fast.. ich schnappte nach Luft. Mir wurde schwindelig. Allein die Situation machte mich krank.

Wer war dafür verantwortlich?!
Ich hörte etwas. Ein knirschendes Geräusch. Schnell hob ich mein Kinn und stützte mich ab. Auf etwas noch ekelerregenderem.. ein Zahn.
Ein echter Zahn, ein echter Zahn voller Blut und sogar ein paar tote Nerven waren daran.

Ich stieß mich ab. Versuchte dem allen zu entkommen. Da hörte ich wieder etwas.
Ich zuckte zusammen, vor Angst, es könnte etwas noch schlimmeres sein, vielleicht direkt ein Gehirn?
Ich drehte mich um. Hinter der Umkleide standen ein paar niedrige Bäume. Das geäst raschelte.

Das war zu viel. Wie ein verschrecktes Reh stürmte ich in die Umkleide, wusch mich ab und zog mich um. Mit einem Satz sprang ich in meine Schuhe und nahm reiß aus.

Entrüstet kam ich bei den anderen an...
Doch genervte Blicke kamen mir entgegen.
Ich wollte reden, doch ich konnte nicht.
Da ergriff Miss Reyes das Wort: „ ...

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So Leute das wars mit Part Zwei <3 Das Bild oben ist so nh aesthetic wie ich mir das so vorstellen würde. Die Story spielt ja auch in 1990 ca.
Verbesserungen und Wünsche immer gern in die Kommentare
Drückt den Stern (votet) falls euch meine Story gefällt.
Schaut gern bei der anderen Story vorbei.

Wie immer erzähl ich was über mich:

Lieblingsfarben sind grün, braun und dunkelblau :) 

Soll ich was ändern und wie gefällt euch die Story?

1222 Wörter <33

Her own VampireWhere stories live. Discover now