Kapitel 37

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(TW: Panikattacken)

,,Julian?" Mein Herz schlug bestimmt 10 mal schneller als sonst, als ich hörte, wie Kai an dem anderen Ende der Leitung meinen Namen sagte. ,,Kai? Hast du kurz Zeit? Ich muss dir etwas sagen." Ich traute mich nur, es ihm am Telefon zu sagen, ich konnte ihm dabei nicht in die Augen sehen. ,,Klar, was ist los?" Mein Herz schlug so schnell, dass ich dachte es hüpft mir gleich aus dem Brustkorb. ,,Versprichst du mir, dass das was ich dir erzähle unter uns bleibt und du es niemandem erzählst?" Kurz war es still. ,,Ich verspreche es, was gibts denn?" Er sprach, als wäre alles normal, als wären wir immer noch beste Freunde. Das machte es mir gerade echt nicht einfacher. ,,Also.. okay das ist irgendwie schwerer als gedacht. Also es kann sein, dass ich dich seit längerer Zeit mag, also sehr mag. Nicht nur freundschaftlich. Ich hab irgendwie Gefühle für dich entwickelt, die über Freundschaft hinausgehen." Ich hatte es gesagt, am liebsten würde ich jetzt auflegen und nie wieder nach draußen gehen. Er brauchte kurz einen Moment um zu antworten. ,,Okay" Warte was? Okay? Das war seine Antwort? ,,Hasst du mich jetzt?" Ich spürte wie die Tränen in meine Augen schossen. ,,Nein, wieso sollte ich?" Er versuchte mich zu beruhigen, doch ich merkte wie verunsichert er war. ,,Ich weiß nicht, hätte ja sein können. Und ich habe es dir nicht gesagt, damit du es erwiderst, ich weiß das kannst du nicht. Ich wollte es dir nur erzählen, damit ich vielleicht damit abschließen kann, weißt du?" Mein Herz rutschte mir gleich in die Hose. ,,Julian es ist okay. Ich meine es tut mir leid, ich kann es nicht erwidern, aber ich hasse dich doch nicht. Alles cool." Alles cool? Will er mich jetzt verarschen? Nein Kai es ist nicht alles cool. Ich gestehe dir meine Gefühle, und deine Antwort darauf ist okay? Mein Herz zerbrach gerade in tausend Einzelteile. Ich wollte dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden. ,,Okay dann hab ich jetzt gesagt, was ich sagen wollte. Dann danke das du nicht ausgerastet bist. Wir sehen uns" ,,Tschau Jule" Und damit legte ich auf. Okay. Okay? Wer sagt zu so etwas denn okay? Das Gute ist, er ist nicht ausgerastet, das Schlechte ist, wie ich mir schon gedacht habe, er hat keine Gefühle für mich. Autsch. Das tut mehr weh, als gedacht. Nie hätte ich gedacht, das es so schlimm für mich werden würde. Meine Kehle schnürte sich zu und ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich weinte, ziemlich stark. Ich glaube, ich hatte noch nie so sehr geweint. Ich konnte mich bestimmt eine Stunde lang nicht beruhigen. Gut, dass ich allein zuhause war. Okay. Immer wieder schwirrten seine Worte durch meinen Kopf. Okay? Was ist das bitte für eine Antwort. Ich wusste, ich hatte gerade unsere ganze Freundschaft auf's Spiel gesetzt, und ich hatte Recht. 

Die nächsten Tage in der Schule waren für mich schrecklich. Kai ignorierte mich komplett. Sonst begrüßten wir uns wenigstens noch, aber ab jetzt wohl nicht mehr. Er würdigte mich keines Blickes. Und da war es wieder, zitternde Hände, das Gefühl keine Luft zu bekommen, schnelle Atmung. Oh nein, nicht schon wieder. Mittlerweile wusste ich, wie ich es unter Kontrolle hatte, doch diesmal war es anders. Dieses mal konnte ich es nicht kontrollieren. Ich lief wieder auf die Toilette und versuchte ruhig zu atmen. Zum Glück war ich gerade der einzige hier. Ich ließ meinen Emotionen freien Lauf. Ich weinte, zitterte und versuchte irgendwie ruhig zu atmen. Nach ein paar Minuten schaffte ich es tatsächlich, mich zu beruhigen. Ich hoffte so sehr, dass es das letzte mal war, dass ich das erleben musste, aber es wiederholte sich jeden Tag. Und jeden Tag wieder ignorierten wir uns. Es war so, als hätten wir uns nie gekannt. Ich hatte ihn verloren. Für immer. Nie wieder würde es so werden wie es war. Nie wieder würden wir so viel Spaß und so viele gute Gespräche haben. Nie wieder würden wir schreiben, reden, telefonieren oder zusammen lachen. Nie wieder. Ich hatte es kaputt gemacht. Alles hatte ich kaputt gemacht. Es war meine Schuld und das wusste ich ganz genau. Er und ich waren jetzt wie fremde. Das einzige was mir bleibt, sind unsere Erinnerungen. Ich habe ihn in mein Leben gelassen, als er zurück nach Leverkusen gezogen ist und jetzt ist er wieder weg. Weg aus meinem Leben. Einfach spurlos fort und ich weiß er wird nie mehr zurück kommen und es wird nie wieder werden, wie es einmal war.

Und immer wieder wenn wir uns sehen und uns ignorieren frage ich mich das selbe: ,,Vielleicht war es Schicksal, dass du zurück kamst, doch vielleicht wäre es besser, du wärst weg geblieben."


Hier ist es. Das letzte Kapitel von meiner ersten Geschichte. Ich hoffe ihr seid nicht ganz so enttäuscht von dem Ende. Wer weiß, vielleicht kommt ja irgendwann noch eine Fortsetzung.🤔 Lasst es mich auf jeden Fall wissen, wenn ihr eine Fortsetzung zu dieser Geschichte wollt. Die Story hat einen speziellen Hintergrund, weshalb sie auch so ablief, wie sie lief. Wenn ihr die Hintergrundgeschichte hören wollt, schreibt es in die Kommentare, dann poste ich sie in den nächsten Tagen. Vielen vielen Dank noch einmal an jeden von euch. Ich bin so unendlich dankbar, wie viele diese Geschichte gelesen, kommentiert und für sie gevotet haben. Ich kann es garnicht in Worte fassen, wie dankbar ich euch bin. DANKE an euch alle ❤️

-M <3

I think I'm in love - Bravertz StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt