6 - Light

215 13 8
                                    

"Guten Morgen, ihr Schlafmützen!", kam die Antwort auf Buckys Anfrage.

Bucky erkannte Tonys Stimme und rollte lächelnd seine Augen. Er sah zu Charlotte, die ihn angrinste und zwinkerte. Sie hatten noch etwas gebraucht, bis sie eingeschlafen waren, aber das brauchte Tony ja nicht zu wissen.

"Nächstes Mal bringe ich einen Wecker mit, keine Sorge", sagte Charlotte und Tony lachte los.

Es raschelte etwas und Steve übernahm. "Tony ist durch mit den Berechnungen. Die Sprengladungen sind fast alle platziert."

Bucky hob beide Augenbrauen und sah zu Charlotte, die jetzt doch etwas nervös aussah.

"Wir sind von uns aus dann so weit. Tony sagt, dass die Sprengungen nur sehr wenig Raum abdecken, aber vielleicht solltet ihr trotzdem in Deckung gehen."

Bucky nickte. "Okay, wir suchen uns etwas."

Er sah zu Charlotte, die kurz zögerte, dann aber auch etwas sagte. "Wir sind ziemlich nah an dem Vorsprung dran von hier aus. Sprengt am besten frühestens in einer Viertelstunde."

"Okay, ähm..." Steve zögerte. "Charlotte, das Militär ist hier."

Charlotte schluckte sichtbar und Bucky seufzte leise. "Ist okay, damit rechne ich. Sag ihnen, dass ich mich ergebe."

"In Ordnung. Danke, Charlotte."

Sie schnaubte und grinste zu Bucky hoch. "Ihr seid alle grauenhaft, man kann nichtmal vernünftig sauer auf euch sein, es ist unausstehlich."

Bucky lachte und auch von Steve kam ein leises Lachen über das Funkgerät. "Tut mir leid?", versuchte Steve es.

"Ach, halt den Mund und hol uns hier raus."

"Wir sehen uns gleich. Viel Glück!" Und damit war das Gespräch beendet.

Charlotte sah das blinkende Gerät noch kurz an, dann erloschen die Lichter. Bucky konnte die angespannten Muskeln in ihrem Kiefer sehen. Und weil ihm nichts besseres einfiel, lehnte er sich zu ihr und platzierte kleine Küsse an der Seite ihres Gesichts.

Charlotte seufzte und strich durch seine Haare. "Unausstehlich", wiederholte sie und Bucky lachte leise.

"Lass uns die Kissen mitnehmen, dann hocken wir immerhin nicht auf einem kalten Stein", schlug Charlotte vor und Bucky nickte. Sie nahmen auch das Verbandszeug und etwas zum Trinken mit, für alle Fälle. Charlottes Fuß tat ihr noch immer weh, weshalb Bucky sie wieder beim Gehen stützte.

Sie liefen ein gutes Stück weit, bis Charlotte mit den Schultern zuckte und stehen blieb. "Wenn die uns hier erwischen, ist es die Schuld von Stark", meinte sie und ließ ihr Kissen auf den Boden fallen.

Bucky lachte kopfschüttelnd und machte es ihr nach. Sie saßen kurz still auf ihren Kissen nebeneinander, Rücken an die Wand gelehnt, bis Charlotte schnaubte. Bucky sah zu ihr und ihr Gesicht verzog sich zu einem schiefen Grinsen, das, ganz ohne ihr Zutun, Funken durch seinen Körper sandte. Sie nahm ihr eigenes Kissen vom Boden und schob es Bucky hinter den Rücken, bevor sie es sich quer auf seinen Beinen gemütlich machte.

"Hm, besser", murmelte sie und legte ihren Kopf in seine Halsbeuge. Bucky legte eine Hand über ihre Beine, die andere an ihren Rücken, um sie zu stabilisieren.

"Was wirst du tun, wenn wir draußen sind?", fragte er in die Stille hinein.

Charlotte schnaubte. "Ich denke nicht, dass ich da eine große Wahl habe."

"Hm, du könntest bestimmt abhauen", überlegte Bucky. Warum dachte er da überhaupt drüber nach?

Charlotte grinste zu ihm hoch. "Oh, da habe ich mir schon was überlegt, keine Sorge. Ich habe ein ganzes Szenario im Kopf: Ich bin mir sicher, dass gewisse Leute mich laufen lassen würden, wenn ich dich als Druckmittel nutze."

Electric [Bucky Barnes]Where stories live. Discover now