2 - Stuck

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Als Bucky wieder aufwachte, dröhnte sein Kopf. Er blinzelte ins Licht und war überzeugt, dass er schon im Jenseits angekommen war. Sein Gehirn stellte sich direkt vor, wie ein Engel an ihn herantrat und ihn freundlich begrüßte.

"Wachst du jetzt auf oder muss ich dich nochmal schocken?"

Bucky runzelte seine Stirn, das hatte er sich anders vorgestellt. Gab es sarkastische Engel? Er brauchte eine Sekunde, um zu kapieren, dass es Charlottes Stimme war, die er hörte.

"Also schocken, in Ordnung."

Bucky riss seine Augen auf. Er sah direkt in ein breites Grinsen und Hände, um die Funken tanzten.

"Na also, geht doch. Alles fit, Dornröschen?"

Bucky grummelte und fasste sich an den Kopf.

"Du blutest, also mach halblang, ja?"

Bucky ignorierte sie und setzte sich auf. Der Schmerz in seinem Kopf wurde zu einem kräftigen Pochen, das es ihm schwer machte, seine Augen offen zu halten.

"Na schön. Mit so einem Dickschädel hältst du das vielleicht sogar aus."

"Was-", setzte Bucky an und fing prompt an zu husten, was seinen Kopf beinahe explodieren ließ. "Fuck!", stieß er aus und versuchte sich irgendwo abzustützen. Er fand nur Charlotte, die - zu seiner Überraschung - nicht zurückwich, sondern ihm einen Arm um den Oberkörper legte.

"Kannst du jetzt aufhören, es schlimmer zu machen und einfach zuhören?"

Er wollte etwas erwidern, aber der Schmerz in seinem Kopf machte es unmöglich.

"Gut. Du hast ziemlich was abbekommen, aller Wahrscheinlichkeit nach eine Gehirnerschütterung. Und du blutest am Kopf, nicht viel, aber genug, um es echt scheiße aussehen zu lassen. Wir sind zugeschüttet, haben also erstmal keinen Ausweg. Ich kenne den Weg zu einer Krankenstation. Soll ich dich dahin schleifen oder willst du hier verrecken?"

Ihre eisige Stimme gab ihm etwas, worauf er sich konzentrieren konnte, was den Schmerz in seinem Kopf für den Moment erträglicher machte. "Keine große Wahl", knurrte er, bekam von Charlotte einen Schulterklopfer.

"Hab ich mir auch gedacht. Sieht wohl so aus, als hätten wir auch in diesem Leben noch eine Weile das Vergnügen."

Bevor Bucky etwas sagen konnte, spürte er Strom durch seinen Körper fließen und zuckte zusammen. Aber das hier war anders, es tat nicht weh, es stabilisierte ihn vielmehr.

"Aufstehen musst du schon selber, du bist verdammt schwer."

Bucky atmete tief ein, klammerte sich an Charlottes Stimme fest und stemmte sich nach oben. Der Strom in seinem Körper kitzelte an seinen Nervenenden, er hatte durchgehend den Drang, sich zu kratzen oder zu schütteln, aber er wusste auch, dass er ohne diese Energie in sich nicht laufen konnte, also sagte er nichts dazu.

Ohne ein weiteres Wort ging er einen Schritt vorwärts, Charlottes Arm noch immer um seinen Körper geschlungen, eine überraschend stabile Stütze. Sie kamen nur langsam voran, sie waren beide körperlich nicht auf der Höhe und überall in den Gängen lagen ihnen Felsen im Weg, über die sie klettern mussten.

Die Lichter über ihren Köpfen gingen an, sobald sie in ihre Nähe kamen. Bucky konnte nicht hinter sich sehen, aber er war sich sicher, dass sie wieder ausgingen, wenn sie vorbeigegangen waren.

Charlotte führte sie beide tiefer in den Berg, um ein paar Ecken, bis Bucky die Kraft gesammelt hatte, um zu sprechen. "Warum hilfst du mir?"

Charlotte machte ein abfälliges Geräusch. "Reine Nächstenliebe."

Electric [Bucky Barnes]Where stories live. Discover now