VI

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Tom Riddle - Gegenwart

Ihre gequälten Schreie hallten durch den Raum, eine Symphonie des Leidens, die Tom Riddle zu beflügeln schien. Er beobachtete mit unverhohlener Genugtuung, wie Willows glasige Augen sich schlossen und ihr Körper unter dem unerbittlichen Ansturm der Schmerzen zuckte. Für ihn war es eine Quelle der Erregung, eine Erinnerung an seine eigene Macht und Herrschaft über andere.

Anderen Schmerzen zuzufügen war eine dunkle Faszination, die Tom sehr schätzte. Er bewunderte die verschiedenen Arten, wie Menschen auf die Qualen reagierten - ihre Bewältigungsmechanismen, ihre Versuche, den unerbittlichen Qualen zu entkommen.

Doch er wusste, dass die Flucht eine Illusion war, eine grausame Fata Morgana, die nur durch sein Wohlwollen zerstreut werden konnte, wenn er sie gewährte. Es war ein Werkzeug in seinem Arsenal, das er mit erschreckender Kompetenz einsetzte.

Die Befriedigung, die er aus dem Verursachen von Leid zog, beflügelte ihn und gab seinen böswilligen Ambitionen Leben. Für Tom Riddle war es ein notwendiger Schritt auf einem langen und tückischen Weg.

Ihm war klar, dass er sich nur durch das Verbreiten von Angst, Dunkelheit und Schrecken den Respekt und den Gehorsam verschaffen konnte, nach dem er sich sehnte. Er war bereit, diesen Weg weiterzugehen und all jenen Schmerz und Tod zuzufügen, die es wagten, sich ihm zu widersetzen.

In seinen düsteren Gedanken entfaltete sich die Vision einer Zukunft, in der er an der Spitze stand und von loyalen Anhängern umgeben war, die bereit waren, ihr Leben für ihn hinzugeben.

Diejenigen, die sich ihm entgegenstellten, würden nur Leid und Qualen erfahren, denn Tom Riddle hegte keine Gnade in seinem Herzen.

Tom wandte sich ab und näherte sich mit bedächtigen Schritten dem großen, raumhohen Fenster, das von schwarzen Vorhängen verhüllt war. Das zynische Grinsen verweilte auf seinem Gesicht, ein perverses Vergnügen, das er aus der Symphonie ihrer Schreie zog, die er mit geschlossenen Augen auskostete.

Doch als die qualvollen Schreie abrupt verstummten, drehte er sich blitzschnell um, und seine dunklen Augen glühten vor Wut.

»Trotz allem werde ich dir niemals gehorchen!«, keuchte Willow trotzig zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Tom hatte Mühe, den aufsteigenden Sturm der Wut in seinem Inneren zu bändigen. Er wollte ihr Leben noch nicht beenden; sie besaß einen schlauen Verstand, und es gab Aufgaben, die sie erfüllen konnte.

Sie hatte einen Zweck, der über bloßes Leiden hinausging, eine Tatsache, die sowohl sie als auch Tom gut verstanden.

Er packte sie an den Haaren und drückte ihr seinen Zauberstab an die Kehle, dessen kaltes Holz ihn an die Macht, die er ausübte, erinnerte.

»Du willst dich mir widersetzen, trotz der unerträglichen Schmerzen, die du erlitten hast?« Toms Stimme war kalt und neutral.

»Töte mich«, flüsterte sie plötzlich, und ihre Dreistigkeit machte ihn noch wütender.

Sein Griff um den Zauberstab zitterte vor unterdrückter Wut, denn sie wusste, dass er ihr Leben noch nicht beenden konnte, und sie nutzte dieses Wissen schamlos aus.

»Oh, das werde ich, Willow, mit großem Vergnügen«, zischte er und seine Augen verengten sich, als er ihrem trotzigen Blick begegnete. »Aber der Nachtisch kommt immer erst zuletzt.«

Tom Riddles dunkle Augen bohrten sich in Willows, seine Lippen verzogen sich zu einem finsteren Lächeln, als er ihre Kühnheit und das bevorstehende Bedauern genoss, das sie bald empfinden würde.

Pure | tom riddleWhere stories live. Discover now