Kapitel 16

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Als ich auf die Speisekarte sah fielen mir fast die Augen raus.
"Scheiße ist das teuer hier." stammelte ich mehr zu mir selbst.
"Bist wohl keine schicken Läden gewöhnt huh?" machte Ran sich etwas lustig.
"Wenn du auf die Knie gehst und ganz nett fragst bezahlen wir für dich." machte sich Rindou ebenfalls über mich lustig und ich warf ihm nur einen gehässigen Blick zu.
"Aber ernsthaft.. das ist echt teuer.." seufzte ich.
"Deswegen laden wir dich ja auch ein dummerchen. Hast ja schließlich was gut bei mir."
Misstrauisch sah ich Rin an.
"Hey denk nicht das es damit erledigt ist." zischte ich.
"Hm? Hab ich was verpasst?" Ran stützte sich interessiert mit einer Hand auf dem Tisch ab.
Ich lehnte mich gegen die Lehne und verschränkte meine Arme.
"Dein Bruder hat mich als fake Freundin benutzt um eine andere abzuwimmeln und mich dabei ohne zu warnen ziemlich gierig geküsst und berührt."
Ran fing an zu lachen.
"Aber es hat funktioniert." fügte Rin hinzu.
"Sag beim nächsten mal Bescheid, bevor du sowas machst." gab ich standhaft zurück.
"Das heißt es wird ein nächstes Mal geben?" filterte er sich wieder nur das heraus, was er hören wollte und sah mich grinsend an.
Ich schnappte nach Luft und sah hilfesuchend zu Ran.
"Na na na, das nächste mal wird sie es mit mir tun." hauchte er verführerisch und mir platzte so langsam der Kragen.
"Ihr seit echt unmöglich." rief ich und schlug jeweils beiden auf ein Bein.
"Könnt ihr auch einmal an etwas anderes denken?" zischte ich und beide lachten nur.
Nach einem kurzen seufzten lachte ich jedoch mit.

Da die beiden mich einluden konnte ich das bestellen, worauf ich am meisten Lust hatte ohne mir Gedanken zu machen. Naja ein klein wenig schlechtes Gewissen hatte ich schon, aber andererseits war es bei den beiden nicht so verwerflich.
Kurz darauf kam auch schon unsere Bestellung und wir konnten reinhauen.

Bedacht nahm ich einen ersten bissen und sofort entfaltete sich ein unglaublicher Geschmack in meinem Mund.
Man konnte mir wohl ansehen wie sehr ich es mochte.
"Schmeckts?" fragte Ran leicht schmunzelnd und sofort nickte ich.
"Das ist das beste Sushi das ich je gegessen habe." schwärmte ich.
"Du bist ja leicht zu begeistern." spottete Rindou während er mit seinen geschickten Fingern ebenfalls ein Stück Sushi auf die Stäbchen nahm.
"Pf..."
"Willst du mal meins probieren?"
Sofort schweifte mein Blick zu Ran.
"Wenn ich darf." sagte ich und er erwiderte mit einem Lächeln.
Auch er konnte gut mit den Stäbchen umgehen, aber die geschickteren Finger hatte meiner Meinung nach Rindou.
Ran platzierte seinen Kopf auf seiner Handfläche und sah mich an.
"Mund auf und ah sagen."
Ich tat was er von mir wollte und schon landete das Sushi sanft in meinem Mund.
Meine Augen funkelten auf.
"Man ist das lecker!" rief ich überglücklich und Ran lachte erneut leicht.
"Jetzt musste du aber auch von meinem probieren." forderte ich ihn auf und hielt ihm ebenfalls etwas Sushi vor die Nase.
"Mund auf und ah sagen." machte ich ihn nach und er tat es tatsächlich.
Als er mir dabei in die Augen sah merkte ich wieder wie charmant er doch war.
"Man nehmt euch ein extra Zimmer für sowas." brummte Rin von der Seite und ich seufzte, da er gerade voll unseren Moment zerstört hat.
"Eifersüchtig?" fragte ich ironisch.
"Auf sowas sicher nicht."
"Er ist voll Eifersüchtig." flüsterte mir Ran zu und wir lachten leise.
Rin gab ein genervtes seufzten von sich und konzentrierte sich auf sein Essen.

Wir redeten dann zu dritt noch über dieses und jenes, was sich als wirklich lustig herausstellte, jedoch verquatschten wir uns ziemlich und ehe ich mich versah wurde es auch schon langsam Abend.
Seufzte sah ich auf die Uhr und stand anschließend auf.
"Tut mir wirklich leid, aber so langsam sollte ich echt nach Hause. Zu spät abends ist es mir nicht geheuer draußen rumzulaufen."
Die Brüder sahen sich an und dann wieder zu mir.
"Übernachte doch bei uns." schlug Ran vor.
"Aber ich muss morgen zur Schule und-"
"Bringen wir dich hin." ertönte Rins Stimme hinter mir. Wie kam er da so plötzlich und schnell hin?
"Ich weiß nicht, also eigentlich-" stammelte ich.
"Beim letzten mal war es doch auch kein Problem." unterbrach mich Ran.
"Also wird es das diesmal auch nicht sein. Außerdem liegt unser Apartment viel näher." beendete Rin.
"Ein Nein akzeptiert ihr nicht oder?" seufzte ich.
"Nop." erwiderte Ran und ich knickte schließlich ein.
Nachdem die Rechnung bezahlt war machten wir uns auf den Weg.

Eigentlich mochte ich es wirklich gerne Nachts durch die Straßen zu laufen. Nur alleine war mir das meistens zu unheimlich.

"Hey entschuldigt mich mal kurz, aber ich muss mal echt dringend." sagte Rin in der Mitte des Weges und verschwand ehe ich mich versah in der Dunkelheit.
Etwas verwirrt sah ich zu Ran, bevor wir beide lachten.
Dann lief ich ein paar Meter nach vorne um mich in das Licht einer Straßen Laterne zu stellen.
"Ich liebe solche Abende. Es fühlt sich so an, als wäre alles möglich." rief ich glücklich und breitete meine Arme aus, während ich mich ein paar Mal auf der Stelle drehte.
Plötzlich spürte ich wie jemand sanft meine Hand nahm und mich noch ein weiteres Mal auf der Stelle drehte. Als ich zum still stehen kam sah ich Ran direkt in die Augen.
"Vielleicht ist ja auch alles möglich..." flüsterte er mir entgegen, ohne meine Hand loszulassen.
Ich konnte genau spüren wie ich rot wurde, aber gleichzeitig konnte ich meine Augen auch nicht von ihm nehmen.

In diesem Moment hatte er mich voll in seinen Bann gezogen.
Wir standen sehr nahe beieinander.
"Darf ich dir einen Kuss stehlen?" fragte er sanft und ich war so überrascht, das ich einfach nur leicht nickte.
Ein Lächeln bildete sich auf Rans Lippen, bevor er sie auf meine legte.
Es durchfuhr mich ein unglaubliches Gefühl.
Ran küsste unglaublich Leidenschaftlich und das dazu noch unter einer Laterne bei Abend in den Straßen Tokyos.
Schmetterlinge machten sich in meinem Bauch breit.
Könnte es eigentlich noch besser sein?
Als er sich von dem Kuss löste sahen wir uns noch tief in die Augen.
"Du bist wunderschön Mei."
Nun wendete ich doch meinen Blick etwas ab, denn mir kam wieder diese dämliche Wette in den Kopf.
"Meinst du das wirklich oder sagst du das nur um mich für die Wette rumzubekommen?" murmelte ich.
Für einen Augenblick sah man ihm an, dass er überrascht war, dann strich er mir jedoch behutsam eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Was ich sage meine ich auch."
Ein lächeln bildete sich auf meinen Lippen.
"Da ist man mal kurz weg und schon macht mein Bruder mir Konkurrenz." kam Rin wieder zu uns.
"Sie gehört nicht dir." erwiderte Ran frech.
"Dir auch nicht." konterte Rin.
"Richtig. Ich gehöre keinem, also können wir weiter?" unterbrach ich die beiden, da mir das ganze etwas unangenehm war.
Aber die Stimmung war danach ganz und garnicht seltsam.
Alles war in Ordnung als wäre nichts gewesen.

𝑾𝒓𝒐𝒏𝒈 𝒕𝒊𝒎𝒆 ~ Haitani RindouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt