Albus Potter und der Stein der Auferstehung

Rose hat einen Plan

Rose hatte sich sicherheitshalber einen Lageplan aus der Bibliothek mitgenommen, doch da die Kinder das Dorf noch nicht kannten, mussten sie sich ziemlich durchfragen. Dazu hatte Rose sich einen Schal um die Hüfte geschlungen und ihre Haare hochgesteckt, ganz so, wie sie es bereits bei älteren Schülerinnen gesehen hatte. Einige Erwachsene gaben ihr bereitwillig Auskunft und so schafften sie es, den Weg zu dem Lokal Drei Besen zu finden. Als sie davor standen teilten sie sich auf. Hugo und Lily schlichen sich ohne Tarnumhang, aber mit einem Lageplan in Richtung Heulende Hütte. Dort ging so gut wie nie jemand hin und die beiden wären nicht zu weit weg. Danach warteten die drei anderen darauf, dass jemand die Tür zum Lokal öffnete; und schlichen sich dann zusammen unter dem Tarnumhang herein.

Im Schankraum war es proppenvoll, doch sie sahen ihre Familie auf den Ersten Blick. Außer Dominique waren alle Potters und Weasleys dabei und sie hatten sich in den hinteren Bereich des Raumes zurückgezogen.

Viel schwerer war es jedoch, nicht von den anderen Besuchern angerempelt zu werden. Einmal rannte ein langhaariger Zauberer mit einer Pummeligen Kartoffelnase geradewegs in sie herein, und Albus hätte schwören können, dass sein Dad genau in diesem Moment seinen Kopf hob und in ihre Richtung starrte. Er runzelte leicht die Stirn, konzentrierte sich jedoch gleich wieder auf das Gespräch und sein Sohn atmete erleichtert aus; Harry schien die drei nicht bemerkt zu haben.

Langsam schlichen sie näher, bis sie jedes Wort verstehen konnten:

„...Und das hilft nichts!", meinte Ginny eben. „Da können wir uns nicht auch noch drum kümmern!" Und Hermine fügte hinzu: „Wenn jemand von uns gewählt wird, dann sicher. Aber ob es so kommt wissen wir nicht, morgen sind ja erst die Wahlen. Und wenn keiner von uns gewählt wird, sondern beispielsweise McKinnley, werden sie ihre Aufmerksamkeit wohl eher auf die Schule richten!" „Versteht das bitte nicht falsch, uns sind die Schüler auch wichtig!", fügte Ron hinzu, „aber wenn es keinen Ausbruch aus Askaban gibt, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es einen Einbruch in Hogwarts gibt." „Trotzdem solltet ihr immer ein paar Verteidigungsflüche bereit haben, nur für alle Fälle!", sagte Harry. Und dann fügte er hinzu: „Was im übrigen auch für meinen jüngeren Sohn und seine Cousine gilt, die sich sicher gerade neben unserem Tisch an die Heizung lehnen und ihre Ohren spitzen!"

Völlig Perplex erstarrten die Erstklässler und Victoire nutzte die Gelegenheit und erhob sich. Mit einer schnellen Handbewegung riss sie ihnen den Tarnumhang herunter und alle starrten fassungslos auf die drei Lauscher - alle, außer Harry und Hermine. Letztere schüttelte nur den Kopf und meinte: „Wie ihr von diesem Treffen erfahren habt weiß ich nicht, aber ich hätte zumindest von dir, Rose, ein bisschen mehr Vernunft erwartet!" Anschließend bekamen die drei eine gesetzliche Strafpredigt, die damit endete, dass Albus, Rose und Nina allesamt von Victoire pro Nase zehn Punkte abgezogen bekamen und obendrein noch die Prophezeiung, dass sie in nächster Zeit eine Strafarbeit zu erledigen hätten.

Das mit dem Punkteabzug empörte zwar den Rest der Familie, aber die Strafarbeit wurmte vor allem Rose sehr. Darum meinte sie: „Ihr seid aber selber Schuld! Warum wollt ihr uns auch ausschließen? Die Sache mit der Verteidigung betrifft doch uns noch am meisten!" Harry beruhigte alle erst einmal wieder: „Das ihr nun da seid, können wir nicht ändern, aber ich bin froh, dass ihr wenigstens Lily und Hugo im Schloss gelassen habt."

Niemand wiedersprach ihm. Nicht einmal Rose sagte, dass die beiden ebenfalls im Dorf waren. Das würde nur noch mehr Ärger geben und den wollten sie ihnen ersparen.

Sie beließen es also dabei und als Ginny die drei nach Hogwarts zurückschickte wiedersprachen sie nicht.

So schnell sie konnten verließen sie den Pub und fragten sich zur Heulenden Hütte durch. Dann erzählte Nina den jüngeren davon und alle drei beeilten sich damit, wieder ins Schloss zu kommen.