Eine Reise nach Hogwarts

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Albus saß am Fenster und blickte nach draußen. Die Landschaft schoss an ihnen vorbei, wie der Wind über das Meer. Plötzlich kam ihm in den Sinn, was James vorhin gesagt hatte und er blickte sich suchend im Abteil um. „Was ist denn?“, fragte Lily ihn. „Wo ist denn Nina? Ich dachte sie wollte auch mit dem Zug kommen!“ „Oh, da hast du was verpasst!“, lachte Rose, „Sie ist schon in Hogwarts aber sie kommt uns zusammen mit Hagrid abholen. Sie wollte doch gestern Abend schon dorthin!“ Al nickte nur und wandte sich wieder dem Fenster zu.

In diesem Augenblick öffnete sich die Abteiltür und Victoire, begleitet von zwei jüngeren Mädchen, trat ein. „Wusste ich doch, dass ich euch hier finde! Das sind Alice Whiting und Jennifer Black. Sie kommen ebenfalls in die erste Klasse, sind aber Muggelstämmig und haben von Hogwarts und Zauberei keine Ahnung, also helft ihnen bitte!“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich wieder.

Die beiden standen wie angewurzelt da und schauten betreten hinunter auf ihre Schuhe. Da ergriff Rose das Wort: „Hi, ich bin Rose Weasley und das da sind mein Bruder Hugo, Mein Cousin Albus Potter und seine Schwester Lily.“ „Potter?“, fragte das eine Mädchen, welches Victoire als Alice vorgestellt hatte. „Den Namen hab ich in einem unserer Schulbücher gelesen. Und das Buch wurde übrigens von einer Weasley geschrieben!“ „Jaja, schon gut!“, meinte Lily. „Daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen!“, meinte Rose achselzuckend. „Die Kinder von Harry, Ron und Hermine zu sein ist sicher nicht einfach!“ „Was?“, Alice schien plötzlich hellauf begeistert. „Ihr seid die Kinder von diesen berühmten Leuten, die überall zu lesen sind? Wow!“ „Tja, also Harry hat den größten schwarzen Magier aller Zeiten besiegt und meine Eltern haben ihm dabei geholfen!“, Hugo war richtig stolz. „Und dann hat Mum ein Buch für Hogwarts geschrieben, damit wir was ordentliches lernen.“ Al, der bis dahin noch geschwiegen hatte erklärte jetzt: „Tja und Luna, also Mrs. Longbottom, eine Lehrerin von uns, die zugleich eine gute Freundin unserer Eltern ist und die Mutter von ´nem anderen Mädchen, dass jetzt nach Hogwarts kommt, hat das Buch dann auch genommen!“ Jennifer und Alice machten große Augen. „Doch das ist kein Grund uns jetzt für heilige zu halten und ich hoffe nicht, dass so etwas in Hogwarts eine Rolle spielt!“, Rose schüttelte den Kopf.

Anschließend erzählten die vier Alice und Jennifer das Wichtigste der magischen Welt. Bald stellte sich heraus, dass Alice - ebenso wie Rose - eine Vorliebe für Bücher hatte. Und Rose empfahl ihr „Eine Geschichte von Hogwarts“, während Alice ihr die Abenteuer - Reihe von Hanni und Nanni vorschlug. „Die Ersten sechs Bände habe ich sogar mit, aber den Rest konnte ich nicht mehr verstauen!“, meinte sie lachend. „Aber ich werde sie mir schicken lassen, meine Eltern haben ja erklärt gekriegt, wie das bei euch geht!“

Sie hatten etwa die Hälfte der Fahrt hinter sich, als die Landschaft draußen immer kahler wurde. Vor etwa einer Stunde war der Servierwagen durchgekommen und sie saßen nun da und diskutierten über Schockofroschkarten. Da die Weasleys und die Potters bereits alle Karten besaßen, schenkten sie ihre den beiden Mädchen.

Gerade hatten sie über die Häuser in Hogwarts diskutiert - nach der Beschreibung von Albus hatten Alice und Jennifer Slytherin entschieden abgelehnt - als die Abteiltür aufging und eine Gruppe Schüler in ihrem Alter vor ihnen standen. Sie hatten allesamt bereits ihre Hogwartsumhänge an und starrten mit ziemlich fieser Miene auf unsere vier Protagonisten.

„Aha! Hier sind also unsere Berühmtheiten, ganz hinten im letzten Abteil!“, sagte der Junge, der vorne stand. „Ich bin Robin Collive und das sind Christina Nott, Kelvin Goyle, Jimmy Parles, Crevin Warrington,  Luise Stuff und Scorpius Malfoy.“ Letzterer nickte zwar, aber er erwiderte Albus´ Blick nicht. Nun meldete sich Warrington zu Wort: „Wer sind denn die beiden Schlammblüter neben dir, Weasley? Sehen ja so aus als hätten ´se grade ´ne Kotzpastille geschluckt!“ Die Slytherins lachten.

 „Pass bloß auf, was du sagst!“, rief Rose entrüstet.

 „Pah, mit denen geben wir uns doch nicht ab!“, rief Luise. Dann verließen sie das Abteil.

 „Was heißt „Schlammblüter“? “ fragten Alice und Jennifer sofort. „Naja...“, druckste Lily herum. Sie wollte die beiden nicht verletzen.

Nur Rose war wieder sehr direkt: „Das ist ein Schimpfwort für diejenigen, die von Muggeln abstammen.“ „Was??“, fragten die Mädchen erschrocken. „Ist das denn so schlimm?“, wollte Alice wissen.

Aber Rose schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, im Normalfall nicht. Aber es gibt halt Leute, die bilden sich etwas darauf ein, Reinblüter zu sein, also nur von Zauberern abzustammen. Wir wissen natürlich, dass das kompletter Schwachsinn ist. Ich meine, mal ehrlich! Nennt mir einen Zauberer, der nicht mindestens einen Halbblüter in der Familie hat! Das ist doch dumm. Und außerdem hat das auf deine schulischen Leistungen und deine Karriere überhaupt keinen Einfluss. Meine Mum, beispielsweise, stammt auch von Muggeln ab. Und sie ist berühmt! Außerdem war sie zu ihrer Zeit Jahrgangsbeste Schülerin von Hogwarts!“

Erleichtert nickten Jennifer und Alice. Letztere fragte allerdings: „Und warum waren die euch gegenüber so feindlich? Immerhin sind eure Eltern ja berühmt!“ „Das liegt daran, dass ihre Eltern oder Großeltern eben Anhänger von Voldemort - dem Zauberer, den mein Dad besiegt hat - waren. Sie hassen alles was nur im Entferntesten mit Potter und Weasley zu tun hat!“, entgegnete Albus.

„Hört sich ja schlimm an.“, meinte Jennifer bedrückt. „Naja, wir wissen zumindest schon einmal, in welchem Haus die landen!“, krähte Hugo. „Na, nach dem, was ihr uns vorhin erzählt habt, hört sich das sehr nach Slytherin an“, Alice kombinierte logisch. Die anderen nickten.

 „Ihr solltet euch jetzt besser umziehen, wir sind sicher bald da“, meinte Rose noch.

Etwa fünfzehn Minuten später wurde der Zug langsamer und hielt an. Die Schüler stiegen aus und versammelten sich auf dem Bahnsteig. Draußen regnete es in Strömen und man konnte die Umrisse von Hogsmeade erkennen.

„Ist das dort eine Stadt?“, fragte Jennifer.

Die anderen lachten. „Nein, das ist Hogsmeade, ein kleines Dorf. Aber man kann da auch einkaufen gehen, habe ich gehört!“, entgegnete Albus. „Aber erst ab der Dritten!“, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Wie aus dem Nebel, tauchten Fred und Louis auf, gefolgt von Dominique, die behauptete: „Es soll aber Änderungen geben!“ „Ja, das ist jetzt offiziell!“, rief Nina und lachte. Hinter ihr stand Terence, der sich jetzt aber an ihr vorbei schob und sich zu den Jungs gesellte.

„Wer sind die denn?“ fragte Jennifer erstaunt.

Nachdem Rose und Albus sich die Mühe gemacht hatten, alle vorzustellen, lachte James laut auf und sagte: „Na dann viel Spaß, beim Baden! Wir gehen dann mal zu den Kutschen!“ Damit versschwanden die älteren.

„Was meint dein Bruder?“, wandte sich Alice an Lily. Doch bevor diese antworten konnte, hörten sie eine wohlbekannte Stimme rufen: „Erstklässler! Zu den Booten hierher, bitte!“

„Hagrid!“, rief Rose. Zu den Neuen gewandt, erklärte sie: „Das ist Hagrid, ein Halbriese und der Wildhüter von Hogwarts. Er unterrichtet außerdem noch Pflege magischer Geschöpfe, ab dem dritten Jahrgang.“

Daraufhin kletterten sie in die kleinen Boote, die für sie bereit standen. Von dieser Stelle aus, konnten sie auch einen ersten Blick auf die Schule erhaschen.

„Wow!“, „Hammer!“, „Man, ist die groß!“, schallte es umher. Selbst Albus war beeindruckt. Und das, obwohl er mit einigem gerechnet hatte.

Als alle drin saßen fuhren die Boote von alleine los. Sie alle wurden dabei pitschnass, aber das störte sie in diesem Moment sehr wenig. Als sie die hohe Schlossmauer erreichten, mussten sie sich ducken und fanden sich bald darauf unterhalb des großen Eichenportals wieder. Sie stiegen aus den Booten und liefen die Steinstufen bis zur Tür hinauf. Hagrid pochte dreimal gegen das Tor und es schwang auf. Sie traten in eine riesige Eingangshalle und wandten sich anschließend nach rechts. Dort waren hinter einer Doppelseitigen Flügeltür die Stimmen von den Schülern zu hören. Vor der Tür stand mit lächelndem Gesicht Neville. „Herzlich Willkommen in Hogwarts, Erstklässler!“, sagte er. Hagrid verschwand unterdessen durch eine kleine Seitentür die, wie Albus vermutete, wohl auch in die große Halle führte.

Albus Potter und der Stein der AuferstehungOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz