KAPITEL 3

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Mit na Kippe in der Hand betrachte ich mich im Spiegel und bin zufrieden mit meinem Outfit. Ich trage ein schwarzes Minikleid, dadrüber ne Lederjacke, dazu Schwarz/durchsichtige Strümpfe und Schuhe mit ziemlich fetten Sohlen. Zu dem Schmuck von gestern füge ich noch eine silberne Kreutzkette hinzu. (unten ist noch ein Bild vom ganzen Outfit) Zur Musik pose ich vor dem Spiegel, bis ich mir albern vorkomme. Ich gehe ins Bad und versuche mich ein Bisschen zu schminken. Doch irgendwie bin ich nie zufrieden. Ich probiere es immer wieder und bekomme immer schlechtere Laune. Kurz vor neun denke ich scheiß drauf, Schminke mich wieder komplett ab, schnappe mir dann meine schwarze lederne Handtasche und verlasse ungeschminkt das Haus. Ich schreibe Liam ne Nachricht, dass ich auf na Party bin und entweder gegen drei zu Hause bin, oder bei Kat übernachte. Obwohl ich schon 18 bin, kontrollieren meine Brüder mich in der Hinsicht gerne. Ein Wenig kann ich das aber auch verstehen. Es passiert schon echt viel abgefuckte Scheiße in dieser kleinen, abgefuckten Stadt.

Ich warte nicht vor dem Haus, sondern vorne an der Straße auf Fez. Kein Bock, dass meine Brüder dumme Kommentare machen, wenn sie sein Auto sehen. Ich bin immernoch schlecht drauf und hoffe einfach nur, dass Fez es nicht bemerkt. Von Weitem sehe ich sein Auto und atme tief durch, bevor ich ein Lächeln aufsetze. Er fährt rechts ran und ich gehe auf die Beifahrertür zu. „Naa" begrüßt mich Fez, als ich die Tür öffne und ins Auto klettere. Die eine Hand am Lenkrat und der andere Arm aus dem Fenster gelehnt sitzt er da und grinst mich an. „Hi" sage ich und versuche ihn anzulächeln. Er fährt los und ich spüre seinen Blick auf mir. „Ist alles gut bei dir Liv?" Fragt er. „Jaja, alles gut, war nur eben bisschen schlecht gelaunt und so..." „Gibts nen bestimmten Grund dafür?" Es dauert einen Moment, bis ich ihm antworte. „Ich habs nicht binbekommen mich zu schminken, wie ich's mir vorgestellt habe und jetzt so ungeschminkt fühle ich mich nicht gerade schick." Verlegen schaue ich zu Boden. Er antwortet nicht sofort und ich bereue es sofort so ehrlich gewesen zu sein. Das war dumm von mir. Er soll nicht denken, dass ich so n dummes Pick Me Girls bin. „Liv, du siehst wirklich sehr hübsch aus" er macht eine Pause und schaut mich an. Ich schaue auch ihn an und warte gespannt darauf, was er als nächstes sagt. „ungeschminkt oder geschminkt, wer das nicht erkennt, hat keine Augen im Kopf" Er schaut wieder auf die Straße, doch ich schaue ihn immer noch an, während ich verarbeite, was Fez gerade zu mir gesagt hat. „Danke" sage ich leise und erstaunt. Fez lächelt mich an und schaltet das Radio an. Es läuft irgendein kitschiger Rocksong aus den 80ern, den Fez anscheinend kennt, denn er singt schief und laut mit. Ich muss lachen. „Eyy lachst du mich etwa aus?" fragt er und grinst mich an. „Das würde ich niemals wagen, du kannst wirklich wunderbar singen. Wir beide lachen und als wir nach einem Stück Wald, Sicht auf ein weites Feld, hinter dem gerade die Sonne untergeht bekommen, fährt Fez plötzlich rechts ran und hält. „Was ist los?" „Ich dachte so nen schönen Sonnenuntergang können wir uns doch nicht entgehen lassen." Er lächelt mich an, wir steigen aus dem Auto aus und als wir uns gerade auf die Motorhaube setzen und den Himmel betrachten holt Fez Bauzeug aus seiner Bauchtasche, hält es mir hin und sagt: „Hier, bin gepannt auf deine Baukünste." „Oh Gott, ich versuchs, kann dir aber wirklich nichts gutes verprechen" Eigentlich weiß ich ganz genau, wie gut ich bauen kann, wollte mein Licht aber untern Scheffel stellen und seine Erwartungen dämpfen. Als ich fertig mit dem Joint bin, halte ich ihn hoch und sage „Tadaaa" er nimmt ihn, schaut ihn sich an und sagt: „N Meisterwerk. Wie hast du so gut Bauen gelernt?" Ich zucke mit den Schultern und sage: „Meine Brüder halt" Er lacht und gibt mir den Joint zurück. „Hier, Bauer ist Hauer." Ich hole mein Feuerzeug aus der Handtasche, lehne (also lege) mich auf die Windschutzscheibe, zünde den Joint an und nehme den ersten Zug. Ich schaue vertäumt in den orange, rosa gefärbten Himmel und sehe aus dem Augenwinkel, dass Fez es mir gleich tut und sich neben mich legt. Nach ein Paar Zügen gebe ich ihm den Joint und beobachte ihn dabei, wie er raucht. Er bemerkt meinen Blick und schaut mich fragend an. „Was los?" Ich schüttel den Kopf und sage: „Nichts, alles gut" und grinse. Er lacht und ich vermute, dass ich schon ganz schön stoned acte. Nachdem wir den Joint aufgeraucht haben drückt Fez ihn aus und fragt: „Wollen wir weiter?" „Wenn du jetzt noch Auto fahren kannst" lache ich. Er grinst und sagt: „Ich bin schon in ganz anderen Zuständen Auto gefahren." Ich lache, wir steigen ein und fahren weiter. Weil mir die Stille ein wenig unangenehm ist, schließe ich mein Handy an die Musikanlage an und mache „Forever" von Labarinth an. Dann lehne ich meinen Kopf an die Scheibe und schließe meine Augen. Als ich Fez's Hand plötzlich auf meinem Bein spüre schlägt mein Herz wie verrückt, doch es fühlt sich einfach nur gut und richtig an. Ich lächle und bin mir sicher, dass er es sieht. 

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need you - Fezco ffWhere stories live. Discover now