Zurück an die Arbeit

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Robert entdeckte erschrocken, dass er eingeschlafen war, als Philipps Handy klingelte und der Jüngere kurz auf den Display blickte, bevor er abnahm.
„Micha! Wir ja mal Zeit wieder was von euch zu hören! Habt ihr schon was Neues zum Fall?"
Sofort öffnete Robert seine Augen und blickte auf Philipp, der aufmerksam zuhörte, jedoch immer mehr Falten im Gesicht bekam und der neugierige Blick wurde dunkel, gar finster.
„Was?!", zischte Philipp dann plötzlich, stand auf und begann nervös im Zimmer hin und her zu laufen. Sein Stampfen war beinahe lauter als das Piepen der Geräte. Und von den lauten Kreisen die Philipp lief, wurde Robert beinahe seekrank.
„Ja...ich komme sofort." Hastig legte Philipp auf, schnappte seine Jacke vom Stuhl und wollte aus dem Zimmer, wurde jedoch von Robert mit einem lauten Ruf gestoppt.
Als Philipp sich umdrehte sah er, wie sein Kollege mit weit aufgerissenen, offenen Augen ihn anstarrte und mehr als fragend anblickte.

„Robert..."
„Philipp, dein Gesicht spricht Bände! Außerdem hast du beinahe zwei Infusionsständer umgeräumt und bist beinahe mit der Jacke hängen geblieben. Was zum Teufel ist los?"
„Nichts, was die Anderen und ich nicht wieder gerade biegen können! Aber sie brauchen meine Hilfe. Max wird gleich kommen und nach dir sehen...und..."
„PHILIPP!"

Der Angesprochene zuckte aufgrund Roberts harschem Ton zusammen und rannte dann sofort auf seinen Kollegen zu, als dieser sich vor Schmerzen krümmte, da er sich hastig aufgesetzt hatte und mit der Faust auf die Matratze schlug.
„Langsam...Robert, denk dran was für einen Schaden die Kugel angerichtet hat!", mahnte Philipp und half Robert, sich in einer aufrechteren Position hinzulegen.
„Philipp, ich meine es ernst! Was ist los? Ist jemandem was passiert? Micha, Alex, Dani? Sind sie okay?"
Robert bemerkte, dass Philipp bei keinem der Namen zwar reagiert hatte, jedoch mit zusammengepressten Lippen auf den Boden starrte.
„Nicht unser Küken..."
„Dani und Joschi sind überrascht worden. Die Wahnsinnigen, haben falllösende Beweise bei einem bewaffneten Überfall geklaut. Dabei hat Dani was am Kopf abgekriegt. Nichts Schlimmes. Ne Platzwunde. Aber damit niemandem was geschieht, hat sich Joschi als Geisel anerboten...also ja...du hast Recht...unser Küken..."
Roberts Augen rissen sich nach Philipps Erklärung kurz und weit auf, jedoch sammelte er sich dann wieder und atmete tief durch.
„Okay, hau ab! Ich will dich nicht ohne die Kleine wieder hier sehen. Bring sie zurück!"
Philipp nickte auf Roberts Bitte, umarmte seinen Kumpel kurz und zog sich dann seine Jacke an. „Keine Sorge, das tue ich!", versprach der Jüngere bevor er die Türe öffnete und aus dem Zimmer verschwand.

„Das ist der reinste Alptraum...", flüsterte Robert und legte eine Hand auf die Stirn. Wenn er diesen Morgen gewusst hätte, was auf ihn und seine Freunde zukam, er wäre im Bett geblieben und hätte der Welt den Stinkefinger gezeigt.
Für das war es aber ein wenig zu spät.
Tief durchatmend starrte Robert gegen die Decke und legte eine Hand über seine Augen, da der Schwindel ihn ereilt hatte. Zudem begann seine Wunde wieder stärker zu schmerzen und er fühlte sich allgemein nicht auf der Höhe.
„Kommissar Ritter?", hörte er und als Robert die Hand sank, sah er einen jungen, drahtigen Pfleger, der sich besorgt über ihn gebeugt hatte.
„Es geht gleich wieder", flüsterte Robert und atmete tief durch.
„Es geht nicht", korrigierte den Pfleger ihn und Robert spürte eine Hand auf der Schulter. „Sie müssen sich beruhigen, Kommissar Ritter, sonst geht noch einer ihrer Nähte aufgrund des hohen Blutdrucks auf. Äußerlich oder innerlich."

Nicht ohne meinen Sohn // K11 - die neuen Fälle // German FanfictionWhere stories live. Discover now