7 - alles fürs Geschäft

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Ich schüttelte den Kopf und legte diesen Gedanken sofort um. Es sollte mich im geringsten interessieren, was er über mich dachte, denn das spielte keine Rolle für mich. Warum auch?
Den selben Fehler wie damals durfte ich nicht begehen, das war mir bewusst.

09:09 - Khaled

Ich sah ihr dankend hinterher bis ich mir wieder die Fressen der Beiden vor mir reinziehen musste. Ich war mehr als nur wütend auf meinem Bruder, und am liebsten hätte ich ihm gestern das Kiefer rausgeschlagen, doch ich beherrschte mich, obwohl er es verdient hätte, nicht zum ersten Mal.
„Wohin mit dir?", hielt mich Amir auf, als ich den selben Weg einschlug wie Mia: „Komm mit rein Bruder, wir haben wichtiges zu Reden", sah er mich ernst an, worauf ich 0,0 Bock hatte.
„Nicht jetzt", konzentrierte ich mich auf die Krücken, bis mich mein Bruder wütend an der Schulter zurück schubste und ich beinahe das Gleichgewicht verlor:
„Was jetzt nicht du kelb, wenn er sagt es gibt wichtiges zu reden, dann gehst du auch rein xalaz", sah er mich wütend an, und machte mich genau so wütend, bis Stille herrschte, die Amir unangenehm brach:
„Hade, hade beruhigt euch", zog er meinen großen Bruder an der Schulter, der mich noch immer wütend ansah, sodass seine Ader an der Stirn pochte und beinahe so aussah, als würde sie aufplatzen.
„Hade habibi geh rein, du kennst dein Bruder", sah er mich leise bittend an, und ich gab, wie immer, nach und lief ihm hinterher.
„Was suchst du bei der Beamten Schla*pe in der Wohnung", fragte mich mein Bruder monoton kurz bevor ich mich setzen wollte und er sich ein Joint anzündete, während Amir die Hände in die Hose steckte und sich fehl am Platz fühlte, das sah ich ihm an, als er sich aus dem Ganzen raushielt.
Ich suchte die Augen von Amir, um zu wissen, was mal wieder das Problem meines Bruders war, doch er blickte starr auf den Boden.
„Was labberst du", fragte ich ihn, wobei mich seine Wortwahl mehr als nur störte, dafür, dass sie so hilfreich mir gegenüber war.
„Bist du behindert, oder hörst du mir nicht zu?", brachte er mich zum Kochen.
„Kleiner Bruder hin oder her, red vernünftig mit mir", sagte ich ihm, denn seine Respektlosigkeit ging mir langsam auf die Eier, bis er wütend sein Joint mir beinahe ins Gesicht warf: „Hast du direkt dicke Eier bekommen, nachdem diese kahba deinen Schwanz im Mund hatte", kam er schnelle Schritte auf mich zu, weswegen ich mich mühsam auf die Beine stellte und wir Nase an Nase standen, während er einige Zentimeter kleiner als ich war.
„Hey chillt mal, es ist nichts, worüber gestresst werden muss", versuchte Amir die Anspannung im Raum zu lockern.
„Und wenn schon, seit wann geht dich das ein Schwanz an?", sprach ich ruhig.
„Mich geht alles was an, solange du mein Brot frisst", sagte er, während sich sein Kiefer anspannte: „aber da du sowieso aus der Sache jetzt raus bist, übernimmt Amir deinen Part", und sofort blickte ich zu Amir. Das war der Grund, weswegen er die ganze Zeit nicht sprach, bemerkte ich, sonst mischte er sich wie eine Kakerlake überall ein.
„Was?", lachte ich unglaubwürdig, als wäre das ein Witz gewesen: „Amir? Und ich als deinen Bruder schm-", sprach ich noch immer unglaubwürdig bis er mich unterbrach: „Meinetwegen kannst du auf der Straße weiter ticken und die Fotze von neben an weiter f*cken, ist mir scheiss egal.", sagte er, und drehte mir gelassen seinen Rücken zu.
„Hey hey hey stopp", hielt ich ihn auf, bis ich alles realisierte, was der Wixxer von Bruder gerade von sich gab: „Wenn Amir meinen Platz einnimmt, dann bin ich komplett raus", drohte ich ihm, während ich meinen Zeigefinger auf ihn richtete, und er nur lachte: „Wie lange schätzt du, überlebst du, ohne auf mich angewiesen zu sein?", fragte er und hob arrogant grinsend den Kopf, bis er seine Frage selber beantwortete: „Ich wette, nicht mal eine Woche, und ganz abgesehen davon, dass du von niemandem hier ein Gesicht bekommen wirst, wenn du komplett raus bist.", versicherte er selbstbewusst, bis er selbstsicher die Wohnung verließ und mich somit mundtot machte. Ich schaute ihm fassungslos hinterher, doch ich war nicht verwundert, denn so kannten wir ihn, so war er. Das war mein Bruder.
Er hatte recht, ich hatte keine Bildung, war vorbelastet und verdiente mein Geld nur mit dem Drogenhandel. Der einzige Mensch, der mein Blutsverwandter aus Deutschland war, ist mein Bruder. Ich hatte nichts und niemanden, außer ihn und die Drogen, das Gift fürs Leben.

O.G. - Aus der ZelleWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu