Kapitel 4

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Ich wurde von einem leisen Vogelgezwitscher geweckt und öffnete langsam die Augen.

Wo bin ich?

Arhen hielt immer noch meine Hand und lächelte mich sanft an. „Bist du wach, Arienne?" Ich schreckte hoch.

„Arhen! Was ist gestern pass-. Häh?"

Ich schaute mich um und sah einen luxuriösen Raum, welcher gerade zu strahlte und glitzerte. Alles war so edel , sogar die Decke mit der ich bedeckt war, ist luxuriös.

„Wo sind wir...?" Ich drehte mich wieder zu Arhen, der sich inzwischen aufgesetzt hatte.

„Und Arhen, du siehst total erschöpft aus. Hast du überhaupt geschlafen?" Er hatte dunkle Augenringe und schaute mich trüb an.

„Ich konnte nicht schlafen..." „Wieso?" Er schaute nachdenklich nach unten. „Weil ich nicht wusste, was der Kaiser mit uns machen würde." „Was?!"

Da erinnerte ich mich wieder.

„Warte, sind wir-"

Auf einmal ging schwungvoll die Tür auf und eine menge Dienstmädchen kamen herein. Wir blickten beide überrascht zur Tür, sie hatten viele Sachen in der Hand und schauten uns an.

Das Dienstmädchen das ganz vorn stand, kam immer weiter auf uns zu, bis sie schließlich kurz vor uns stehen blieb.

Was passiert hier?

„Guten Morgen, eure Majestäten. Ich bin die oberste Magd von Schloss Siviola. Mein Name ist Isina."

Sie sah sehr streng aus, sie hatte ihre braunen Haare, hinten zu einem Dutt zusammengebunden und schaute uns streng an.

Schloss Siviola?
Oberste Magd??

„Von diesem Tag an werden wir euch dienen. Wir stehen stet zu euren Diensten."

Die fünf Dienstmädchen verbeugten sich vor uns.

„Sagte sie gerade „dienen"?"
„Ja, sie sagte „dienen"."
„Du hast das auch gehört, oder?"
„Ja, hab ich, Arienne."

„Prinzessin, ihr habt gestern das Bewusstsein verloren. Deshalb konnten wir euch nicht Baden und Eure Kleidung wechseln. Bitte verzeiht uns."

Was ist hier los?
Aber warum?
Wir sind nur ein Paar einfache, uneheliche Kinder...

„Vor eurem Frühstück werden wir euch erst einmal Baden. Wir haben Wasser, saubere Handtücher und neue Kleidung für euch vorbereitet."

Zwei der Dienstmädchen hoben uns beide hoch uns stellten uns wieder auf dem Boden ab, während eine andere, warmes Wasser in eine Schüssel kippte.

Wir waren beide sehr verwirrt.

„Dann helfen wir den Majestäten nun bei ihrem Bad."

Das grün haarige Dienstmädchen hinter mir begann meinen Ärmel hoch zu krempeln. Oh nein!

„M-moment...!"

Als sie meinen Arm erblickte, schrie sie kurz auf und schreckte zurück.

Ich hatte lauter Narben auf meinem Arm, von den Misshandlungen.

Beschämt versteckte ich meinen Arm und Arhen streckte seine Arm schützend vor mich.

Die Narben, die Rurahelle auf unserem Körper hinterlassen hat...sind trotz unserer Heilkräfte nicht verschwunden.

Die Mägde tuschelten herum und schauten uns beschämt an.

„Wie schrecklich..."
„Warum haben Mitglieder der kaiserlichen Familie solche Narben...?"
„Haben nicht alle Mitglieder der kaiserlichen Familie Heilkräfte?" flüsterten sie herum.

„So eine Frechheit! Passt auf, was ihr sagt!" schrie diese Isina. „J-ja! Madame Isina!"

Wir schauten beide zu ihr herauf.

„Wir hätten nicht gedacht, dass ihr Narben an Eurem Körper haben würdet, Majestät. Aber bitte macht euch keine Sorgen. Ich werde dafür sorgen, dass sie kein Wort darüber verlieren. Eure Majestäten müssen jedoch ebenfalls in dieser Angelegenheit schweigen."

Ihr Blick veränderte sich auf einmal, er wurde kalt und sie sah auf uns herab.

„Wenn bekannt wird, dass ihr solche Makel habt, sinkt euer Wert in der kaiserlichen Familie."

Was...? Unser Wert?

„Von nun an erhalten die Majestäten eine Ausbildung, die einem Prinzen und einer Prinzessin angemessen ist. Die Lehrer sind die Besten des Reiches und haben schon die anderen Prinzen unterrichtet. Alles ist der Barmherzigkeit zu verdanken, die seine Majestät euch zuteilwerden ließ, indem er entschied, euch als echten Prinzen und Prinzessin zu erziehen. Deshalb solltet ihr euch so schnell wie möglich mit den kaiserlichen Gepflogenheiten vertraut machen, als Dank für die Güte, die seine Majestät zeigte, indem er euch als seine Kinder aufnahm."

Es schauderte mir, als Dank für seine Güte?

Wem sollten wir dankbar sein?

Dem Kaiser, der in den letzten fünf Jahren kein einziges Mal Interesse an uns gezeigt hat?

Den Prinzen, die sich in den fünf Jahren kein einziges Mal haben blicken lassen?

Jetzt?

Den Menschen, die nur tun und lassen, was sie wollen?!

Ich ballte meine Hand zu einer Faust und biss mir leicht auf die Lippe, bis es auf einmal an der Tür klopfte und ich aus meinen Gedanken gerissen wurde.

Es kam ein etwas älterer Mann, mit einem Schnauzer und einem Monokel herein.

„Ich habe eine Botschaft für den Prinzen und die Prinzessin."

Isina ging zu dem Mann hin und hörte sich an was er zu sagen hatte und kam anschließend wieder zu uns.

„Bereitet nach dem Frühstück bessere Kleidung für sie vor." „Ja, Madam Isina."

Was ist jetzt los?

Sie schaute nun wieder zu uns. „Seine Majestät, hat sie zum Essen eingeladen."

Wir schreckten beide auf und starrten sie mit offenem Mund an.

Abend...Abendessen mit dem Kaiser?!

Fortsetzung folgt...

The Twins New LifeWhere stories live. Discover now