Chapter 36: respektvolle Liebe

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Was zuletzt geschah:

Plötzlich zucken seine Mundwinkel leicht auf, was mich echt erschreckt. Seit wann lächlet der Hauptgefreite?!

,,Denn weißt du.... Risiko freudige Weiber lösen in mir etwas aus."

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Mina's Sicht

Mein Herz setzt kurz aus und in der nächsten Sekunde fängt es doch an wie verrückt zu schlagen.
Was meint er damit...? Seinem Lächeln nach zu Folge, sollte damit eigentlich etwas positives ausgedrückt worden sein....

.....Weib????

Nach der Erkenntnis seiner herabwürdigenden Wortwahl, beruhigt sich mein noch all zu aufgeregtes Herz.

Meine Zweifel sind tatsächlich Realität geworden...er hat den Respekt gegenüber mir verloren...für ihn bin ich nun nichts weiter als eine billige Magd, die mit sich alles tun und machen lässt, solange ein attraktiver Lohn im Nachhinein herausspringt....

Ich meine, seit der Mission ist er nicht mehr der Mann, der einst mein Interesse geweckt hat. Der Mann, der weiß wie man mit einer Frau umzugehen hat, respektvoll.
Zählt er also doch zu den 90% und ich habe mich einfach nur täuschen lassen, wie ein 16 Jähriges Mädchen, das sich blind einem Jungen hingibt?

Dieser Gedanke macht mich wütend, so wütend, dass ich mich schwer zusammenreißen muss, nicht handgreiflich zu werden. Stattdessen aber füllen sich meine Augen mit Tränen auf, sodass meine Sicht Schritt für Schritten verschwommener wird. Eine riesige, schwarze Wolke umhüllt mich und bildet eine Art Gefängnis. Aus ihr ragen lange, klebrige Tentakeln, die sich hinterhältig um mein Herz schlingeln, welches dadurch jede Sekunde droht in lauter kleine Stücke zu zerbrechen. Dunkelheit...in tiefe Dunkelheit, lässt mich diese überwältigende Trauer zerfallen. Und eine Flucht,...die gibt es nicht. Vor Gefahren, wie Mörder oder Verbrecher, kann man davon rennen und nach Hilfe suchen. Wir alle wissen, dass diese Personen gefährlich sind und man sich ja in Acht nehmen soll. Jedoch vor der Liebe, hat uns niemand gewarnt. Wir sind ihr treu untergeben und soetwas wie Flucht oder Hilfe existiert nicht.....Sobald unser Herz von ihr gefangen, gestreichelt oder gefoltert wird, gibt es kein Entkommen mehr.

Das Faszinierende hierbei ist der Fakt, dass unser Körper eigentlich vor jeglicher Gefahren, hochintelligente Schutzfunktionen besitzt, die so einfach künstlich nicht inszeniert werden können. Dennoch, egal wie einwandfrei ein Mechanismus ist, es verfügt immer über eine Schwachstelle und hier ist es nunmal die Liebe.....

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Nach seiner rücksichtlosen Worte, verschwindet sein provozierendes Grinsen und sein typischer, ausdrucksloser Blick umhüllt stattdessen sein Gesicht ein. Dabei schaut er mir tief in die Augen und scheint darin etwas zu suchen...

,,Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Erwin und die Anderen wieder aufbrechen. Es ist mit dem Vorsprung nicht mehr weit und versuche diesmal verdammt nochmal deine Seele in dir zu behalten. Fällst du mir noch einmal um, bleibst du hier. Ihr zerbrechlichen Weiber kotzt mich förmlich an-"

Gekränkt blinzle ich die Tränen weg und bemerke erst jetzt, dass da überhaupt keine waren. Somit übernimmt meine Wut die Kontrolle. In meinem rechten Arm knistern meine Blutkörperchen, die anscheinend plötzlich alle zu meiner Hand eilen. Dies resultiert zu einem Aufschwung und schwupps macht sie Bekanntschaft mit der weichen Haut meines Gegenübers. In dieser leisen, finsteren Mondnacht, ertönt das ziepe Geräusch, das von mir höchstpersönlich ausgelöst wurde.

Voice (Levi ff)Where stories live. Discover now