Kapitel 16 ✔️

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L U N A

Müde saß ich am Frühstückstisch bei Mine und Ginny und aß mein Müsli.
Harry kam zu uns gelaufen, doch setzte sich nur kurz.
Ihm war anscheinend nicht nach Essen zumute.
Als Mine und ich gerade fertig waren mit Essen schleppte Harry uns sofort hinaus auf die Ländereien.
Bei einem langen Spaziergang um den See erzählte Harry Mine alles über die Drachen und unser Gespräch mit Dad.
Mine beunruhigten zwar Dad's Warnungen vor Karkaroff, doch fand sie, die Drachen seien das dringendere Problem.
„Wir müssen unbedingt alles daransetzen, dass du den Dienstag überlebst", sagte sie verzweifelt, „und dann können wir uns über Karkaroff Gedanken machen."
Dreimal umrundeten wir den See und überlegten angestrengt, wie es möglich sein sollte, mit Hilfe eines einfachen Zaubers einen Drachen zu bändigen.
Doch es fiel uns nichts ein, und schließlich suchten wir die Lösung in der Bibliothek.
Harry zog jedes Buch über Drachen aus den Regalen, das er finden konnte, dann nahmen wir uns gemeinsam den großen Bücherstapel vor.
Krallenschneiden mit Zauberkraft... Behandlung von Schuppenflechte... bringt nichts, das ist eher was für Spinner wie Hagrid, die diese Viecher auch noch aufpäppeln wollen..."
„»Drachen sind äußerst schwer zu erlegen aufgrund der uralten magischen Kräfte, mit denen ihre dicken Häute durchdrungen sind, und nur die mächtigsten Zauberer können sie brechen...« Aber Sirius hat gesagt, ein ganz simpler Zauber würde genügen..."
„Versuchen wir es eben mit einfachen Zauberbüchern.", sagte Harry und pfefferte Männer, die Drachen zu sehr lieben beiseite.
Er kam mit einem Stapel Zauberbücher zum Tisch zurück, legte sie ab und begann eins nach dem anderen durchzublättern.
Mine saß an seinen Ellbogen gedrängt und flüsterte ihm unablässig zu.
„Gut, es gibt Verwandlungszauber... aber wozu sind die nütze? Außer du verwandelst seine Fangzähne in Weingummis oder so was, das würde ihn ein wenig kuscheliger machen... das Problem ist nur, wie es in dem anderen Buch stand, es gibt nicht viel, was durch diese Drachenhaut dringt... ich würde sagen, verwandle ihn, aber bei etwas so Großem hast du eigentlich keine Chance, ich glaube, nicht mal Professor McGonagall... oder wie wär's, wenn du einen Zauber auf dich selbst anwendest? Um dir zusätzliche Kräfte zu verschaffen? Aber das sind jedenfalls keine einfachen Zauber, und außerdem haben wir sie noch nicht im Unterricht gehabt, ich weiß das zufällig, weil ich schon mal ein paar ZAG-Übungsblätter durchgearbeitet hab..."
„Hermine", sagte Harry zähneknirschend, „würdest du bitte für einen Moment den Mund halten? Ich versuch mich zu konzentrieren."
Mine verstummte und Harry starrte hoffnungslos auf das Stichwortverzeichnis von Zaubern für Dummies.
„Oh nein, da ist er schon wieder! Warum kann er nicht auf seinem blöden Schiff lesen?", sagte Mine gereizt, denn Viktor Krum schlurfte herein, warf uns einen verdrießlichen Blick zu und ließ sich mit einem Stapel Bücher hinten in einer Ecke nieder. „Kommt, wir gehen nach oben in den Gemeinschaftsraum... sein Fanclub wird gleich hier sein und sich begeiern..."
Und tatsächlich, als wir die Bibliothek verließen, kam uns eine Horde Mädchen auf Zehenspitzen entgegen, von denen eines einen Bulgarien-Schal um die Hüfte geschlungen hatte.

„Luna! Wach auf! Wir müssen zum Frühstück!", wurde ich geweckt und spürte kurz darauf den Boden unter mir.
Ach, hallo Boden, lang nicht mehr gesehen.
Zuletzt gestern, weil mich Mine jeden Tag aus dem Bett schmeißt, wortwörtlich.
Murrend stand ich auf, zog meine Schuluniform an, putzte meine Zähne und band mir meine gekämmten Haare zu einem Zopf.
Zusammen mit Mine lief ich in die Große Halle.
„Geh schon mal vor, Mine.", murmelte ich und lief zu Cedric.
Ich setzte mich neben ihn und lehnte meinen Kopf an seinen Arm.
„Du brauchst wohl einen Kaffee, was?", grinste Cedric und legte einen Arm um mich.
„Sieht so aus.", gähnte ich. „Bist du bereit für morgen?"
„Na ja, ich weiß ja nicht was morgen in der ersten Aufgabe passiert, also lasse ich mich überraschen.", erwiderte er. „Ich kenne genug Zauber, da ich früher immer mit einem bestimmten Mädchen in der Bibliothek gelernt habe."
„Was denn für ein Mädchen? Ersetzt du mich?", fragte ich gespielt geschockt und stand auf.
„Ich würde dich niemals ersetzen, kleines.", lächelte Cedric, worauf ich ihm einen Kuss auf die Wange gab und mich zu Harry und Mine an den Gryffindor-Tisch setzte, um meinen Kaffee zu trinken.
„Wir sehen uns dann im Gewächshaus.", sagte Harry plötzlich und stand auf. „Geht schon mal vor, ich komm dann nach."
„Harry, du kommst zu spät, es läutet gleich -"
„Ich komm dann nach, okay?"
Ich sah, wie Harry Cedric heimlich aus der Halle folgte und nickte zufrieden.
Harry wird Cedric von den Drachen erzählen.
Als es läutete machten Mine und ich uns auf den Weg zum Unterricht.
„Na los, bringen wir den Tag hinter uns.", murmelte ich, worauf Mine mich belustigt anstupste und wir das Gewächshaus betraten.
Drei Minuten später, als der Unterricht angefangen hatte, kam Harry ins Gewächshaus gestürmt.
„Hermine, Luna.", flüsterte Harry aufgeregt. „Ich brauche eure Hilfe."
„Was glaubst du eigentlich, worüber wir die ganze Zeit nachdenken?", flüsterte Mine mit großen, sorgenvollen Augen über den zitternden Ginsterbusch hinweg, den sie gerade beschnitt.
„Ich muss den Aufrufezauber richtig beherrschen, und zwar bis morgen Nachmittag."

Luna Black 4 - Harry PotterWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu