❄️ || Eins

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Völlig fokussiert schaute die junge Frau durch die Menge an Geschenkmöglichkeiten. Die Auswahl war riesig und vielleicht war es gerade das, was es der Braunhaarigen so schwer machte.
In ihrem Kopf spielte sich Jingle Bells zum wiederholten Male ab, weswegen sie mittlerweile die Melodie mit summte.

Plötzlich hatte sie das Gefühl, als hätte jemand ihren Namen gesagt, weshalb sie ihren Kopf von den kleinen Überraschungspäckchen hob, welche bereits eingepackt waren und nur darauf warteten, verschenkt zu werden.

„Jenna?", ertönte ihr Namen erneut, diesmal konnte sie auch die Richtung zuordnen, aus welcher die Stimme kam.
Sie drehte ihren Kopf nach Links und entdeckte ein bekanntes Gesicht, welches sie ungläubig anstarrte.
„Mason", sagte sie leise und mit ruhiger Stimme, obwohl sie innerlich ganz und gar nicht ruhig war. Ihr Herz klopfte, wie nach einem Sprint. Der junge Mann trat auf sie zu, immer noch die Augen weit aufgerissen und die Brünette kritisch musternd.

„Wow", stammelte er, ehe er nervös auflachte und sich an seinem Hinterkopf kratzte. Jenna lächelte verlegen und wurde jede Sekunde aufgeregter. Sie hatte nicht gedacht, dass er nach der langen Zeit, immer noch dieselbe Wirkung auf sie hatte.
„Ich wusste nicht, dass du wieder hier bist", sagte Mason, während sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen bildete. „Also ich meine, in England."

Jenna fing an zu nicken und begann den jungen Mann, vor ihr zu mustern. Er sah noch genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Nur sein Bart sah fremd an ihm aus. Doch es machte ihn älter, was ihn nicht gerade weniger attraktiv machte.

Mason nickte verstehend und musste schmunzeln, als er den Einkaufskorb im Jennas Händen sah.
„Last Minute Geschenke shoppen?", fragte er und deutete dabei auf den besagten Korb.
„Du hast es erfasst", antwortete sie mit einem breiten Lächeln. „Lass mich raten, du ebenfalls?" Es war kein Wunder, dass Mason die Frage bejahte, immerhin hatten sie sich genau so, vor genau drei Jahren, kennengelernt.

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Die Menschen strömten durch die Straßen Londons. Es war kalt, jedoch machte sich das Wetter nicht mal die Mühe, den Bewohnern Londons Schnee zu schenken.

Jenna fühlte sich gestresst.
Die hektischen Menschen um sie herum waren dabei keine große Hilfe.
Sie stressten sie nur noch mehr.

Auch wenn sie Weihnachten liebte, die gemeinsame Zeit mit ihrer Familie, das leckere Essen, die Weihnachtslieder - das Geschenkekaufen war das, was ihr die Stimmung ruinierte.

Hektisch lief Jenna in das Einkaufszentrum, welches sie sofort mein einer angenehmen Wärme begrüßte. Zwar waren hier nicht weniger Menschen unterwegs, doch es war deutlich erträglicher, als den vielen Menschen im Kalten auszuweichen.

Die Zeit saß Jenna jedoch im Nacken, sodass sie dem goldenen Weihnachtsschmuck und dem riesigen Weihnachtsbaum keine Aufmerksamkeit schenken konnte.

Mit schnellen Schritten lief sie in das erst beste Geschäft, indem sie etwas Brauchbares vermutete. Vielleicht würde sie hier etwas für ihre Mutter finden.

Sie steuerte, ohne ihrer Umgebung Aufmerksamkeit zu schenken, auf ein Regal zu. Dabei krachte sie mit jemanden, der es anscheinend genauso eilig hatte wie sie, zusammen.
Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, in der ihr Gegenüber schützend seine Hand auf ihre Schulter legte, als sie vor lauter Schreck zurücktaumelte und drohte zu fallen. Es war die unfassbare Reaktionszeit seinerseits, die Jenna vor der Begegnung mit dem Boden rettete.

„Tut mir leid", stammelte Jenna sofort los, wobei sie nicht mal wusste, ob ihre Unachtsamkeit oder die des jungen Mannes, der sie etwas überfordert ansah, Schuld an diesem Zusammenprall gewesen war.

Die Beiden schauten sich für einen kurzen Moment schweigend an, woraufhin sich ein sanftes Lächeln auf die Lippen des jungen Manns legte.
Jenna stieg sofort das Blut in ihr Gesicht, denn er schien nicht nur in ihrem Alter zu sein, sondern sah zudem auch noch ziemlich gut aus.

„Macht nichts. Ich glaube außerdem, dass es meine Schuld war, - ich bin einfach so im Vorweihnachtsstress."
Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, wobei sein Lächeln nicht verschwand und sein Blick noch immer auf Jenna ruhte. „Ich bin übrigens Mason."

Ihm schien das Ganze nur halb so unangenehm zu sein, wie es Jenna war.
Die Dunkelhaarige war mehr als überfordert in dieser Situation, gerade deshalb bewunderte sie die Tatsache, dass Mason so locker mit diesem Zusammenprall umging. Das machte es ihr um einiges leichter, nicht im Erdboden zu versinken.

„Jenna", antwortete sie verlegen. „Der Vorweihnachtsstress macht mir auch zu schaffen." Sie lachte leise, da ihr das ganze noch immer unangenehm war.

Mason nickte verstehend.
„Ich sage jedes Jahr, dass ich das darauffolgende Jahr früher Geschenke kaufe - nur wird daraus nie etwas."
Er schmunzelte. „Ich drücke mich jedoch immer davor, da ich keine Ahnung habe, was ich meinen Schwestern schenken soll. Keine Ahnung, was man Frauen schenken kann."

Jenna schmunzelte.
„Wenn du willst, kann ich dir helfen, etwas zu finden", platzte es aus ihr heraus, woraufhin Mason zu strahlen begann.

„Das wäre super!", rief er erleichtert. „Und als Dankeschön lade ich dich danach auf eine heiße Schokolade ein, einverstanden?"

Die Dunkelhaarige lachte.
„Aber mit Sahne!"

Und auf einmal schien aller Stress verflogen zu sein ...

CHRISTMAS DEJA VU - mason mountWhere stories live. Discover now