"Hallo, junger Mann." Dann sah er mich an. "Merve, willst du mir denn nicht sagen, wer das ist?"

"Ähh... Das ist-"

"Mein name ist Cem Yılmaz und ich bin der Freund von Merve."

Geschockt sah ich zu Cem rüber. Har er etwa noch alle Tassen im Schrank?! Möchte er unbedingt so schnell auf die andere Seite?!

"Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich hoffe du machst meine kleine Hexe nicht traurig, sonst gibt es Konsiquenzen."

"Mach dir darüber keine sorgen. Sie ist glücklich bei mir.", sagte Cem, dem die Stimme immer noch nicht den normalen Ton eingenommen hatte.

Eigentlich sollte Hamza abi Cem verprügeln. Cem musste in diesem Augenblick auf dem Boden liegen und es müsste ein großes Durcheinander entstehen. Mich wunderte es, warum Hamza abi so locker war.

"Wenn ihr mich mal entschuldigen würdet..." sagte ich und ging auf die Toilette zu, nachdem ich Hamza abi zum Abschied umarmt hatte. "Wir sehen uns nacher." Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Cem sich verkrampfte.

***

Mit frisch gewaschenen Händen verließ ich die Toilette und lief den Weg zurück zur Halle. Dabei hörte ich klackernde Schuhe, die einen tiefen Effekt hatten. Ich bekam etwas angst und wurde unruhig. Deswegen lief ich schneller, obwohl es mit den hohen Schuhen etwas unmöglich war.

Plötzlich drückten kühle Finger meinen Mund zu und verminderten die Lautstärke meines Geschreis. Ich wurde nach hinten, in eines der dunklen Kabinen gezogen und im Anschluss freigelassen.

Als ich aufsah entdeckte ich Cem, der sich an die Wand gelehnt hatte. Er sah mich mit wütenden und kalten Blicken zugleich an.

"Sag mal, bist du noch ganz? Was willst du denn von den ganzen Räumen? Immer werde ich in eines davon gezogen, sobald du mich alleine erwischst. Das nervt."

Nachdem ich meine Wut, sozusagen, raus gelassen hatte, hatte er sich nicht bewegt. Er war aus irgendeinem Grund wütend, aber auf was?

Er entlehnte sich von der Wand mit Steinen und kam langsam auf mich zu. Die Angst packte mich erneut und ich wich dabei langsam zurück.

Als ich die kalte Wand an meinem Rücken zu spüren hatte, war mir klar, dass ich keinen Fluchtweg hatte. Die kleine Lücke zwischen uns vernichtete Cem, indem er auf mich zu kam und mich zwischen seiner Brust und der Wand presste.

Sein Stirn lag an meiner und seine Hände auf meinen Oberschenkeln, welches durch meinen Kleid, das hochgerutscht ist, frei lag und somit gleichzeitig auch nackt waren.

Unerwartet hob er meine Schenkeln hoch und schlang meine Beine um seine Hüften.

Ein schriller Schrei entwich mir. Aus Angst, auf meinen Hintern zu fallen, schlang ich die Arme um seinen Nacken. Automatisch kam er noch näher und unsere Nasen streifen sich noch stärker.

"Merve...", sagte er mit einer dunklen, tiefen Stimme.

"Cem...", hauchte ich gegen sein Gesicht.

Er verkrampfte sich und drückte sich noch härter an mich. Widerwillig stöhnte ich ganz leise. Ich fühlte, wie sich meine Backen erwärmten.

"Mervem, weißt du, wie wütend ich gerade eben war. Ich musste mich beherrschen, um nicht in der nächsten Sekunde seine Nase zu brechen."

Erstmal wusste ich nicht von wem er sprach, aber im Anschluss macht es "Bling!" in meinem Kopf und ich wusste, dass er damit Hamza abi meinte.

"E-er ist mein Cousin."

"Cousin hin und her. Niemand kann es wagen, das anzufassen oder zu berühren, was mir gehört!"

VERLANGEN IWhere stories live. Discover now