HINNY - 'Fliegen.'

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Vorgegebenes Shipping: Hinny (Harry Potter x Ginevra 'Ginny' Weasley)

Länge: 922 Wörter (ohne das fett gedruckte)

Abgegeben am: 15. 10.

A/N: /

POV: Ginny

"UAAAAAARRRRRGH!" ich strecke mich und sehe aus dem Fenster. Die Sonne scheint; es ist ein perfekter Herbst- beziehungsweise Spätsommertag. Ich strampele voller Elan die Decke von meinen Beinen und schaue auf die elektrische Muggeluhr, die ich aus Dads Garagen-Werkstatt geklaut habe. 6:15 Uhr. So ein Teil ist echt praktisch, es zeigt immer die genaue Uhrzeit an. Einmal mehr wundere ich mich darüber, wie viel die Muggel ohne Magie geschafft haben.

Ich springe aus dem Bett, ziehe mir eine Jeans und einen violetten Pulli an, der sich schrecklich mit meinen Haaren beißt, und binde meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen. Dann schleiche ich die Treppe hinunter, stecke mir auf dem Weg durch die Küche einen Apfel in die Tasche und schließe die Tür hinter mir. Der wundervolle Geruch nach frischer Morgenluft empfängt mich. Ich schließe die Augen und laufe Richtung Besenschuppen, den Weg kenne ich mittlerweile auswendig.

Ich öffne die Augen und - renne direkt in jemanden hinein. Erwischt schießt es mir durch den Kopf und ich öffne die Augen, bereit, mich vor Mum und Ron zu rechtfertigen oder vor den Zwillingen davonzulaufen.Doch es ist keiner von ihnen. Ich sehe Harry Potter in die klargrünen Augen und die Röte schießt mir in sekundenschnelle ins Gesicht.

"Oh, hey, Ginny... Vorsicht, wo du hinläufst..." meint er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Ich schaue auf meine Schuhspitzen und erröte, wenn das überhaupt geht, noch mehr.Jetzt hält er mich bestimmt für noch komischer als davor, denn nach meinem... sagen wir mal, dramatischen Abgang vorgestern habe ich ihn nicht mehr gesehen.

Das kam so: Harry ist vor zwei Tagen von drei meiner älteren Brüder mit Dads fliegenden Ford Anglia von den Muggeln abgeholt worden. Das war anscheinend nicht ganz erlaubt gewesen, denn Ron, Fred und George haben danach ein ganz schönes Donnerwetter von Mum über sich ergehen lassen müssen, aber das war es ihnen wert, sagen sie. Am darauffolgenden morgen kam ich also nichtsahnend mit verwuschelten Haaren und meinem peinlichen rosa gepunkteten Schlafanzug wie jeden Morgen in die Küche - und da saß Harry!

Vor Schreck ließ ich meine Schüssel mit dem Porridge fallen und stammelte ein paar unverständliche Worte. Dann stürzte ich, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, aus der Küche und vergrub mich für den Rest des Tages unter zahlreichen Decken und Kissen in meinem Bett. Das war so peinlich gewesen!

"Oh...ähm...h-hallo Harry..." stammele ich. "Und, was machst du so früh hier draußen?" fragt er. Inzwischen habe ich mich wieder einigermaßen beruhigt. "Konnte nicht schlafen?" Er sieht mich mit einer hochgezogener Augenbraue an, was mich zum Lachen bringt. Er schneidet eine Grimasse, wird dann aber wieder ernst.

"Also?" fragt er fordernd, jedoch mit funkelnden Augen. "Na gut... ich wollte mir einen Besen aus dem Besenschuppen nehmen" gebe ich zu und schaue auf meine Fußspitzen. "Super, da wollte ich auch hin!" grinst Harry und läuft los. Ich kann mein Glück nicht fassen. Strahlend laufe ich ihm hinterher und klaue- nein, leihe mir den alten Sauberwisch 154 meines Bruders Fred aus.

Kurz darauf fliegen Harry und ich über die Felder. Der Wind weht mir meine Haare ins Gesicht und ich bin rundum glücklich. Ron und die Zwillinge haben nicht übertrieben - Harry ist wirklich ein extrem guter Flieger. Da ruft er mir auch schon zu : "Wer als letztes am alten Apfelbaum dort vorne ist ist ein schleimiger Ghul!" Ich düse sofort los, doch Harry ist mit seinem Nimbus 2000 natürlich im Vorteil.

Eine knappe Sekunde vor mir geht er in den Sturzflug und erreicht den Baum. Halbwegs elegant lande ich neben ihm und steige ab. Auf einmal fängt mein Magen an zu grummeln. Ich ziehe meinen Apfel aus der Hosentasche und beiße krachend hinein. "Gute Idee", lacht Harry und pflückt einen Apfel von dem Baum. So sitzen wir einträchtlich auf der Wiese und essen unsere Äpfel.

Als Harry fertig ist, wischt er sie den Mund an seinem Ärmel ab und sagt dann breit grinsend: "Na, wie es aussieht bist du jetzt ein Ghul..." "Hey! Das stimmt nicht! Du bist doch nur durch deinen Besen im Vorteil!" entgegne ich. "Stimmt..." antwortet er nachdenklich. Dann scheint ihm eine Idee zu kommen: "Hey, wie wäre es wenn wir für den Rückweg Besen tauschen?"

"W-Was?" Ich verschlucke mich an meinem Bissen Apfel und muss erst mal kräftig husten. Harry will mir, einem kleinen, elfjährigen Mädchen seinen hochwertigen Nimbus 2000 anvertrauen? Als ich mich wieder beruhigt habe, fange ich an zu grinsen. "Das würdest du tun?" "Klar", sagt Harry und besteigt den Sauberwisch. "Komm!" Schon stößt er sich vom Boden ab und fliegt Richtung Fuchsbau los.

Schnell setze ich mich auf den Nimbus und steige in die Höhe. Auf Harrys Besen zu fliegen ist unglaublich; er reagiert schon auf die kleinste Hilfe und ist auch noch düsenschnell!Null komma nichts habe ich Harry auch schon wieder eingeholt und schlage vor Übermut einen Looping nach dem anderen. Meinem Geschmack nach viel zu schnell sehe ich das krumme Dach des Fuchsbaus in die höhe ragen und muss wieder landen.

Bevor ich in mein Zimmer gehe, bedanke ich mich noch bei Harry. Er bedankt sich wiederum bei mir und meint, der Ausflug hätte ihm Spaß gemacht. Dann sagt er noch, dass wir so etwas bald wiederholen sollen, und lässt mich mit offenem Mund und glühenden Wangen zurück. Erst jetzt wird mir klar, was ich soeben getan habe: 

Ich habe einen Ausflug gemacht. Mit Harry. Harry Potter. Meinem Crush. Und ich habe mich dabei nicht einmal - wie sonst - wie der letzte Depp verhalten! Selig lächelnd gehe ich zurück auf mein Zimmer.

perception | oneshotsWhere stories live. Discover now