Kapitel 10

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Benommen wachte China auf.

Das Erste, was sie feststellte, war, dass sie nicht in ihrem Luxus Appartment, sondern in einem modrigen, stinkigenden Keller aufwachte.

Genervt stöhnte sie und versuchte aufzustehen.

Dieser Versuch scheiterte jedoch und sie sankt wieder in sich zusammen.

Unter ihr spürte sie etwas nasses und stellte im Schein einer einzigen, leider nicht besonders guten, Glühlampe fest, dass sie in einer Pfütze aus Blut lag.

Der Autounfall kam ihr wieder in den Sinn.

Instinktiv tastete sie mit ihrer Hand ihren pochenden Kopf ab.

Sie musste nicht lange suchen, bis sie eine große Platzwunde überhalb ihres rechten Auge, welche fast ihre ganze Stirn einnahm, fand.

Sobald sie mit ihren Fingerspitzen die große Wunde betastete, brannte die Wunde unglaublich stark und sie zuckte zusammen, in der Hoffnung, dass ihre zusammengebissenen Zähne Schreie verhindern könnten.

Wer auch immer sie hier hergebracht hat würde büßen.

Niemand fügte China Sorrows ungestraft Schmerzen zu.

Sie spürte, dass ihr Kopf immer tauber wurde und ihre Organe die Funktion einstellten.

Notgedrungen riss sie sich die Hose bis zu den Knien ab, damit sie die Stofffetzen um die Platzwunde wickeln konnte.

Zwar würde sie wahrscheinlich trotzdem sterben, doch sie hätte länger Zeit davor noch denjenigen, der sie hergebracht hat, zu bestrafen.

Ihre Haare hingen in Strähnen mit Blut und Schlamm verklebt an ihrem Kopf hinunter und sie fuhr sich mit den aufgerissenen und pochenden Hände darüber.

Adrenalin schoss durch ihren Körper und sie versuchte erneut aufzustehen, als jemand den Raum betrat.

Laut knirschend ging eine Holztür auf und man erkannte dahinter einen lange, belichteten Flur.

Als sie sah, wer vor ihr stand, wich sie unwillkürlich zurück, um dadurch mit ihrem Hinterkopf gegen eine Steinwand zu knallen.

Eine Echo ertönte und China wurde schummrig, sodass sie fast wegdämmerte.

Doch dies verhinderte die Person, indem sie mit großen Schritten auf zu zukam und sich vor sie hockte.

Noch ein Echo ertönte.

Dieses Mal allerdings war es das Echo einer Ohrfeige, die die Person China gegeben hatte.

Sofort war sie wieder hellwach und spürte ihren schmerzenden Körper.

Na toll.

Solomon Kranz beobachtete sie neugrierg, während die schwarzen Adern unter seiner Haut pochten und seine schwarzen Lippen zu einem Grinsen wurden.

»Hallo China!«, begann er das Gespräch fröhlich.

»Du bist weggesperrrt! Es gibt keine Restanten mehr! Das kann alles nicht sein!«, schrie China voller Panik.

»Erinnerst du dich noch an mich,China? Wie mächtig wir zusammen waren... und unserer Herrscherin vergöttert haben? Darquise.«

Er sprach den Namen Darquise aus wie das Halleluja in der Kirche.

»Alle Restanten sind gefangen... du kannst gar nicht hier sein!«, schrie sie panisch und presste sogleich die Lippen fest aufeinander.

»China, wir leben in einer Welt voller Magie und Abenteuer... und Kooruption. Hier ist alles möglich.«, säuselte er.

Langsam kroch der Restant Solomons Kehle hinauf.

Sein Körper brach zusammen und der Restant grinste sie an.

China biss sich mit den Zähnen auf die Lippen.

Niemals würde sie so ein Vieh wieder ihren Körper anbieten.

Der Restant bewegte sich zu ihr hin und riss ihren Mund auf.

Eine Welle der Dunkelheit bannte sich den Weg durch ihren Hals.

Panisch schnappte China nach Luft.

Die Kälte nistete sich in ihrer Brust ein und dann war alles vorbei.

China öffnete die Auge und lächelte ihr Lächeln, während ihre Wunden heilten und sie aufstand.

Sie war wieder frei.

Und diesmal würde niemand sie aufhalten.

Darquise AufstiegWhere stories live. Discover now