Kapitel 6

179 8 0
                                    

Darquise musste zugeben, dass sie sich auf ihre neue Kleidung freute und wartete ungeduldig darauf, dass Skulduggery sich regte.

Doch das tat er nicht.

Stattdessen stand er neben ihr und beobachtete gedankenverloren die mit Graffiti besprühte Hauswand.

Er würde gar nicht bemerken, würde sie jetzt verschwinden.

Darquise versuchte der Versuchung zu wiederstehen, doch sie machte sich auf den Weg zu dem Wohnblock und trat die erste Tür ein.

Zugegeben, das war nicht die eleganteste Art, doch die Wut, Langweile und Mordlust stauten sich in ihrem Körper und sie konnte einfach nicht anders.

Ob Skulduggery sie wohl jemals verstehen würde?

Sie trat in den Flur der kleinen Wohnung und hörte einen Atemstoß.

Anscheinend versteckte sich die Person.

Das wurde ja immer spannender!

Sie konnte es sich nicht verkneifen, den Kopf in den Nacken zu legen und einfach loszuprusten.

Wie dumm diese Menschen doch waren!

Darquise machte sich auf dem Weg in das Schlafzimmer und ließ den Kleiderschrank aufspringen.

Ein kalkweißer, alter Mann mit Glatze blickte sie verstörend ängstlich an.

Seine Stirn war voller Schweißtropfen und er trug einen Strampler für Senioren.

Auf dem Strampler waren Teddybären.

Genervt rollte sie mit den Augen.

Er bewegte sich nicht vom Fleck.

Darquise kniff ihre Augen zusammen und augenblicklich krümmte sich der Mann vor Schmerzen.

Er stieß unmenschlich hohe Schreie aus und erst dann bemerkte sie es.

Natürlich war es schon zu spät.

Der Werwolf blickte sie mit belustigten Augen an.

Ihre Augen weiteten sich.

Der Werwolf sprang auf sie zu und krallte sich an ihre Schultern, während sie einen schrillen Schrei ausstieß.

Die Welt drehte sich und sie flog rückwärts auf den harten Parkett.

Dann wurde alles schwarz.

Darquise AufstiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt