S E C H Z E H N - Frühstück

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Eblis öffnete den Kühlschrank. Er hatte vor Spiegeleier mit Speck zu machen. Glücklicherweise hatte Rimmon die Zutaten offen bereit. Eblis nahm dies. Dann suchte er sich alles was er sonst noch brauchte, welches er schnell fand. Er briet den Speck an und legte er ihn auf einen Teller. Dann schlug er die Eier auf und tat sie in die Pfanne. Nach einer Zeit waren auch die Spiegeleier fertig. Der gute Duft strömte Eblis in die Nase und ihm lief das Wasser im Mund zusammen.

Um sich abzulenken holte er Salz und Pfeffer und würtzte es. Dann schaltete er den Herd ab. Den Speck legte er wieder in die Pfanne um das ganze Warm zu halten. Danach räumte Eblis das Chaos soweit es ging schonmal auf.

Als er fertig war, war es kurz nach sieben. Eblis seufzte. Er wusste nicht ob Rimmon Frühaufsteher war.

Eblis setzte sich auf einen Hocker. Die Arme stützte er auf die Kücheninsel vor ihm.

Heute war Sonntag. Morgen würde er wieder nach Hause müssen, wenn nicht schon heute. Wie würde sein Vater reagieren? Hausarrest konnte er ihm nicht geben, den hatte er schon. Außerdem würde er morgen wieder in die Schule gehen müssen. Was würde sich Calvin denken? Was würde er tun? Würde er ihn ignorieren? Stärker zusammenschlagen? Oder würde er einfach normal weitermachen?

Eblis hatte Angst, das konnte er nicht leugnen. Angst vor den Folgen, nicht Zuhause zu sein. Angst vor Calvin. Er wollte nicht zur Schule. Er wollte nicht nachhause. Er wollte hierbleiben. Aber das ging nicht. Er musste wieder zurück, selbst wenn, was ziemlich unwahrscheinlich wäre, Rimmon ih bei sich haben wolle.

Eblis nagte an seiner Lippe. In letzter Zeit tat er das öfter. Zu oft. Doch er konnte damit nicht aufhören.

Plötzlich öffnete sich die Tür. Eblis erschrak und hörte sofort auf, seine Lippe zu zerstören. Seinen Blick wendete er zur Tür. Rimmon trat herein. Er hatte einen blauen Pyjama an. Seine Haare waren zerzaust. Er hatte Augenringe. Müde sah er zu Eblis. Dieser stand auf.

"Guten Morgen. Ich hab ihnen Frühstück gemacht. Warten sie, ich muss es nur noch auf einen Teller legen. Setzen sie sich schonmal an den Tisch." Eblis ging um die Kücheninsel herum. Er legte das fertige essen auf einen Teller, holte Besteck und brachte Rimmon alles an den Tisch.

"Möchten sie etwas zu trinken?"

"Kaffee", murmelte Rimmon mit einer tiefen Morgenstimme. Er musste ziemlich müde sein.

Schnell ging Eblis wieder in die Küche. Er suchte eine Tasse, welche er schnell fand. Dann stellte er sie unter die Kaffeemaschine und versuchte sie zu bedienen. Nach einer Zeit hatte er es geschafft. Er tat etwas Milch in den Kaffee. Auch selbst nahm er ein Glas Wasser. Dies brachte er an den Tisch. Dann setzte er sich.

Rimmon nahm den Kaffee und trank ihn in einem Zug aus. Nachdem er die Tasse angestellt hatte, sah er zu Eblis.

"Warum isst du nichts?"

"Ich, äh..." , stammelte Eblis nervös. War es zu auffällig wenn er sagte er hätte keinen Hunger? "Ich hab meine Spiegeleier schon gegessen." Wieder nagte Eblis nervös an seiner Lippe.

Daraufhin schwieg Rimmon und konzentrierte sich wieder aufs Essen.

Unbemerkt atmete Eblis erleichtert aus und nahm einen Schluck vom Wasser. Dann setzte er das Glas wieder ab. Er starrte so lange auf einen unbekannten Punkt in seinem Glas, bis er bemerkte, dass Rimmon fertig gegessen hatte. Er hatte sein Handy herausgeholt und tippte darauf herum.

Die Stille fand Eblis unangenehm. Er wollte Rimmon nicht stören, weshalb er weder den Teller wegräumen, noch ihn ansprechen konnte. Still saß er also da und wartete, bis Rimmon aufhören würde.

Unerwarteter Weise legte Rimmon sein Handy auf den Tisch. Er faltete seine Hände und sah Eblis eindringlich an. Unbemerkt machte sich Eblis kleiner und wartete, was der Mann vor ihm nun zu sagen hatte.

"Ich hab dich für morgen krank gemeldet."

Kurz brauchte Eblis um zu verstehen. Er sollte morgen nicht zur Schule gehen. Doch er musste. Keiner würde ihm den verpassten Stoff bringen. Eblis war erst einmal krank gewesen. Das, was sie in dieser Zeit gelernt hatten, konnte Eblis immernoch nicht. Keiner wollte es ihm erklären, nichteinmal der Lehrer. Dies war ihm eine Lehre und er ging auch krank zur Schule.

"Aber ich muss, ich darf den Stoff nicht verpassen", sagte Eblis deshalb.

"Du bist krank, also gehst du nicht."

Wieder wollte Eblis wiedersprechen, doch er sah in Rimmons Augen. Sie sahen ihn kalt an. Plötzlich fiel Eblis etwas auf. Er war verwirrt. Warum wusste Rimmon auf welche Schule er ging? Er beschloss zu fragen.

"Woher wissen sie eigentlich auf welche Schule ich gehe?", fragte er also freundlich.

Rimmon musterte Eblis. Dann stand er auf und nahm sein Geschirr mit. Eblis hörte ihn abwaschen. Langsam vergrub er sein Gesicht in den Händen. Warum hatte er gefragt. Hat es sich wie ein Vorwurf angehört? Es sollte nicht so rüber kommen. Dummer Junge.

Eblis sah wieder auf. Er bemerkte, dass Rimmon mit abspülen fertig war. Er ging also zu ihm vor und blieb mit einem nicht allzu kleinem Abstand vor ihm stehen. Rimmon sah auf ihn hinab. Seine dunkelgrünen Augen starrten ihn an. Eblis verfing sich wieder einmal in ihnen. Plötzlich öffnete Rimmon die Kühlschranktür. Eblis streckte aus Reflex seinen Arm aus um ihn aufzuhalten. Er hatte schon seinen Mund zum sprechen geöffnet.

Diese Situation erinnerte ihn zu sehr an Zuhause. Sein Vater war eine Woche nicht da gewesen. Er wollte nachschauen ob Eblis nicht zu viel gegessen hatte, den er bezeichnete ihn immer als Fresssack und Essen kostete Geld. Er hatte vor Eblis' Augen die Kühlschranktür aufgerissen. Es war das erste das er tat als er wieder Zuhause war. Doch er sah keinen leeren Kühlschrank. Geschockt davon wie wenig Eblis gegessen hatte schlug er die Tür wieder zu. Er kam Eblis näher packte ihn an den Haaren und sah ihn ins Gesicht. Eblis mache sich aus Angst kleiner. Sein Vater umgriff Eblis' Oberarm. Dann drehte er sich um und ging langsam aus der Küche. 'Es tut mir leid...", hatte Eblis geflüstert. Sein Vater blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. 'Mir ist egal wie wenig du isst. Hauptsache du stirbst nicht. Das hätte deine Mutter nicht gewollt.' Beim rausgehen murmelte er noch 'Ist gut, kostet weniger'. Eblis sank in der Küche zusammen, sobald er weg war. Weinen konnte er nicht. Er war zu überfordert mit der Situation.

Eblis blinzelte einmal und senkte seinen Arm. Rimmon öffnete die Eierschachtel. Mit einem unlösbaren Blick sah er auf die Stellen der fehlenden Eier. Es waren nur zwei weniger. Rimmon räumte die Eier wieder hinein und schloss den Kühlschrank. Er wendete den Blick jedoch noch nicht von der Kühlschranktür ab und bewegte sich nicht weiter.

"Es tut mir leid..", flüsterte Eblis und erinnerte sich wieder an das was zuhause passiert war. Panik stieg in ihm auf. Seine Hände begannen zu zittern

Rimmon Riss ihn aus seiner beginnenden Panikattacke. "Komm mit." Es klang wie ein Befehl, den man lieber nicht widersprechen sollte. Eblis versuchte sich wieder zu beruhigen als Rimmon aus der Küche ging. Zögerlich folgte ihm Eblis. Er würde ihn bestimmt rauswerfen.

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1176 Wörter

Hallo, wie geht es euch?

Ich bin mit dem Kapitel leicht unzufrieden, aber irgendwie schaffe ich es nicht besser im Moment...

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⏰ Last updated: Feb 07, 2023 ⏰

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