Narben

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Die Wahrheit ist nicht immer schön. Sie ist grausam, hässlich und dunkel.
Ich dachte ich könnte sie mit bunten Farben anmalen und ihre Risse und Unreinheiten verstecken, aber sie sind herausgebrochen, wie der einsame Löwenzahn auf der betonierten Straße. 

Ihr habt diese Wunden verursacht - ihr habt mir meine Freude genommen und sie in Trostlosigkeit verwandelt.
Ihr habt mich zurückgelassen, als sei ich ein sinkendes Boot.
Ihr seid gegangen und ich bin geblieben.

Die Wahrheit hab ich krampfhaft verteidigt, denn egal wie viel Abneigung ich empfand, die klaffenden Wunden solltet ihr nicht sehen.
Diese Genugtuung gönnte ich euch nicht.

Aber wisst ihr was ich mir immer gesagt habe?
Ich bekomme das alleine hin.

Wenn niemand hingesehen hat, dann habe ich jede einzelne Wunde selbst versorgt.
Die Wunden wurden zu Narben, was mir zeigte das ich es geschafft hatte - alleine.

Ohne die Hilfe anderer habe ich mich geheilt und ich würde es immer wieder machen.
Am Ende des Tages kann ich mich nämlich auf mich verlassen - nur mich.

Ihr seid eine der Narben, die meine Wand zieren und die ich noch täglich mit Farbe bestreiche, um die Dunkelheit nicht noch einmal Teil meines Lebens werden zu lassen.

Denn am Ende da war ich diejenige, die lernte wie man schwimmt und euer Boot das ging mit euch unter - genauso wie eure Abscheulichkeit.

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