Pregnancy || Yoonmin

Lwo 11 [2]

Okay, okay. Wie machte ich das jetzt ohne eine helfende Hand? Ich legte Jaemin in den Kinderwagen rein, deckte ihn auch liebevoll mit seiner Decke zu und ignorierte das Weinen von ihm einfach gekonnt. Gleich würde er doch hoffentlich einschlafen. Die Haustür war auch offen, alle Sachen eingepackt und wir konnten gehen. Bei den Treppen überlegte ich kurz, was ich jetzt tun sollte, bis ich mich zur Seite stellte und versuchte den Kinderwagen anzuheben. Bei Yoongi sah das immer so leicht aus, aber bei mir piekste mein Bauch. Die Muskeln fühlten sich an, als würden sie mir wieder aufreißen, obwohl ich nach dem Kaiserschnitt doch genäht wurde.

Ja... Keine gute Idee. Vor allem nicht, wenn Jaemin auch noch drinnen lag. Es half wohl alles nichts. "Kannst du mir vielleicht helfen, Jungkook?" Und ich hätte erwartet, dass er mich ignorierte oder dass er vielleicht einfach ging. Aber er drehte sich wie selbstverständlich um und half mir dabei den Kinderwagen sicher die zwei Stufen zu tragen.

Meinem Baby ging es gut. Mir aber nicht so. Ich hätte nicht versuchen sollen etwas schweres anzuheben. Ich spürte die leichten Schmerzen bei jedem Schritt jetzt und das war voll blöd.

Haha Jimin! Dachtest du wirklich, du hast nach der Schwangerschaft noch irgendwelche Bauchmuskeln? Vielleicht ja, aber nach dem Kaiserschnitt kannst du sie nicht mehr benutzen ohne dass es wehtut.

Mhm... Der Weg nach Hause kam mir so quälend langsam vor. Seien es die Schmerzen oder einfach nur, dass Jungkook immer noch hier war. Was hatte ich bloß getan... "Wohin gehen wir, Jimin?", fragte mich Jungkook plötzlich leise. Ich hatte es ihm nicht erklärt. "Äh... Yoongi und ich wohnen alleine. Wir haben eine Wohnung in der Nähe."

Ich sah nicht auf Jungkook, aber ich hatte das Gefühl dass er mich ansah. "Wieso?" Ja. Da war der Jungkook, den ich kannte. Die Stimme voller Vorwürfe und ich verstand ihn einfach nicht. Ich schielte etwas zu Jaemin, der mittlerweile eingeschlafen war, bevor ich aufseufzte.

"Yoongi wurde von seinen Eltern rausgeschmissen. Er war dann bei mir und meiner Mutter, aber..." Gott. Wieso hatte ich das Gefühl, dass ich mich bei ihm für irgendetwas rechtfertigen musste? "Aber Jaemin weint nachts viel und meine Mutter konnte nicht mehr richtig schlafen, obwohl sie jeden Tag zur Arbeit muss." Nicht, dass ich viel schlafen konnte und nicht in die Schule muss. Aber es war besser so. Jetzt fühlte ich mich nicht mehr ganz so schlecht, meiner Mama das alles angetan zu haben.

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Mein Kind hatte ich erfolgreich nach oben tragen können, ohne dass er mir sehr aufgewacht war. Ich konnte ihn mit so einer Sorgfalt ausziehen, dass er mir immer noch schlief und das Sahnehäufchen auf der Torte war, dass er in seinem Kinderbett in unserem Schlafzimmer lag und tatsächlich noch schlief. Wie hatte ich das hinbekommen? Ich konnte es nicht sagen. Werde ich das jemals wieder so gut machen? Wahrscheinlich eher nicht. Das gerade war sicherlich nur eine Ausnahme von meinem Monsterchen.

Jetzt war es komisch mit Jungkook hier in meinem Flur zu stehen. Ich seufzte auf, schnappte mir nochmal meine Schlüssel. "Ich bin kurz unten. Wohnzimmer ist gleich dort rechts." Was hatte ich mir nur dabei gedacht, Jeon Jungkook mit zu mir nach Hause zu nehmen? Ich beeilte mich die Treppen runter, holte alles vom Kinderwagen und stellte ihn im Flur etwas mehr zur Seite.

Als ich wieder eintrat, war Jungkook nicht mehr im Flur, sondern im Wohnzimmer. Ich zog mir meine Sachen aus, stellte die Taschen in das Wohnzimmer und räumte etwas beschämt die Babykleidung weg, die auf dem Boden lag. Sie stank und vielleicht hatte sie Yoongi deswegen einfach umgezogen und hiergelassen. Jungkook war sehr ruhig, so kannte ich ihn wirklich nicht. Vielleicht war wirklich etwas heftiges passiert.

Yoongi. Shit. Ich wollte mit Yoongi schreiben. Aber kaum suchte ich mein Handy, schrie mir Jaemin auf. Wieso denn jetzt? Es waren nicht einmal zwanzig Minuten vorbei, dass ich ihn in sein Bett gelegt hatte. Die Suche gab ich vorerst also auf. Ich lief eilig durch den Flur in unser Schlafzimmer. "Ich komme!" Er brauchte ja nicht so zu tun, als hätte ich ihn einfach weggeschmissen.