22 || T'challa Udaku

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~ 22. 𝓣𝓾̈𝓻𝓬𝓱𝓮𝓷 ~

Wenn es eine Sache gibt, die du hasst, dann ist es aufstehen. Frühes Aufstehen, mitten in der Nacht. Genauer gesagt dein Wecker, der dich soeben um 6 Uhr morgens aus dem Land der Träume holt. Und wie jeden Morgen würdest du ihn am liebsten in die nächste Wand pfeffern. Doch sobald sich deine Rollläden automatisch hochfahren und dich die wakandanische (das ist bestimmt kein Wort, egal) Sonne an der Nase kitzelt, kommt dein Frühaufsteher wieder zum Vorschein. Wie als hätte man einen Schalter umgelegt, springst du voller Motivation unter die Dusche. Danach schlüpfst du in deine Sportklamotten und läufst nach draußen. Wakanda hat nicht nur fantastische Technologien, sondern auch eine wunderschöne Landschaft. So kommt es, dass du jeden Morgen eine Stunde in die Natur gehst. Nicht immer joggst du, manchmal setzt du dich auch einfach nur auf eine Bank und lauschst dem Vogelgezwitscher.

Um kurz nach 8 kehrst du wieder zum königlichen Palast zurück. Natürlich klopft es in genau dem Moment, in dem du aus der Dusche steigst, an deiner Zimmertür. Fix bindest du dir ein Handtuch um und öffnest diese einen Spalt breit. T'challa's grinsendes Gesicht schaut dir entgegen. „Guten Morgen, Liebste" begrüßt er dich und drängelt sich an dir vorbei in deinen Raum. „Guten Morgen, mein König" grinst du zurück. Mit großen Augen betrachtest du das Tablett mit köstlichem Frühstück, das er dabei hat. „Ist das für mich?" fragst du verwundert. „Ja, aber nur angezogen" zwinkert er. Lachend verschwindest du wieder im Bad um dich komplett fertig zu machen. „Was verdient mir die Ehre?" rufst du ihm über zwei Räume zu. „Ist heute nicht Weihnachten? Also zumindest bei euch? Ich dachte mir, als so ein kleiner Ersatz bringe ich dir Frühstück ans Bett." Kopfschüttelnd trittst du wieder über die Türschwelle in dein Schlafzimmer. „Da bist du 3 Stunden zu spät dran" witzelst du. „Aber das Frühstück nehme ich trotzdem!" schiebst du schnell hinterher. Nicht dass er damit wieder abhaut.

Lachend übergibt er dir das Tablett und sieht dir dabei zu, wie du Rührei, Toast, Müsli und Obst genüßlich isst. „Hast du heute Abend schon was vor?" erkundigt er sich möglichst beiläufig. Grinsend schüttelst du den Kopf. „Aber vermutlich gleich, wenn du schon so fragst" sagst du mit vollem Mund. Etwas errötet er. „E-ertappt. 19 Uhr bei mir, okay?" macht er mit dir ab. Voller Vorfreude sagst du ihm zu. Jetzt bist du erst recht gespannt. Normalerweise trefft ihr euch im Labor oder in der Eingangshalle und geht dann draußen Sterne schauen oder so, aber bei ihm- das war neu.

Ein bisschen aufgeregt machst du dich auf den Weg zu Shuri ins Labor. Deine Entschuldigung, dass du mit T'challa gefrühstückt hast und deswegen eine gute halbe Stunde zu spät bist, hört sie sich nicht einmal an. „Ist schon gut... Ich verstehe bloß nicht, wie du am frühesten im ganzen Palast aufstehen kannst und trotzdem nie pünktlich bei mir auftauchst." Entrüstet schaust du sie an und willst schon protestieren, als sie dich warnend anblickt und ihr beide grinsen müsst.

Neben deinem Zimmer war das Labor dein 2. Lieblingsplatz. Seit du hier bist, verbringst du täglich mehrere Stunden dort. Shuri kann dir eine Menge beibringen, vor allem über Vibranium, welches außerhalb von Wakanda ja gar nicht existiert. Und obwohl sie es nicht zugeben will, lernt auch sie viel von dir. Ihr ergänzt euch gegenseitig, so hatte es ihr Bruder mal genannt.

Doch heute bist du noch weniger bei der Sache, so dass dich Shuri schon um kurz vor sechs einfach rausschmeißt, nachdem du zum 3. Mal einen Anzug falsch programmiert hast. Seufzend gehst du dich umziehen.

In einem schwarzen Kleid mit Spaghettiträgern stehst du um kurz vor 19 Uhr vor T'challa's Tür und klopfst an. Ein etwas nervös aussehender König von Wakanda öffnet dir. „Hey, kann's losgehen?" fragst du. „Ähm ja klar. Also eigentlich bleiben wir hier" druckst er herum. „Okaaay, kann ich dann reinkommen?" willst du wissen. „Hier, zieh dir die auf" fordert er dich auf und hebt dir eine Augenbinde hin. „Wirklich?". Sein angespannter Gesichtsausdruck lässt dich sie ohne weitere Widerworte aufziehen.

Erst als du gar nichts mehr siehst, öffnet er die Tür komplett und führt dich in dein Zimmer. Als diese hinter dir ins Schloss fällt, zuckst du leicht zusammen. „Sorry" murmelt er in dein Ohr. Dann leitet er dich noch ein paar Schritte weiter nach vorne und bringt dich zum Stehen. „Okay, du kannst sie abnehmen" fordert er dich auf. Langsam streifst du dir das Stück Stoff vom Kopf und dann klappt dir erstmal die Kinnlade nach unten. Baff starrst du auf das, was vor dir und im ganzen Raum zu sehen ist.

Direkt vor deiner Nase steht ein mittelhoher Tannenbaum, geschmückt mit Christbaumschmuck. Darunter liegen 3 kleine, eingepackte Geschenke. Auf der Fensterbank stehen ein paar Kerzen, deren Flamme leicht hin- und herflackert. „Gefällt... Gefällt es dir?" fragt er unsicher. „Ob es mir gefällt? Ich liebe es!". Glücklich fällst du ihm um den Hals. Erleichtert schließt er seine Arme um dich. „Wo hast du denn den herbekommen?" fragst du ihn, als du dich von ihm löst.

„Sagen wir es mal so- Okoye hatte einen besonderen Auftrag, als sie das letzte Mal in Amerika war" grinst er und alleine schon bei der Vorstellung, wie die Anführerin der Dora Milaje sich mit einem Verkäufer über Weihnachtsbäume unterhält, bringt dich zum Lachen. „Okay, also das längliche Geschenk ist von Shuri, die beiden anderen von mir. Sie wollte eigentlich auch kommen, aber nachdem sie gehört hat, dass wir dann nur wir drei wären, hat sie gemeint sie will uns nicht stören. Ich denke du weißt, worauf sie hinaus wollte..." deutet er an und wird dabei selbst ein bisschen rot. T'challa war einfach zu süß. Aber jetzt konntest du dir auch erklären, warum sie dir vorhin so zugezwinkert hat. In Gedanken notierst du dir, sie das nächste Mal zu schlagen, wenn du sie siehst. Und direkt darunter, dich bei ihr für das Geschenkt zu bedanken. Aber in genau dieser Reihenfolge.

„Ich- ich habe gar kein Geschenk für dich" flüsterst du ehrfürchtig, als du wieder zu ihm aufschaust. „Dich an meiner Seite zu haben, ist das größte Geschenk, dass du mir machen kannst" grinst er. Dir wird warm ums Herz. Zärtlich streichst du ihm über die Wange. „Und du bist meins" flüsterst du und genießt das Gefühl des Verschmelzen eurer Lippen.
„Bist du denn gar nicht neugierig, was ich dir geholt habe?" wundert er sich, als du den Kuss partout nicht unterbrechen willst. Trotzig löst du dich von ihm. „Na gut, wenn ich dich nicht weiter küssen soll." Ratlos zuckst du mit den Schultern. Dann schleicht sich ein Lächeln auf deine Lippen.

„Geschenkeeee".

𝗠𝗔𝗥𝗩𝗘𝗟 𝗔𝗗𝗩𝗘𝗡𝗧𝗦𝗞𝗔𝗟𝗘𝗡𝗗𝗘𝗥 2021Where stories live. Discover now