𝗠𝗔𝗥𝗩𝗘𝗟 𝗔𝗗𝗩𝗘𝗡𝗧𝗦𝗞𝗔𝗟𝗘𝗡𝗗𝗘𝗥 2021

18 || Natasha Romanoff

𝓣𝓾̈𝓻𝓬𝓱𝓮𝓷 18 𝓯𝓾̈𝓻 1Ds_carrot 🔮

Lachend lässt du dich auf einen Küchenstuhl fallen und hältst dir nach Luft schnappend die Seiten. „Die Vorstellung!" kicherst du und siehst wie selbst Natasha etwas lächeln muss. „Wie lange braucht der Kuchen noch?" fragst du in die Runde. „Eine halbe Stunde?" antwortet Steve, dabei klingt das Ganze aber eher auch so, als hätte er ebenfalls keine Ahnung. Eigentlich wollten Steve, Wanda und du gemeinsam heimlich eine Art Überraschungskuchen für Natasha's Geburtstag morgen backen. Allerdings kann man der Geheimagentin nichts einfach so "verheimlichen", weswegen sie schon von eurem Plan wusste, bevor ihr überhaupt angefangen hattet zu backen.

„Was? Noch so lange? Ne, da setz' ich mich jetzt hin" beschwert sie sich in diesem Moment und kommt zu dir rüber, um sich kurzerhand vollkommen gelassen auf deinen Schoß fallen zu lassen. In letzter Sekunde kannst du der Angewohnheit, deine Arme um sie zu schlingen und deinen Kopf in ihrer roten Mähne zu vergraben, entgehen. „Na na, das kannst du dir abschminken. Hol' dir gefälligst selbst einen Stuhl" versuchst du die Situation zu überspielen, jedoch hört Nat sofort die leichte Panik in deiner Stimme. „Ist schon gut. Ich bin auf meinem Zimmer. Holt ihr mich, wenn er fertig ist? Verzieren will ich mithelfen" sagt sie und ist auch schon, ohne eine Antwort abzuwarten, verschwunden.

Verdutzt schaut ihr drei ihr hinterher. „Ja das ist wohl einfach Natasha" stellt Steve fest und bekommt ein zustimmendes Nicken von Wanda. „Ihre Stimmung schlägt echt um wie ein Fähnchen im Wind." Schulterzuckend erhebst du dich. „Ich gehe mal schauen, was ihr die Laune so verdorben hat. An uns drei wird's ja wohl kaum liegen" informierst du die beiden und versuchst dich an einem schiefen Grinsen. Dir war natürlich vollkommen klar, dass du der Grund für ihren Stimmungswechsel warst.

Sachte klopfst du an ihrer Zimmertür. „Tasha?" fragst du vorsichtig durch die Tür.

Keine Antwort.

„Kann ich reinkommen?" versuchst du es erneut.

Keine Antwort.

Seufzend beschließt du dies als ein "Komm doch gerne rein, du bist herzlichst Willkommen" zu deuten. Als du ihren Raum betrittst und direkt die Tür wieder schließt, wechselt sie gerade ihr Oberteil. Nur im BH schaut sie dich durch den Spiegel an. „Bist du sauer auf mich?" fragst du bedrückt. Ihr Gesichtsausdruck wird sofort etwas weicher, als sie deinen Tonfall hört und sich zu dir umdreht. „Ich bin nicht sauer... Es ist nur- du weißt worum es mir geht." Seufzend lässt du dich auf ihre Bettkante fallen. Das Thema.

Fast zwei Jahre ist es her, dass ihr offiziell ein Paar wurdet. Oder was heißt öffentlich? Viel mehr für euch beide es offiziell wurde. Denn sonst weiß keiner von euch. Wenn es nach Natasha ginge, würdet ihr schon längst vor allen knutschend auf dem Sofa hocken und niemanden würde es interessieren. Allerdings siehst du die Sache etwas anders. Dir ist das alles zu heikel. Viel zu oft hast du schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn solch «empfindliche» Themen auf die Öffentlichkeit tragen. Mehrmals habt ihr euch darüber schon richtig in die Haare bekommen, zum Teil ging der laute Streit über mehrere Stunden. Du hast im Gefühl, dass genau so einer auf dich zukommt.

„Nat, Babe... Haben wir das nicht schon oft genug diskutiert?" versuchst du den Ball flach zu halten. „Nein, eben nicht. Nicht bis ich endlich verstehe, was dich daran so stört" meint sie aufgebracht. „Auch das hatten wir schon. Ich will einfach mir einfach dieses ganze Drama oder Trubel darum sparen" probierst du ihr zu erklären. „Und ich habe dir gesagt, dass ich jegliche dummen Kommentare oder Blicke einfach ignorieren werde oder wenn's sein muss, den Leuten auch die Meinung sagen werde" gibt sie zurück. Jetzt kippt auch deine Stimmung so langsam um. „Natasha, ich liebe dich. Aber das kannst du nicht, niemand kann das. Und das will ich ja auch nicht, aber ich bin schlicht und einfach noch nicht bereit dazu."

„Ja und wann bist du das?" ruft sie. Ihre Stimme ist schon wieder lauter geworden. „Wenn wir alt und zerbrechlich sind? Wenn wir nicht mehr zusammen sind?". Entsetzt starrst du sie an. „Sag sowas nicht" flüsterst du tonlos. „Warum nicht? Manchmal habe ich das Gefühl, dass du dich nicht für unsere Beziehung sondern für mich schämst" zischt sie. „Pass auf was du sagst!" mahnst du sie. „Warum? Weil ich vielleicht Recht haben könnte? Denn warum erklärst du mir nicht einfach, woran es wirklich liegt und alles wird gut."

Stumm richtest du deinen Blick aus dem Fenster. „Das ist der Punkt, an dem du dich entschuldigst. Wenn" - du möchtest es eigentlich gar nicht aussprechen - „wenn dir an uns noch etwas liegt." Mehrere Momente vergehen, in denen ihr euch nur mit feindseligen Blicken anstarrt. „Okay, danke für Nichts" schnaubst du und machst auf dem Absatz kehrt. In der Tür stößt du mit Wanda zusammen, welche Natasha zum Verzieren holen will. „Ist-" setzt sie an, macht aber nur einen Schritt zur Seite, als du mit Tränen in den Augen an ihr vorbei stürmst.

Den restlichen Tag verbringst du in deinem Bett. Obwohl es kein richtiges Schluss-machen war, fühlt es sich so an und du musst das Ganze mit viel Schokolade und Eis verdauen. Am späten Abend klopft Natasha an deiner Tür. Du lässt sie nicht rein. Mehrere Minuten redet ihr durch die Tür hindurch miteinander. Sie entschuldigt sich, sagt es tut ihr leid. Dass sie überreagiert hat und noch viel mehr. Doch du hörst gar nicht richtig zu. Selbst als sie ihren Geburtstag am nächsten Tag andeutet und darum bittet, ihn nicht alleine verbringen zu müssen, verweist du sie kalt auf die anderen Avengers. Als du nach einer Viertelstunde einfach nicht mehr antwortest, gibt sie auf und wünscht dir trotzdem eine gute Nacht.

Nach gerade einmal 3 Stunden unruhigem Schlaf wachst du wieder auf. Erst jetzt wird dir das Ausmaß deines und ihres Verhaltens klar. Ihr habt euch so richtig verkracht.

2:36 Uhr

Na toll, mitten in der Nacht. Und dein Gehirn überdachte gerade jedes einzelne Details eures Streitgesprächs, an Schlaf war jetzt nicht zu denken. In kurzer Pyjamahose und übergroßem T-Shirt - von Natasha, wie du grinsend feststellst - läufst du in die Küche und fängst an zu werkeln. Um kurz nach 5 Uhr betrachtest du mit schiefem Blick dein Endergebnis. Ein Marmorkuchen, nichts Großartiges. Allerdings hast du d/A/b + N in die Mitte geschrieben und mit roter Lebensmittelfarbe ein Herz darum gemalt.

Schlaf war schon längst sinnvoll, weshalb du dich unter die Dusche stellst, das Wasser auf kalt stellst und versuchst, trotz 3 Stunden Schlaf nicht so auszusehen. Um kurz nach 7 Uhr weckst du die arme Natasha.

Komplett verschlafen und mit ihrer Schlafmaske noch halber auf den Augen öffnet sie die Tür einen Spalt breit. „Ja?" murmelt sie. „Es tut mir leid. Ich habe Mist gebaut, haben wir beide" sagst du gerade heraus. Mit einem Mal weicht ihr müdes Gesicht einem Grinsen und sie öffnet die Tür ganz. „Das heißt-" setzt sie an, wird aber von dir unterbrochen. „Happy Birthday, Nat" grinst du, machst einen Schritt auf sie zu und drückst deine Lippen verzweifelt auf ihre. Ja, verzweifelt trifft es nach eurer Auseinandersetzung am Vortag doch ziemlich gut. „Und was ist mit den anderen?" fragt sie atemlos, als ihr euch löst. „Komm mit" grinst du, schnappst dir ihre Hand und ziehst sie durch die Flure bis in die Küche.

Mit einem vielversprechenden Blick öffnest du ihr die Türe und lässt sie eintreten. Neben dem Kuchen hast du auch noch den gesamten Raum mit Girlanden und Deko geschmückt, was bei Tageslicht gleich nochmal schöner aussah, als um 4 Uhr nachts.

Die restlichen Avengers stehen im Halbkreis um den Tisch, auf welchem sich nicht nur der gemeinsame Kuchen vom Abend davor, sondern auch dein Fabrikat von vor ein paar Stunden befindet. Während die anderen noch die letzten Töne von „Happy Birthday" ausklingen lassen, bleibt ihr Blick an deinem Kuchen hängen.

Verdattert schaut sie zu dir. „Heißt das-". Stumm greifst du nach ihrer Hand und verschränkst sie mit deiner. „Es ist okay für mich, wir schaffen das schon irgendwie. Gemeinsam" erklärst du ihr. Glücklich fällt sie dir um den Hals.

„Happy Birthday" flüsterst du ihr erneut ins Ohr.