20 || Pietro Maximoff

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𝓣𝓾̈𝓻𝓬𝓱𝓮𝓷 20 𝓯𝓾̈𝓻 Quicksylvie 💛

„Pietro!" jammerst du. Schneeflocken fallen vom Himmel, mitten in dein Gesicht und in deine Haare. Die Kälte des Schnees ist durch deine Schneeschuhe bis zu deinen Füßen vorgedrungen und lässt dich frösteln. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Was ist hier dran denn bitte romantisch?" beschwerst du dich, wobei du Mühe hast mit ihm Schritt zu halten. „Tut mir leid, Princesa. Ich hätte den Wetterbericht nicht nur für New York, sondern auch für hier draußen überprüfen sollen" gibt er zerknirscht zu und bleibt stehen. „Aber wenn du dich so ein bisschen umschaust... Es ist schon zum Verlieben, oder?".

Kurz atmest du tief durch und schaust dich dann tatsächlich das erste Mal, seit ihr vor 3 Stunden am Wanderparkplatz aus dem Auto gestiegen seid, so richtig um. Ihr wandert mitten durchs Nirgendwo und hätte Pietro nicht auf unerklärliche Weise genau einen Plan, wo ihr hinmüsst, hättest du dich schon längst verlaufen. Die ovalförmigen Schneeschuhe unter euren Füßen halten euch davon ab, im metertiefen Schnee zu versinken. Alle Bäume um euch herum sind mit einer dicken Schneeschicht versehen und lassen die Umgebung wirklich wie von einer Postkarte aussehen. Seufzend musst du Pietro recht geben. „Na gut, es sieht schon sehr idyllisch hier aus. Aber wenn das hier das Date ist und wir jetzt nur vier Stunden im Kreis laufen-".

Lachend kommt er auf dich zu. „Nein, so fies bin ich dann auch nicht. Aber jetzt los, lass uns weiter gehen. Sonst kommen wir heute nicht mehr an." Grinsend drückt er dir einen Kuss auf die Stirn und dreht sich um, um wieder loszulaufen. „Zuzutrauen wäre es dir..." murmelst du und setzt dich auch wieder in Bewegung.

In der Tat verkündet er keine halbe Stunde später, dass ihr da seid und als dann eine kleine, hölzerne Hütte zum Vorschein kommt, bist du wirklich glücklich. Auch diese ist mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, sieht aber unglaublich romantisch inmitten des Waldes aus. Erst als du mit Pietro durch die Eingangstüre gehst, bemerkst du, wie kalt dir wirklich war. Bibbernd streifst du deine Schuhe ab und schälst dich aus deiner Winterjacke, welche schon zur Hälfte durchnässt war. Zum Glück widmet sich dein Freund direkt dem Kamin, welcher an der hinteren Wand eingebaut ist und entfacht ein Feuer. „Keine Sorge, es sollte schnell warm werden" sagt er und stellt seinen Rucksack auf einen der Stühle.

„Wo sind wir hier?" willst du wissen, während dein Blick durch den Raum schweift. Neben dem Kamin befindet sich noch ein Tisch mit drei Stühlen, eine Art Couch- welche etwas zerfetzt, aber sehr gemütlich aussieht- und eine kleine Kommode im Zimmer. In der Mitte des Raums führt eine kleine Leiter auf den "oberen" Teil der Hütte. In etwa die Hälfte dieser ist mit einer zweiten Etage versehen, auf welcher ein paar staubige Matratzen und eine Art Nachttisch stehen, beide schon etwas älter. Alles in einem sieht es eher danach aus, als wäre hier schon länger niemand mehr gewesen. Jedoch macht dies die Atmosphäre nur noch geheimnisvoller.

„Ich habe die Hütte auf Ebay gesehen und dem Besitzer mit Tony's Geld mal kurz abgekauft. Ist eigentlich einsturzgefährdet, aber für eine Nacht wird's heben" erklärt er dir. Entsetzt schaust du ihn an. Das meinte er doch hoffentlich nicht ernst...

Lachend schüttelt er den Kopf. „Jetzt hätte ich gerne meine Kamera zu Hand, dein Gesichtsausdruck- göttlich! D/n, du solltest meine Art von Humor doch inzwischen kennen..." tadelt er dich. Beleidigt streckst du ihm die Zunge raus. Deine Ehre ist dir wichtiger, als nochmal nachzufragen, was das wirklich für eine Hütte ist.

„Ist dir immer noch kalt?" fragt er fürsorglich. Er steht mit dem Rücken zu dir und räumt mehrere Boxen und Schalen, gefüllt mit deinem Lieblingsessen, aus seinem Rucksack. „Ein bisschen" gibst du zu. „Setz dich vor den Kamin, das Essen ist gleich soweit". Grinsend über seine Wortwahl gehst du seinem Vorschlag nach. Die Wärme des Kamins lässt deine Zehen schnell auftauen und dir wird sogar so warm, dass du deinen Pulli ausziehst und nur noch im T-Shirt auf dem Teppichboden hockst und in die Flammen schaust. Vorsichtig balanciert er ein Tablett mit kleinen Tellerchen, auf welchen er dir Köstlichkeiten ausgebreitet hat, zu dir und stellt es vor dir auf dem Boden ab. Das Strahlen in deinen Augen lässt ihn lachen. Tja, mit Essen konnte man dich immer glücklich machen...

Erst als kein Krümel mehr übrig ist, streckst du dich zufrieden und schenkst Pietro ein Lächeln. „Das war köstlich! Vielen Dank". Ebenfalls lächelnd schiebt er das Tablett zur Seite und krabbelt neben dich. „Das freut mich" flüstert er dir ins Ohr und verursacht somit eine Gänsehaut an deinem ganzen Körper.

20 Minuten liegt ihr eng aneinander gekuschelt auf den leicht staubigen Matratzen im "Obergeschoss" der Hütte. Mit ein paar Decken darunter ist es sogar ziemlich bequem. Du liegst eingerollt auf der Seite und Pietro hat dich von hinten umarmt. Sein Körper ist dicht an deinen gepresst und du kannst seinen Atem in deinem Nacken spüren. In diesem Moment fühlst du dich so wohl wie schon lange nicht mehr. Draußen peitscht der Wind des Schneesturms, welcher seit ein paar Stunden wütet, gegen die Hüttenwand und lässt dich zusätzlich froh sein, dass du drinnen bist.

Das erste, was du am nächsten Morgen zu Gesicht bekommst, ist Pietro's Haarschopf direkt vor deinen Augen. Grinsend drehst du deinen Kopf zur Seite und erschrickst. Die Aussicht aus dem Fenster ist zur Hälfte mit einer dicken, weißen Schicht verdeckt. Direkt weckst du den Speedster neben dir. Murrend dreht er sich um und will weiterschlafen, ist aber sofort hellwach, als er versteht, was du befürchtest. Und tatsächlich- als ihr versucht, die Tür zu öffnen, kommt euch eine Riesenladung Schnee entgegen. Bis zu 3 Metern fällt die kalte Masse in das Innere der Hütte. Draußen erkennst du gerade so noch die Baumwipfeln vereinzelter Bäume, manche sind komplett verschwunden. Seufzend drehst du dich zu Pietro um, welcher sich verlegen am Hinterkopf kratzt. „Ja also- ich hätte vielleicht wirklich den Wetterbericht überprüfen sollen" gibt er zerknirscht zu. Die Augen verdrehend boxt du ihn in den Bauch. „In der Tat" stimmst du ihm zu. Als dein Handy dann auch noch kein Akku hat und seins kein Empfang, möchtest du am liebsten verzweifeln. Doch zum Glück bist du ja nicht alleine.

Wohl oder übel musst du Pietro's Vorschlag, einen weiteren Tag in der Hütte zu verbringen und abzuwarten, zustimmen. Als erstes beseitigt ihr die kleine Schneelawine auf dem Boden, welche langsam anfängt zu schmelzen und bald die ganze Hütte in ein privates Schwimmbad verwandelt hätte. Nachdem ihr dann die Reste des Vortags verputzt habt, setzt ihr euch wieder vor den Kamin und redet eine lange Zeit, bis Pietro auf die glorreiche Idee kommt, die Zeit sinnvoll zu nutzen.

Das kannst du ihm natürlich nicht ausschlagen...

𝗠𝗔𝗥𝗩𝗘𝗟 𝗔𝗗𝗩𝗘𝗡𝗧𝗦𝗞𝗔𝗟𝗘𝗡𝗗𝗘𝗥 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt