Jurassic World: Die Vergessenen

Glück im Unglück

Darius tat genau das, was Brooklynn von ihm verlangte. 

Er rannte. 

Er drehte sich nicht um, obwohl er die donnernden Schritte des T-Rex und dessen Gebrüll hörte, als der Räuber die Verfolgung aufnahm. Er rannte einfach los und sah sich auch nicht um, ob Brooklynn ihm folgte. Instinktiv wusste er, dass der Superstar hinter ihm war. 

Donnernde Schritte ließen den Boden erzittern, während der T-Rex näherkam. Darius musste seine Schritte kurz verlangsamen, um einem umgestürzten Zeitschriftenregal auszuweichen. Während er wieder beschleunigte, sah er, wie Brooklynn leicht nach rechts abschweifte.

>>Sie lockt ihn weg von Sammy und Yas.<< begriff er.

Der dunkelhaarige Junge überholte Brooklynn mit schnellen Schritten, während er sich hastig nach den beiden Mädchen umsah, die zum Glück nirgendwo zu sehen waren. Wenn der T-Rex Yasmina entdecken würde, wäre die ohnehin schon verwundete Athletin verloren. Das durfte nicht geschehen.

Darius lenkte seinen Blick gerade rechtzeitig wieder nach vorne, sodass er gerade noch einem umgekippten Tisch ausweichen konnte, der in seinem Weg lag. Brooklynn wäre fast in ihn hineingelaufen, konnte aber gerade noch ausweiche und lief jetzt neben ihm.

>>Nach meinen Freunden suchen und gleichzeitig vor einem hungrigen Dinosaurier abhauen...Gar nicht so einfach<< notierte Darius sich in Gedanken, während er neben Brooklynn weiterrannte. Der T-Rex brüllte wieder und schnappte nach Darius Freundin, die in letzter Sekunde unter der Attacke wegtauchte und so gerade noch dem tödlichen Biss entkommen konnte. Allerdings stolperte der Internetsuperstar bei dem Manöver und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Das pinkhaarige Mädchen kreischte und stolperte weiter, als der T-Rex die Lefzen zurückzog und eine weitere Attacke startete. 

Gedankenschnell warf Darius sich nach Rechts und stieß Brooklynn zu Boden, nur Sekunden bevor das Maul des Räubers an genau der Stelle zuschnappte, an der die pinkhaarige eben noch gewesen war. Darius und seine Freundin landeten unsanft auf dem harten Asphalt der Hauptstraße, dem Dinonerd schoss ein scharfer Schmerz durch den rechten Arm, doch er rappelte sich einfach wieder hoch. 

Sie durften nicht liegenbleiben. 

Das wäre ihr Todesurteil.

Adrenalin durchströmte Darius Körper, als er Brooklynn packte, die sich gerade keuchend aufrichtete und auf die Beine zog. Der T-Rex schnappte wieder nach seiner Beute, verfehlte aber erneut sein Ziel. Während Darius und Brooklynn weiterrannten, registrierte der dunkelhaarige eine Bewegung in einem Haus am Rand der Hauptstraße. Er glaubte einen dunklen Haarschopf zu erkennen. >>War das Sammy?... << fragte er sich, während er mit einem Satz über einen umgeknickten Laternenpfahl hechtete und dann weiterrannte. 

Sein verletzter Arm brannte wie Feuer. 

Darius warf kurz einen Blick nach hinten und riskierte einen Blick in Richtung des Verfolgers. Der T-Rex war noch immer dicht hinter den beiden Jugendlichen her, er hatte sie fast eingeholt und war beinahe in Reichweite für eine weitere Schnappattacke. Darius wusste, dass der Räuber ihnen was Schnelligkeit anging, weit überlegen war. Immerhin konnte ein T-Rex ähnlich schnell laufen, wie ein Geländewagen oder ein Kleinbus. Brooklynn, die neben Darius rannte, zog den Kopf ein und entkam so den Fängen des Dinosauriers, der daraufhin frustriert aufheulte. „Ich da rüber...", keuchte Darius Freundin und deutete flüchtig auf den Dschungel. „Du zu Kenji." Darius wollte schon widersprechen, aber da war der Superstar schon von seiner Seite gewichen und in Richtung Waldrand unterwegs. 

Der Rex schnappte wieder, verfehlte aber zum Glück erneut sein Ziel.

Im Selben Moment hechtete Darius hinter einige, umgestürzte Trümmerteile, sodass der T-Rex nur noch Brooklynn im Blick hatte. Irgendetwas knallte bei dem Sprung gegen sein Bein, daraufhin explodierte der Schmerz in seinem Knie und Darius hätte fast laut aufgeschrien, während er sich überschlug und gegen einen Tisch knallte. Ihm blieb die Luft weg und wimmerte leise auf, während er schließlich still dalag.