Familie

744 75 1
                                    

Die dunkle Stimme, die auf huttisch zu ihr sprach, riss die Jedi unsanft aus ihren Gedanken.
Kurz darauf kam die Übersetzung durch die blecherne Stimme eines Droiden.
"Meisterin Jedi, der große Jabba freut sich sehr, Sie wieder gefunden zu haben.
Er hatte sich große Sorgen gemacht, nachdem Sie plötzlich verschwunden sind."
Langsam drehte sie sich zu den Beiden, die da so dreist waren ihre Ruhe zu stören.
Jabba und sein Droide.
Wer auch sonst?
Besagter Hutt kroch zu ihr rüber, während der Droide zu seiner Rechten lief.
Bei der Frau angekommen, legte der Riese die Arme auf dem Geländer ab und beobachtete die Natur der Hutten-Kolonie.
Für einen Moment herrschte wieder Stille.
Jabbas Blick schwang zu seiner Begleitung und musterte sie leicht von der Seite.
Dann setzte er wieder zu sprechen an, prompt folgte die Übersetzung von seinem blechernen Gefährten.
"Ihr seid eine seltsame Frau, Meisterin Kiwoi.
Jedoch faszinierend."
Tris' Augenbrauen wanderten in die Höhe, während sie Rottas Papa etwas verwirrt anstarrte.
"Die huttische Lebensart missfällt euch und doch seid Ihr hier.
Lasst niemanden von eurer Abneigung wissen und verbleibt still.
Nicht einmal dem großen Jabba, eurem Gastgeber, sagt Ihr was Ihr wirklich über ihn und seine Leute denkt.
Wieso das Ganze?"
Nachdenklich strich die Jedi ihrem kleinen Schützling über den Kopf.
Was wollte Jabba?
Was sollte diese Frage?
Und noch viel wichtiger wie sollte sie darauf antworten?
Was hätte eine falsche Antwort zur Folge?
"Ihr habt Recht, Jabba.
Ich unterstütze die huttische Lebensart nicht, zumindest was die Sklaverei angeht."
Ein Brummen seitens Jabba.
"Aber ich bin nicht in der Position über euch oder eure Leute zu urteilen.
Vor allem da ich eure Unterstützung auch in Zukunft brauchen werde.
Unterstützung, die ich weder vom Orden, noch von der Republik erwarten kann."
Der Blick des Koloss analysierte ihr Gesicht bis auf's kleinste Detail.
"Ich bin in der Lage eine mögliche Zukunft der Galaxie zu sehen.
Eine Zukunft, die es zu verhindern gilt.
Die Republik ist korrupt bis oben hin und der Orden sperrt Jedi mit solchen Fähigkeiten weg.
Ihr seid also meine einzige Hoffnung in dieser Situation."
Jedi, die andere Jedi wegsperrten.
Jabba hatte davon gehört, wenn es auch nur Gerüchte waren.
Die Korruption der Republik war für ihn nichts Neues.
Er nutzte dies selbst ab und an zu seinem Vorteil.
Aber Jedi, die sich gegen Jedi wendeten, wegen so einer nützlichen Fähigkeit, wie in die Zukunft sehen zu können.
Es verwirrte ihn schon etwas.
Mit einem solchem Geschenk könnte der Orden viel erreichen.
Man sperrte sie fort ...
Jabba hatte die Jedi wirklich nicht für so dämlich gehalten.
"Der Krieg wurde inszeniert, Jabba.
Beide Parteien werden kontrolliert von den Sith."
Die Augen des Hutten zuckten zu seinem Sohn.
Dooku war ein Sith ...
Und er hatte damals ...
Wütend ballte er die Hände zu Fäusten.
Sith wie er kontrollierten den Krieg?
Das war nicht gut.
Was wenn er oder schlimmer noch sein Junge wieder in ihr Visier gerieten?
"Dooku ist noch ein relativ kleiner Fisch im Vergleich zu seinem Meister.
Er kontrolliert die republikanische Seite des Krieges und täuscht den Jedi-Rat Tag um Tag.
Sie haben keine Ahnung, vertrauen ihm.
Sie würden mich für verrückt erklären, wenn ich ihnen die Wahrheit sagen würde.
Ich habe sonst niemanden auf den ich mich verlassen kann, Jabba.
Von meinen Klonen mal abgesehen, aber die kann der Sith mit zwei Wörtern einer Gehirnwäsche unterziehen und das war's dann."
Die Klone.
Sie waren also die Einzigen, auf die sie zuvor hatte zählen können.
Es war schon vorgekommen, dass ein Sklave, der seinen Meister rettete sich des Respekt und seine Freiheit verdiente.
Es war ihm selbst passiert als er noch jung war.
Diesen Mann von dem sein Leben damals abhing, hatte er ab diesen Moment nicht mehr als seinen Sklaven, sein Eigentum, betrachtet, sondern als eine eigenständige Person.
War die Jedi deswegen so sensibel was die Sklaven anging?
Weil ihr eigenes Leben von den Klonen, Sklaven, abhing?
"Ich kann und werde eure Gefühle für mich, was auch immer diese sein mögen, nicht erwidern können.
Ich bin deswegen nicht hier, sondern vielmehr, weil Ihr meine einzige Option als Verbündeter seid.
Verzeiht."
Sie hatte seine Gefühle abgelehnt ...
Hatte gesagt sie könnte sie nicht erwidern.
Sie war eine Jedi.
Irgendwie hatte er es schon gewusst.
Aber es verletzte ihn nicht.
Ob sie nun seine Gefühle erwiderte oder nicht, sie brauchte ihn.
Sie konnte sich nicht von ihm abwenden, selbst wenn sie wollte.
Sie war von ihm abhängig.
"Sorgt euch nicht, Meisterin Kiwoi, der großzügige Jabba wird auch weiterhin an eurer Seite stehen und für euch sorgen.
Ihr seid "Beej" für seinen kleinen Muffin."
Beej?
Das Wort aus dem Mund des Huttlings hatte also doch eine Bedeutung?
"Das Wort "Beej" bedeutet Vater oder Mutter, Meisterin Jedi.
Rotta nannte Sie seine Mutter.
Und der große Jabba steht seiner Familie stets bei."
Hatte Jabba sie jetzt adoptiert?
Wobei das war eher Rotta.
Und das mit "seiner Familie stets beistehen", war gelogen.
Könnte man in einiger Zeit an Ziro sehen.
Dennoch musste sie sich auf das Wort des Hutten verlassen.
"Wenn mein Plan erfolgreich ist, überlasse ich Ihnen Dooku."

Mein Leben ist verrückt!Where stories live. Discover now