𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥¹⁴

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Ein wenig schmunzelnd, seufzte ich ergebens. Irgendwo hatte er zwar Recht, dennoch war es mir nicht ganz so wohl zu wissen, wie sie auf dieses perfekte Erscheinungsbild getrimmt werden.

Anscheinend ein bisschen verunsichert spielte mein Gegenüber mit seinen Fingern, diese Seite von Jimin kam bloß selten heraus. Eigentlich war er nicht oft verlegen oder schüchtern, außer er verheimlichte etwas oder schämte sich. Auffordernd hob ich meine Augenbraue an, konnte regelrecht erkennen wie er mit sich haderte bevor er letztendlich doch zum Reden ansetzte: "erinnerst du dich noch an die Wettkämpfe? In Vergangenheit kamen sie manchmal bei uns zum Gespräch... also..du hattest Recht, Ende dieser Woche steht einer an...Trainingslager werden sie eher hier genannt... wie auch immer, das Lager geht über mehrere Tage und das letzte mal haben wir uns sehr schlecht gemacht, waren unmotiviert und nicht mal jeder anwesend, da einige krank waren und vereinzelte anderweitige Probleme hatten oder zu wenige dazu qualifiziert waren... fast die ganzen Schüler gehen dieses Mal mit und wir wollen unser bestes geben, sind so langsam unseren Ruf leid, den niedrigsten Rang an der Schule zu haben-"

Seine Atempause nutzte ich sofort um ihn zu unterbrechen: "wir? Du gehst auch wieder mit und hast mir nichts gesagt? Ich meine...dachtest du wirklich ich glaube dir, dass du ausgerechnet kurz vor den Besuchen, einige Tage für Nachhilfe weg musst? Mir war klar, dass du zu den Wettkämpfen mit fährst, vollkommen gewiss war ich mir erst recht, als Namjoon Hyung immer öfter da auch weg war. Er stand die dabei zur Seite oder?"

Der Rosahaarige nickte nur reumütig, seine Lüge so einfach aufgedeckt, doch war ich ihm nicht böse. Eher neugierig und froh es endlich offiziell zu erfahren, denn so konnte ich meine Chance auch mal ergreifen. Es hatte mich schon immer gereizt, wie es dort zugehen sollte. In meinem Gedächtnis blieben von Jimins früheren Worten fast jedes einzelne hängen. Hart und schwer sollte es sein aber insbesondere hatten viele Nächte meine Gedanken um einen Satz des Älteren sich gedreht.

Manche küssten sich auch um zu gewinnen.

Natürlich fand ich das interessant, selbst wenn mir die Welt so fern war, war ich trotzdem bloß ein Teenager wie jeder andere es mal war. Ich war keine Ausnahme, auch ich fantasierte, stellte mir vor wie ein Kuss wäre, die Hand seines Partners zu halten, Liebe zu spüren die an familiäre Liebe grenzte aber viel Gewaltiger wäre.

Ob Jimin schon Erfahrung mit der Liebe hatte?

"Hyung?", seine Augen fanden wieder meine, während er mich fragend ansah. Mein Blick wanderte über sein reines Gesicht, seine kleine Nase und die plumpen Lippen. Die Schönheit meines Leibwächters erstaunte mich selbst nach den Jahren in denen er praktisch vor mir aufwuchs immer noch.

Ob er jemanden bei solchen Spielen bereits geküsst hatte?
Hatten die Anderen jemanden dafür geküsst?
Gingen sie vielleicht sogar weiter? Oder taten ganz anderes? Auch wahrlich grausames?

"Ihr denkt garnicht daran mich mit zu lassen, oder? Sonst hätte ich schon mehr davon erfahren.."

Bloß ein kleines Nicken vernahm ich von meinem besten Freund, es reichte um meine Entscheidung zu festigen.

"Ich würde gerne mitkommen."

"Taehyung ich denke nicht dass das.."

"Ich gehe mit. Nach der Schule frage ich gleich meinen Bruder", die Neugierde kroch zu sehr in meine Glieder. Ein simples Teenager Abenteuer, wie in meinen Büchern, es klang spannend, ließ mein Inneres aufgeregt hippelig werden.

Hatten meine drei Freunde, zu denen zählte ich nun einfach mal Hoseok und Jungkook dazu, irgendetwas der vielen Dinge dort getan? Wie ging es im Trainingslager in Wahrheit zu? Wäre der Wettkampf wirklich schamlos und interargierte ein jeder als gäbe es keinen Ģrund für Reue? Seitdem Jimin dort war, hatte er mir keine Informationen, die er selbst gesammelt hatte, mitgeteilt. Natürlich nicht, er versuchte schließlich generell zu verheimlichen, je bei einem Wettkampf gewesen zu sein.

"Das wird glaube ich wirklich nichts, du solltest zuhause bl-"

"Ich bestehe darauf Jimin, ich will mitkommen und ich werde meinen Bruder auf Knien anflehen, wenn es sein muss, dieses eintönige Leben ist uninteressant, bis mein Leid irgendwann endet kann ich doch zumindest etwas spannendes sehen oder? Kann mich normal fühlen..versuchen es auszublenden..", unbemerkt waren mir die Tränen wieder in die Augen gestiegen, so erfüllt wie ich mich die erste Zeit heute gefühlt hatte, so leer war ich nun wieder. Die Stelle wo mein Herz war, ein unangenehmes Vakuum, dass alles Positive aus mir zog mit einem grausamen Ziehen das pures Nichts hinterließ. Meine Hände zitterten ein wenig, trotz dessen führte ich sie ungehindert zu meinen Wangen und hinauf zu meinen Augen, sowohl das entronnene als auch das sich dort ansammelnde Wasser, wischte ich hastig weg. Wollte schließlich nicht weinen. Mein Leibwächter sah mich sanfter an als zuvor, versteckte seine Geste der Sorge, indem er meine Locken richtete, doch blieben seine Streicheleinheiten an meinem Hinterkopf nicht aus.

Wir ließen uns auf einer kleinen Bank nieder, der Pinkhaarige hielt meine Hände solange in seinen, bis ich mich entweder beruhigt, oder er sie vollends erwärmt hatte und sie aufhörten zu zucken: "Na gut..ich werde dir beistehen, wenn du mit darfst, kannst du aber sicher sein, dass ich dich nicht vor den Klassenkameraden mitbeschützen werde, doppelte Arbeit? Nein danke, ich muss meinen eigenen Hintern retten, an dem habe ich zu viel trainiert um ihn verformt zu bekommen. Du brauchst nichts sagen, ich weiß er ist schön~"

Erleichtert verließ ein leichtes Kichern meine Lippen, er wusste doch immer wie man Gewicht aus den Dingen nehmen konnte. Deshalb bejahte ich einfach, woraufhin der Ältere wieder stolz grinste.

"vielleicht beschütze ich dich doch ein wenig....immerhin hast du jetzt indirekt zugegeben, dass mein Po gut ist", nun schlich sich auch ein echtes Grinsen auf meine Lippen, es war mehr deutlich ein reiner Vorwand. Mich beschützt hätte er sowieso, nicht weil er mein Leibwächter war, sondern mein bester Freund. Genau auf die Art, wie er es schon immer tat. Dennoch wollte er mit diesem Scherz einfach die Stimmung auflockern, was sollte ich schon sagen, es war ihm hervoragend gelungen.

"Kook und Hoseok brauchen dich, also kannst du deinen wundervollen, absolut garnicht winzigen Flacharsch, jetzt rein bewegen und aufhören irgendwen anzuflirten auf deine seltsame Himbeer Weise", erschrocken fuhr ich herum, kaum wurden diese Worte so ruhig, monoton und desinteressiert von hinten zwischen meinen und Jimins, anscheinend himbeerfarbenen, Kopf gewispert.

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𝐅𝐫𝐨𝐳𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 ❥ 𝚅𝙺𝚘𝚘𝚔/𝙺𝚘𝚘𝚔𝚅 *onhold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt