𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥¹⁰

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Peinlich berührt setzte sich ein entschuldigendes Lächeln auf meine Lippen und ich bemühte mich, so entspannt wie nur möglich zu sein, während ich mich zu meinem eigenen, direkten Tischnachbarn drehte.

Diesmal hätte ich schwören können, dass nicht nur mein Blut gefror, sondern auch mein Herz einen Schlag aussetzte, kurz darauf aber umso kraftvoller schlug.

Sein Blick lag auf mir und ohne es gesehen zu haben, wusste ich dass er diesen nicht eben erst auf mich gewandt hatte.

"Alles in Ordnung bei dir?", vernahm ich dann auch noch seine, mir all zu bekannte und mich seit Tagen begleitende, Stimme

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"Alles in Ordnung bei dir?", vernahm ich dann auch noch seine, mir all zu bekannte und mich seit Tagen begleitende, Stimme. Zum ersten Mal im Zusammenspiel mit seinen aussagekräftigen Augen.

Mich zusammen reißend, wandte ich meine eigenen Iriden nicht eine Sekunde von den seinigen, bejahte seine Frage daraufhin gefasst.

"Wie heißt du?", fügte ich zum Schluss noch überstürzt hinzu. Seinen Kopf hatte er nach vorne zur Lehrerin richten wollen, da diese anfing etwas zu erklären, behielt ihn aber noch zu mir gedreht. Mein Verstand hatte die Frage kaum geformt, da war sie mir um einiges schneller von der Zunge gerollt. Seinen Namen..Es neckte mich ihn nicht zu kennen. Mitunter da ich ihn eigentlich hätte wissen können, hätte ich Namjoon besser zugehört.
Er hatte eben erst erwähnt, dass Jimin sich am Morgen verspätet hatte, weil er besagten Jungen vor mir geholt hatte.

Eins und eins nicht zusammen zählend, wen er damit ausgerechnet gemeint hatte, tat ich dieses Detail als unwichtig ab. Da mein Leibwächter und er gemeinsam zu spät kamen, hätte es mir gleich wie Schuppen von den Augen fallen müssen. Leider hatte es das nicht getan, zu schade. Ansonsten hätte ich meiner Neugierde nicht nachgeben müssen.

Seine Zunge befeuchtete seine schmalen, aber vollen Lippen, unter welchen ich ein kleines einzigartiges Muttermal vernahm. Ausblendend weswegen genau mir diese Kleinigkeiten überhaupt auffielen, wartete ich gespannter als es gesund sein konnte.

Seinen Mund einen Spalt öffnend, wollte er hoffentlich zu seiner Antwort ansetzten, da erhob zu meiner Missgunst besagte Frau Lehrerin ihre eigene Stimme und durchkreuzte seine Pläne.

"Kim Taehyung. Auch wenn Sie neu sein mögen, Sie sollten Ihre Fragen an Mr. Jeon für die Pausen aufheben und dem Unterricht folgen. Ansonsten gebe ich Ihnen gleich an Ihrem ersten Tag eine Abmahnung."

Unmöglich hatte sie die wenigen Worte der Konversation aufschnappen können, sie entsprach dem typischen Bild einer übertrieben, strengen Lehrerin aus den Büchern der Schlossbibliothek. Eine solche, die schimpfte ohne einen Laut zu vernehmen, denn ich konnte mit Sicherheit sagen, dass sie mir bloß diese Warnung aussprach, weil sie unsere beiden Köpfe zueinander gewandt sah anstatt aufmerksam ihrem Unterricht folgend.

Mit einer Entschuldigung seufzte ich jedoch nachgiebig, öffnete meinen Schreibblock. Zwar war es den Anpfiff nicht wert gewesen, aber wenigstens war mir dadurch des Fremden Nachname bekannt geworden, besser als keinerlei Anhaltspunkt war dies allemal. Eher schlecht als recht begann ich die Überschrift, mit innerlich blutendem Herzen Namjoons, der mir einst die ordentliche Schriftkunst lehrte, hinzukrakeln.

Würde er dies sehen, bekäme ich von ihm einen kräftigen Klapps bevor mein Vater es umso fester getan hätte. Bei der Erinnerung musste ich unwillkürlich Lächeln, selbst wenn ich früher dachte, es ginge mir schlecht, würde ich gerne zurück zu jener Zeit gehen. Im Vergleich zu gegenwärtigen Gefühlen, war es um einiges leichter gewesen, in meinen jungen Jahren und nicht halb so einen Weltuntergang, wie ich es vernahm. Schlimmer als jede Vorstellung, ja. Aber nicht Schlimmer als das Ausmaß meiner heutigen Fantasien. Mit dem Alter erweitert sich eben das Spektrum. Zu meinem Bedauern auch zum dunklen, schmerzhaften Grauen.

Der Erlösung durch eine Kuscheleinheit in den Armen meiner Mutter, hätte ich früher, weinend vor Verzweiflung meiner unerklärlichen, emotionalen Lage, dem Tod ohne zu zögern vorgezogen.

Auch meines Vaters Geschichten des Lebens, welches noch auf mich wartete, die er mir erzählte, wenn ich mal wieder wegen fürchterlichen Träume nicht schlafen konnte, vertrieben die Geister meiner Nacht und erhellten den kommenden Tag.

Auf Namjoons Schoß zu sitzen ihm aufgeregt lauschend, während er mir nervös von der, sich frisch entwickelnden Liebe, berichtete die sich in Zukunft auf den Weg in eine Ehe befinden würde.

Und selbst das Lob, der stolze Blick und die Anerkennung meines großen Bruders, Jin, jedes einzelne Mal sollte ich ihm neu erlerntes präsentieren, retteten meine Laune für einen gewissen Zeitrahmen.

Heute war dies alles anders.

Die einst sich erst entwickelnde, spannende Liebe, war auf Höhe ihrer Blüte, mit Sorge um mich, ein Dorn im nährenden Stiel.
Das Lob, der Stolz, zu oft Begleiter gewesen, um noch Bedeutung zu haben.
Die haltenden Arme und des Erzählers Körper, in Asche der Erde gleich getan.

Eine Hand schob sich in mein Sichtfeld, wobei mir meine schwarze Feder entnommen wurde. Aus meinen Gedanken gerissen, lag meine Aufmerksamkeit erst auf meinen Fingern, deren Zittern durch sich entwickelnde Kälte, ich garnicht bemerkt hatte. Daraufhin lag sie auf meinem Nebenmann, wobei er starr auf die Tafel sah, während beginnendem Verlauf der Stunde nicht mal irgendwelche Utensilien auf den Tisch abgelegt hatte. Da er mir keine Achtung schenkte, letztendlich auch seine Hand zurück zog, fand ich es unangebracht ihn weiter anzustirren, obwohl ich es gerne zur Ablenkung länger getan hätte und besah wieder mein Blatt Papier auf welchem meine Feder abgelegt wurde.

Meine Augenbrauen trafen sich fast in der Mitte, als ich diese zusammen zog. Hatte mein Schreiben ihn gestört, sodass er mir deswegen bloß die Feder entnommen hatte? Diese wieder ergreifend, wollte ich ihn schon erneut irritiert ansehen, um eine Idee seiner Intention zu bekommen, da kam unter dem flauschigen Objekt eine zarte Handschrift zum Vorschein. Ein paar schlicht geschwungene Buchstaben, welche im Bruchteil des Momentes, fungierten, wie es einst Mutters Arme taten.

》𝓜𝓮𝓲𝓷 𝓝𝓪𝓶𝓮 𝓵𝓪𝓾𝓽𝓮𝓽 𝓙𝓮𝓪𝓷 𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴《

Las ich in Gedanken, die unerwünschten Empfindungen die sich in meinem Gesicht widerspiegelten, wurden durch ein zufriedenes Lächeln ersetzt.

Ein durchaus schöner Name.

Ja, der passt zu dir.

Still lag die Feder zwischen meinen Fingern, die sie im sanften Griff hielten, ohne unkontrolliertes Zittern, ohne sich formende Eiskristalle.

Danke,...Jeon Jungkook.

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I am soft don't touch me.

𝐅𝐫𝐨𝐳𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 ❥ 𝚅𝙺𝚘𝚘𝚔/𝙺𝚘𝚘𝚔𝚅 *onhold*Where stories live. Discover now