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Ich schlug mit flatternden Lidern die Augen auf und schloss sie schnell wieder, als mir das grelle Licht Schmerzen bereitete. Dann wagte ich einen zweiten Versuch und öffnete sie einen Spalt, um mich umsehen zu können. Ich befand mich ohne Zweifel in einem Krankenhaus. Als ich mir über das Gesicht reiben wollte, bemerkte ich den Schlauch, der von meinem Arm aus ging und hielt in meiner Bewegung inne.

"Du bist wach."

Benommen drehte ich meinen Kopf zur anderen Seite und blinzelte die Person an, die an der Wand gelehnt saß und eine Zeitung zusammenfaltete, bevor sie weg gelegt wurde.

"Und du bist hier", murmelte ich leise und wusste nicht recht, was ich davon halten sollte, da mein Kopf sich irgendwie leicht anfühlte und ich nicht klar denken konnte. Jedenfalls konnte ich so viel sagen, dass ich Freude verspürte ihn hier bei mir zu sehen.

Bucky sah völlig fertig aus, was ihn um einiges älter wirken ließ und seine schwarzen Haare waren durcheinander, was er noch schlimmer machte, indem er sich durch diese fuhr und aufstand, um näher an mein Bett zu kommen. "Wie geht's dir?"

"Gut. Seeehr gut", brachte ich heraus und schloss wieder meine Augen, weil mich der leichte Schwindel dazu veranlasste. "Warum bist du hier?"

"Ich wollte warten, bis du aufwachst."

"Warum?"

"Weil ich mich vergewissern wollte, dass es dir gut geht."

"Warum?"

"Weil du mir nicht egal bist, Nora", antwortete er nun etwas ungehalten, worauf ich vorsichtig ein Auge öffnete.

"Wirklich?"

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er legte behutsam seine warme Hand an meine Stirn, was mich aufseufzen ließ. "Wooow, was für Muskeln!", entfuhr es mir dann entzückt, nachdem mein Kopf weiter auf die rechte Seite gefallen war und ich die beste Aussicht auf seinen durchtrainierten Oberkörper hatte, den man unter seinem engen weißen Shirt unschwer erkennen konnte.

Er lachte rau auf und ließ von mir ab. "Das hättest du niemals gesagt, wenn man dir nicht immer noch Schmerzmittel in den Körper pumpen würde."

"Kann sein", brummte ich mit dem Blick immer noch auf seinen Bauch gerichtete, den ich fast betatscht hätte, wenn er da nicht auch schon weiter gesprochen und mich abgelenkt hätte.

"Es ist gut mal zu wissen, was du denkst. Sonst bist du immer fast genauso verschlossen wie ich."

Ich sah zu ihm auf in seine blauen Augen und da erinnerte ich mich an etwas, was dann auch ungehindert durch meinen Mund kam. "Bucky. Der Grund, warum ich mit euch kommen wollte war, weil ich sehen wollte, wie ihr sie festnehmt und weil... weil ich mich nicht von dir verabschieden wollte." Ich wusste nicht, warum ich das sagte, ich wusste gerade generell nichts, doch es tat gut einfach mal alles auszusprechen.

Sein Mund öffnete sich leicht vor lauter Überraschung, aber nach einigen Sekunden Stille wurden seine Gesichtszüge weicher und er nahm meine Hand in seine große. "Da brauchst du dir keine Sorgen machen." Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte, aber seine Worte hatten dennoch eine beruhigende Wirkung auf mich.

"Was ist mit Sandringham?", wollte ich dann wissen, als Stück für Stück weitere Erinnerungen in meinem Gedächtnis zurückkehrten.

"Er ist durch einen Tunnel geflohen, aber Sam konnte ihn schnappen - den anderen Kerl auch. Es hat sich herausgestellt, dass dein Doktor illegalen Organhandel betrieben hat, denn in dem Raum, in den er geflüchtet ist, waren Kühlschränke mit Organen verstaut." Ich verzog angeekelt mein Gesicht. Daher konnte er es sich also leisten seinen eigenen Kios und Keller zu sprengen und so viele Männer herumzukommandieren. Nun machte es Sinn. "Jetzt sitzen die beiden aber im Gefängnis genauso wie ihre restlichen fünf Kollegen."

Affected (Bucky Barnes FF) ✓Where stories live. Discover now