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"Fährst du immer wie ein Gestörter?", entfuhr es mir als er nach einer nicht allzu langen Zeit endlich den Anschein machte zu parken.

"Jep", antwortete er sichtlich belustigt und schaltete den Motor aus.

Ich verdrehte die Augen und blieb mit ihnen an dem gewaltigen Gebäude neben uns hängen. "Ein Hotel?", unsicher stieg ich mit wackeligen Beinen ab und versuchte meine Haare zu richten, die vermutlich wie ein Vogelnest auf meinem Kopf lagen. Die Bürste mitzunehmen ist eine gute Idee gewesen.

"Es ist nur zum Reden. Danach werde ich dich zurückbringen und hier schlafen", erklärte er während er ebenfalls abstieg und mit mir zum Eingang des Hotels schritt.

Drinnen blieben wir am Empfang stehen und während er sich mit dem Personal unterhielt, ließ ich meinen Blick über den großen Saal und die rote gemütlich aussehende Couch schweifen. Der Boden und die Wände bestanden teils aus dunklem Marmor und teils aus edlem Holz.

"Ein Zimmer für eine Nacht", hörte ich Bucky gerade antworten und drehte meinen Kopf wieder zu ihm. Oh verdammt jetzt konnte ich ihn im Licht der Lampen viel besser erkennen. Seine stahlblauen Augen, den Dreitagebart, die eine Falte zwischen seinen Augenbrauen während er beobachtete wie die Angestellte vor uns etwas in ihren Computer tippte und die eine schwarze Haarsträhne, die sich wahrscheinlich vom Wind beim Fahren gelöst hatte und nun leicht in sein Gesicht hing. Bloß nicht sabbern.

Die Brünette mit der Brille hob den Kopf und sah erst ihn, dann mich verwundert an, bevor sie ihm einen Schlüssel mit der Zimmernummer überreichte. "Ihr Zimmer befindet sich in der dritten Etage Mr Barnes. Sie können den Aufzug hier links nutzen", sie deutete auf den Gang auf der linken Seite und schenkte uns ein eingeübtes Lächeln.

"Vielen Dank", nickte der Schwarzhaarige und forderte mich mit einem Blick auf ihm zu folgen. "Ich hoffe du hast einen guten Grund parat", erwiderte er dann nachdem er den an der Wand befestigten Knopf gedrückt hatte, über dem angezeigt wurde in welcher Etage sich der Fahrstuhl befand. Momentan war es die erste.

"Oh das habe ich", brummte ich bevor sich die Türen vor unseren Nasen öffneten und wir einstiegen, wobei er mich als erstes reinließ und ich den Knopf mit der 3 drückte.

Drinnen spürte ich seinen Blick auf mir, traute mich aber nicht ihn anzusehen und senkte stattdessen angespannt den Kopf. Gedanklich überlegte ich schon mal wie ich ihm das ganze erzählen sollte, entschied mich aber lieber dafür es auf die einfache Art zu tun und mir nicht den Kopf zu zerbrechen.

Erst jetzt bemerkte ich die Müdigkeit, die sich mit meiner Aufregung vermischte - immerhin hatten wir gerade Mitternacht und ich habe um die sechs Stunden gearbeitet.

Nachdem wir bei der dritten Etage ankamen, lief Bucky mit dem Zimmerschlüssel voraus und schloss eine Tür mit der Nummer 321 am Ende des Flures auf.

Ganz ehrlich, ich bekam nicht genug davon ihm beim Laufen zuzusehen. Seine lässige Gangart hatte mit dieser breiten Statur und dem einen Vibranium Arm irgendwas... irgendwas heißes. Eigentlich war ich die letzte, die auf sowas achtete vor allem bei Männern, weil ich mich nie sonderlich für jemanden interessiert habe, doch das hier war auf einem ganz anderen Niveau.

Ich betrat hinter ihm den Raum nachdem er das Licht angeknipst hatte und schaute mich um. Es war auf jeden Fall größer als mein Zimmer im Waisenhaus und auch das bei Tracy. Ein luxuriöses Doppelbett, ein Flachbildfernseher, zwei weiße Sessel mit einem kleinen Tisch dazwischen und dahinter ein Panoramafenster, das den Blick über New York freigab.

"Dann leg mal los", forderte mich der Blauäugige auf und zeigte mit seiner Hand auf den einen Sessel während er sich auf dem anderen niederließ und es sich darin bequem machte.

Affected (Bucky Barnes FF) ✓Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz