41| Epilog

1.1K 92 43
                                    

Freddie <3

"Unters Bett. Schnell.", rufe ich panisch aus und fahre mir durch die zerzausten Haare. "Wie bitte?"

"Unters Bett. Mein Vater ist da.", wiederhole ich und ziehe mir mein Shirt wieder an, welches vor ein paar Minuten Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hat.

"Boo? Bist du Zuhause?", höre ich Papa rufen.

Seitdem ich denken kann, nenne ich Harry Papa und Louis Papi, aber als ich älter wurde, habe ich ihn gefragt, ob es okay wäre, wenn ich ihn dad nennen darf, da mir Papi dann doch irgendwie zu unangenehm wurde.

"In meinem Zimmer.", antworte ich ein wenig verspätet und drehe mich nochmal zu meinem Bett, um im letzten Moment das Shirt in meinen Wäschekorb zu werfen, bevor die Tür von meinem Zimmer aufschwingt.

"Warum steht du da, wie bestellt und nicht abgeholt?", begrüßt Papa mich lachend und haucht mir einen Kuss auf die Schläfe.

"Stehen ist gesund?", versuche ich, doch er glaubt mir nicht wirklich.

"Boo, auch wenn ich Mitte Vierzig bin und dementsprechend nicht mehr der Jüngste, bin ich nicht dumm. Ist irgendwas passiert? Du trägst dein Shirt übrigens auf links." Papa mustert mich skeptisch und verschränkt die Arme vor seiner Brust.

"Nein, wirklich nicht. Alles super, hab nur geschlafen. Wolltest du aber nicht eigentlich erst in zwei Stunden nach Hause? Dad ist ja auch noch nicht da.", lächele ich und fahre mir durch die Haare.

"Ich wollte ihn gleich abholen, bevor ich Darcy aus der Schule abhole. Louis und ich gehen danach etwas essen. Heute ist unser 20 jähriges. Ich wollte mit ihm einen schönen Abend verbringen." Immer, wenn meine Väter übereinander reden, ist da dieses Lächeln und das Glitzern in ihren Augen, was mich jeden Tag an die wahre Liebe glauben lässt.

"Ich bin Bi.", rutscht es mir heraus und Jonas unter meinem Bett stößt sich den Kopf.

Papa schaut von dem Bett wieder zu mir und dann wieder zum Bett. "Sag mir jetzt nicht, dass sich da jemand unter deinem Bett versteckt?! Oh Gott, warum ist Louis nicht hier? Er wird es mir nie glauben."

Okay, das ist definitiv nicht die Antwort, mit der ich gerechnet habe, aber auch vollkommen okay.

Plötzlich finde ich mich in den Armen meines Vaters wieder, der mich fest umarmt. "Ich bin so stolz auf dich, Freddie.", flüstert er und haucht mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er mein Gesicht in beide Hände nimmt.

„Papa.", murre ich und versuche, mich von ihm zu lösen. „Entschuldige Sohn. Du bist ja schon siebzehn. Oh Gott, bin ich alt. Es kommt mir so vor, als ob ich dich erst gestern das erste mal in den Armen gehalten habe."

Seine Augen fangen an, gefährlich zu glänzen.
„Papa, bitte nicht, ja?" Ich ziehe ihn in eine Umarmung, da ich es überhaupt nicht ab kann, wenn meine Eltern weinen. Ich fühle mich überfordert und weiß nie wirklich, was ich machen soll.

„Sorry. Ich- ehm- ich gehe dann mal wieder runter und Darcy von der Schule abholen. Du- wenn ihr möchtet, könnt ihr gleich runter kommen." Ich nicke und lächele Papa noch an, bevor er die Tür hinter sich schließt und seine Schritte leiser werden.

Langsam kommt Jonas wieder unter meinem Bett hervor und stellt sich lächelnd vor mich.

„Warum hast du mir nie erzählt, dass deine Eltern schwul sind? Ich dachte, sie hätten etwas gegen Homosexualität und du dich deswegen nicht outen möchtest.", fragt er vorsichtig und legt seine Hände auf meine Hüften.

„Keine Ahnung. Ich war einfach nicht so weit. Ich liebe meine Väter mehr als alles andere und könnte mir keine besseren Eltern vorstellen. Aber ist es nicht immer ‚Klischee', dass wenn die Eltern homosexuell sind, die Kinder dazu neigen, auf das gleiche Geschlecht zu stehen?"

Because you stole my heart Where stories live. Discover now