Kapitel 18

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Es hatte tatsächlich funktioniert.
Natürlich hatte es funktioniert.
Sobald Darkwing auch nur ansatzweise davon Wind bekam, dass er irgendwas verbrach, war er sofort zur Stelle.
Es hatte ihn also nicht viel Zeit und Aufwand gekostet Darkwing Dödel anzulocken – ein paar überspannte Leitungen und schon war er vor Ort.
Megavolt stemmte sich langsam vom Rand des Daches in die Höhe, versuchte die noch immer vorhandenen Schmerzen zu ignorieren.
Die typische blaue Rauchwolke erschien und der Schurke rollte genervt mit den Augen.
„Ich bin der Schrecken der die Nacht durchflattert! Ich bin die kaputte Glühbirne an deiner Weihnachtsbaumdekoration! Ich bin Darkwing Duck!"
„Ist ja schon gut", stöhnte er genervt, hob beschwichtigend die Hände.
„Was hast du nun schon wieder geplant, Megavolt?", verlangte Darkwing zu wissen, hatte seine Allzweckpistole auf ihn gerichtet.
„Eigentlich hab ich nur geplant, deine Hilfe zu kriegen", antwortete er ernst.
„Aha! Dann werde ich dich erneut – warte...Du willst meine Hilfe?"
Verwirrt starrte der maskierte Erpel ihn an, senkte langsam seine Waffe.
„Ich weiß, hört sich seltsam an, aber es wäre nicht das erste Mal, dass wir zusammen arbeiten. Es geht auch nicht um mich, sondern um eine sehr gute Freundin von mir", begann er, doch Darkwing unterbrach ihn.
„Miss Winter, oder?"
Er nickte, bereute die schnelle Kopfbewegung im nächsten Moment.
„Woher...?"
„Ich hab so meine Kontakte nach Entenhausen und hab mir ihre Akte durchgesehen. Abgebrochenes Schauspielstudium nachdem ihr das Geld ausging und Teilnahme bei einer lokalen, sehr brutalen Gang..."
„Ist ja alles sehr interessant, aber dafür haben wir momentan keine Zeit", brummte Megavolt, verschränkte die Arme vor der Brust.
„Und weshalb?"
„Weil diese Gang sie gefunden hat und ihr vermutlich gerade die Lichter löscht", fauchte er und der Held blinzelte ihn überrascht an.
„Warum sollte ich dir überhaupt helfen?", wechselte er erneut das Thema und am liebsten hätte die Ratte ihm jetzt einen saftigen Elektroschock um die Ohren gejagt, aber das würde ihn auch nicht weiterbringen.
„Du bist der verdammte Held in dieser Stadt! Sollte es dir nicht egal sein, wem du hilfst, solange du dabei ein Leben rettest?"
Damit hatte er definitiv den Stolz des maskierten Rächers getroffen.
Jackpot.
„Na gut, du fährst voraus. Kannst du in deinem Zustand überhaupt noch fahren?"
„Momentan schon. Später wäre vielleicht ein Krankenhaus nicht schlecht", gestand er und ein beinahe mitleidiger Ausdruck huschte über Darkwing Ducks Gesicht.
„Dann verlieren wir lieber keine weitere Zeit mehr."
„Endlich einmal ein Wort aus deinem Schnabel, dem ich nur zustimmen kann..."

Erneut fand die beringte Faust ihren Weg in mein Gesicht, warf meinen Kopf zur Seite.
Wenn ich noch auf den Füßen gestanden hätte, wäre ich durch diesen Einschlag definitiv zu Boden gegangen. Doch ich lag schon lange auf dem kalten Beton, spuckte mit einem wütenden knurren Blut aus meinem Mund.
„Weißt du, Jessica, ich hab dich damals fast für meine eigene Tochter gehalten", sinnierte Alessandro, dann traf mich ein gut gezielter Tritt in den Magen.
Automatisch krümmte ich mich zusammen, behielt diese Position bei.
So konnte er immerhin meine Hände nicht sehen.
Damien stand abseits der Gruppe, hatte den Blick abgewandt, spielte nervös mit der Sicherung seiner Waffe.
„Wirklich? War nur nicht wirklich väterlich mich nicht gehen lassen zu wollen, als ich nach Hause musste", knurrte ich, steckte den nächsten Tritt ein.
„Wir haben dich aufgenommen als du auf der Straße gelandet wärst! Und zum Dank beraubst du mich!", donnerte der Boss, zog ein scharfes Klappmesser aus der Tasche seines Anzuges.
„Wie viel waren es? Zwanzig Tausend? Dann wären also zwanzig Schnitte angebracht, findest du nicht auch?"
„Bin ich nicht mehr wert?", stachelte ich, kämpfte noch immer mit den Handschellen.
Ich wusste, Damien hatte sie nicht komplett geschlossen, aber ich war aus der Übung...
„Du bist nur noch die Schreie wert, die du von dir geben wirst, bevor ich mit dir fertig bin", bellte Alessandro, zog in einer geschmeidigen Bewegung die Klinge über meinen Oberarm.
Ich verbiss mir einen Schmerzenslaut, konzentrierte mich auf meine Aufgabe.
Und endlich sprangen die Handschellen auf, gaben meine Hände frei.
Alessandro jaulte überrascht auf, als ich seine Hand mit dem Messer abfing, mich hastig auf die Beine rappelte und ihm gleichzeitig einen Schwinger in den Magen verpasste.
Er taumelte zurück, hielt sich den Bauch, starrte mich ungläubig an.
„Was ist? Überrascht?"
Ich spuckte angesammeltes Blut aus, nahm Kampfhaltung an.
„Thunder, Shadow! Auf sie", knurrte er, doch als sich die beiden Wölfe in Bewegung setzen wollten, richtete Damien die Waffe auf sie.
„Das würde ich an eurer Stelle lassen", drohte er und sofort wichen sie wieder zurück.
„Nur wir beide, Alessandro", verkündete ich und er griff das Messer fester.
„Soll mir auch recht sein", entgegnete er, dann stürmte er auf mich zu.

I'm always there for you...Where stories live. Discover now