Kapitel 17

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Megavolt donnerte mit Vollgas durch die Straßen, achtete nicht auf seine Umgebung.
Er hatte nur ein Ziel vor Augen – Jessica retten.
Dann hätte er sich endlich einmal für all die Jahre revanchieren können, die sie für ihn da gewesen war.
Und dafür, dass sie gerade ihr Leben für seines opferte.
Aber er konnte nicht alleine gewinnen, das war unmöglich in dem Zustand, in dem er sich befand.
Er brauchte Hilfe und momentan fiel ihm nur einer ein – Quackerjack.
Er würde ihm nicht im Stich lassen, garantiert nicht...
Mit quietschenden Reifen blieb er vor der Spielzeugfabrik stehen, fiel mehr aus dem Wagen als das er ausstieg.
Den Sturz konnte er jedoch gerade noch abfangen, richtete sich trotz Schmerzen auf und eilte zur Eingangstür der Fabrik.
Er hatte noch gar nicht geklopft, als ihm schon geöffnet wurde.
„Ich dachte mir doch, diesen Motor....Oh Gott, was ist mit dir geschehen?"
Bevor er antworten konnte, hatte Quackerjack ihn bereits in die hell erleuchtete Fabrik gezogen, musterte ihn geschockt.
„Quacky, ich brauch deine Hilfe", presste er hervor, sah sich nebenbei nach einer Steckdose um.
„Meine Hilfe? Was du brauchst ist ein Arzt", gab der Spielzeughersteller zurück, hielt ihn nicht auf, als er zur erstbesten Steckdose wankte, die er erspäht hatte.
„Keine Zeit für einen Arzt. Wir müssen sofort wieder los", schnaufte er, griff einfach ungeschützt in die Steckdose hinein.
Verdammt, tat das Gut!
Die Elektrizität durchflutete seine Schaltkreise und nahm sogar ein paar der Schmerzen von ihm, belebte ihn aufs Neue.
„Wie, wir müssen sofort wieder los? Megsy, was ist los?"
„Diese Mistkerle haben Jessica und wenn wir ihr nicht helfen, werden sie weiß Gott was mit ihr anstellen", erklärte er und dehnte sich leicht.
„Und?"
Ungläubig richtete er seinen Blick auf Quackerjack.
„Was?"
„Weshalb sollte ich ihr helfen? Sie hat dich mir weggenommen, warum also sollte ich mich dafür einsetzten, dass sie von diesen Kerlen frei kommt?", entgegnete Quackerjack und hatte die Arme vor der Brust verschränkt, schaffte es jedoch nicht Megavolt in die Augen zu blicken.
„Quacky, hör endlich auf, eifersüchtig zu sein! Jessica ist meine kleine Schwester, verdammt nochmal! Du kannst sehen, was die mit mir gemacht haben und ich war nur der Köder", blaffte er und Quackerjack sah ihn überrascht an.
„Aber...aber sie haben mir gesagt, sie würden nur mit dir reden wollen...", nuschelte er geschockt und Megavolt hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, sein Herz jedoch setzte für einen kurzen Moment aus.
Er musste sich verhört haben...
„Du...du hast diese Typen unterstützt?", brachte er hervor, versuchte zu begreifen, weshalb.
„Sie wollten diese Jessica verschwinden lassen. Ich hab es für dich getan, für uns – damit alles wieder so werden kann, wie früher. Nur wir beide, das elektrisierende Team", sprudelte Quackerjack hervor, wollte Megavolt an den Schultern fassen, doch die Ratte wich hastig zurück.
„Fass mich nicht an", fauchte er, versuchte die Tränen zu unterdrücken, die ihm in die Augen stiegen.
„Wie konntest du nur, Quackerjack! Ich hab dir vertraut, ich hab...ich hab...ach, vergiss es."
Wütend wandte er sich ab, konnte förmlich spüren wie sein Herz zerbrach.
„Megavolt, warte..."
Tatsächlich blieb er in der Tür stehen, gab Quackerjack eine letzte Gelegenheit sich zu entschuldigen oder immerhin einzugestehen, dass er einen Fehler gemacht hatte.
„Was hast du vor?"
„Ich werde Jessica helfen..."
„Bitte, mach das nicht..."
„Leb wohl, Quackerjack."
Er schlug die Tür der Fabrik hinter sich zu, stapfte zurück zu seinem Wagen.
Dann würde er sich halt alleine zurück zum Hafen begeben...
Ein ihm allzu bekanntes Geräusch ließ ihn aufblicken und ein kleiner Hoffnungsfunke entzündete sich.
Vielleicht gab es aber noch jemand anderen, der ihm helfen konnte...

I'm always there for you...Where stories live. Discover now