Kapitel 3

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...und er hoffte und flehte, das dass so bleiben würde.

Irgendwann bewegte sich der Mann leicht und stand auf. Er setzte Harry auf das Sofa und zog sich einen Stuhl heran, sodass er mit dem Jungen auf Augenhöhe sein konnte. Harry, errötete, als der Mann ihn anblickte, und sah beschämt zu Boden.Es war ihm schrecklich unangenehm, dem Mann so nah gekommen zu sein.

Doch wie als hätte der Mann seine Gedanken gelesen meinte er sanft. „Dir muss nichts peinlich sein."

Harry blickte auf und nickte vorsichtig, unsicher, was Mister Snape jetzt vorhatte.

„Ich würde jetzt vorschlagen, wir essen jetzt gemeinsam und dann können wir reden. Wenn du das nicht möchtest, fällt uns sicher etwas ein, was wir machen können. Ist das in Ordnung?

Harry nickte zustimmend.

„Na dann. Möchtest du hierbleiben und weiterlesen oder mit mir das Abendessen vorbereiten?", wollte der Mann wissen.

Der Junge zögerte kurz und sein Blick wanderte zu dem Buch, in dem er vor wenigen Sekunden noch gelesen hatte. Er würde gerne weiterlesen, aber eigentlich wollte er nicht allein sein.

„Du kannst das Buch auch mitnehmen und in der Küche weiterlesen. Wenn es dir so gefällt, dann darfst du es auch behalten."

„Ehrlich?"

Snape nickte. „Du bist eines der wenigen Kinder, die ich kenne, die sich wirklich für Zaubertränke zu interessieren scheinen. Natürlich darfst du dieses Buch behalten, wenn es dir gefällt. Ich habe genug andere Bücher."
Ein leichtes, ehrliches Lächeln huschte über Harrys Gesicht. „Danke!"

„Keine Ursache. Soll ich dich tragen, oder denkst du, du kannst laufen?"

„Ich... ich denke ich kann gehen.", bestimmten Harry stand langsam auf. Ihm entging nicht, dass Mister Snape näherkam und ihn im Notfall sicherlich aufgefangen hätte.

Doch vorsichtshalber, fasste der Mann Harry trotzdem am Arm und ging langsam mit ihm in die Küche, wo er den Jungen auf einen Küchenstuhl verfrachtete.

„So. Was möchtet du essen?"

„Ich... ich weiß nicht?", murmelte Harry und blickte den Mann an.

„Was hast du denn bei deinen Verwandten immer gegessen?", wollte Severus wissen.

„Ähm... manchmal etwas Brot.", flüsterte Harry und senkte den Blick.

„Nicht mehr?!". Severus spürte Zorn in sich hochwallen, als der Junge den Kopf schüttelte. Diese Menschen würden den Jungen doch wohl nicht ausgehungert haben?! „Wie oft haben sie dir etwa zu essen gegeben?"

Harry schwieg. Er spürte wie seine Augen wieder feucht wurden. Warum musste er denn immer so emotional werden. Mr Snape musste ihn bestimmt für ein Baby halten, wenn er wegen jeder Kleinigkeit zu weinen beginnen würde.

Plötzlich spürte er kühle Finger, die Sein Kinn sanft nach oben drückten, sodass er in Snapes Gesicht sehen musste.

„Potter sieh mich an. Ich versichere dir, dass du keinerlei Schuld trägst. Ich verstehe das. Also... würdest du mir vielleicht antworten? Wie oft haben sie dir zu essen gegeben?"

„Ich... ich weiß nicht genau.", Stotterte Harry.

„Jeden Tag?"
Harry schüttelte zögerlich seinen Kopf.
„Alle zwei Tage?"
Erneutes Kopfschütteln.

„Alle drei Tage?!", der Mann klang entsetzt.

Zögerlich nickte Harry. Immer noch zwang der Mann ihn, ihm in die Augen zu sehen.
„Du weißt, dass das falsch war? Richtig?"
Harry nickte vorsichtig. Wenn der Mann das sagte, musste es so sein.

Eine dunkle WahrheitWhere stories live. Discover now