15.↬ [8,11] łukasz piszczek x julian brandt

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Für an-ni-09 & sunflowerhaz_

[8]: „Du musst mir wirklich nicht beim Umzug helfen!"
[11]: „Er ist vielleicht eine harte Nuss zu knacken, aber er ist es wert!"

JULIAN

Missmutig beobachtete ich Lukasz, wie er sich sein T-Shirt über den Rücken zog und somit das letzte bisschen Intimität verdeckte, dass das eindeutige Ende unserer gemeinsamen Zeit unterstrich.
„Geh nicht!", jaulte ich und streckte meine Hand nach ihm aus. Ich schob einen Arm um seine Taille und zog ihn zurück aufs Bett noch während Lukasz sich seinen Gürtel schloss. Er lachte leise auf und ließ sich nach hinten gegen mich fallen.
„Ich muss aber Kartons schleppen gehen!", ließ er mich wissen.
„Da kann ich dir doch helfen!", bot ich ein weiteres Mal an und blickte zu Lukasz herunter, der sich gerade wieder aufdrückte.
„Jule, wie oft noch, du musst mir wirklich nicht beim Umzug helfen!", winkte Lukasz abermals ab. Wie ein trotziges Kind warf ich die Hand auf die Matratze.
„Vielleicht will ich aber!"
Mit meiner Reaktion entlockte ich Lukasz ein weiteres Lachen. Er warf einen Schulterblick zu mir und runzelte verwundert die Stirn, während ich beleidigt die Lippen schürzte.
„Ja gut, wenn du so heiss darauf bist, dass du Kisten schleppen möchtest, dann komm mit. Ich wollte dir eigentlich Arbeit ersparen", hab er sich schließlich geschlagen. Kaum waren die Worte über seine Lippen, war ich schon von meinem Bett aufgesprungen und riss die Schranktüren auf.

Wenig später fuhren Lukasz und ich dann auch in Richtung seines noch-Hauses, welches eigentlich nur noch die Hülle eines Hauses war, wie ich sogleich bemerkte, als ich es betrat. All seine Sachen waren schon in Kartons gepackt, die Kartons ordentlich nach Inhalt sortiert, wie man es anders von Lukasz nicht erwartet hätte. Es bereitete mir Herzschmerz das Ende jetzt so klar vor mir zu sehen. Es war nicht, dass es mir noch nicht bewusst war, dass Lukaszs Karriereende eigentlich schon längst abgeschlossen war, so traf es mich jetzt doch härter, als ich es erwartet hätte.
Seufzend blickte ich also auf den Karton, der mit dem Titel Trikots beschriftet war, was mir ein dünnes Lächeln ins Gesicht zauberte. Ich hörte lautes Poltern im Raum nebenan und blickte über meine Schulter, als sich das Poltern näherte. Lukasz taumelte gerade mit drei Kartons in der Hand auf mich zu und versuchte sie zu balancieren, allerdings vergeblich, da sie recht schnell vorne über vor seine Füße fielen.
„Fuck", fluchte er und sah frustriert herab, hob dann seinen Blick zu mir und schürzte seine Lippen.
„Runtergefallen", stellte er fest und brachte mich damit zum Lachen. Ich trat zu ihm und schob meine Arme um seine Taille, zog ihn näher an mich heran und vergrub mein Gesicht in seinen blonden Haaren. Ich spürte zwar die Überraschung in Form von Anspannung, die durch seinen Körper huschte, war aber dankbar, dass er nichts sagte, sondern einfach schweigend die Umarmung erwiderte. Ich wusste nicht, wie lange wir so dastanden, aber es fühlte sich gut an ihn so nah bei mir zu haben und wieder zu verdrängen, dass er bald weg sein würde.
Unterbrochen wurden wir erst von der Klingel.
„Das werden Schmelle und Thomas sein!", meinte Lukasz und drückte sich von mir weg. Er zog sich hoch auf die Zehenspitzen und hauchte mir einen federleichten Kuss auf die Lippen, bevor er zur Tür ging, um diese zu öffnen. Ich vernahm die unverkennbaren Stimmen von Marcel und Thomas, die sofort das Haus füllten. Ich grüßte meine Mitspieler, die sich natürlich auch keinen Kommentar darüber verkniffen, dass ich in letzter Zeit Lukaszs Seite kaum verließ. Jeder wusste von def Art Beziehung, die Lukasz und ich im letzten Jahr entwickelt hatten, selbst wenn wir es niemals Beziehung nannten, sondern es immer eher unbenannt ließen, ganz wie Lukasz es wollte: unverbindlich. Lukasz wollte nie etwas Festes beginnen, weil er so oder so seine Karriere am Ende dieser Saison begann, aber irgendwie passte mir diese Übereinkunft immer weniger.
„Ey pscht, Jule, Jule, Jule!", krächzte Marcel nach mir, als ich gerade wieder ins Wohnzimmer trat, um einen weiteren Koffern in den Anhänger zu transportieren. Neugierig sah ich zum Deutschen, der hinter der Theke stand und gerade die Gläser aus dem Regal in Papier einwickelte.
„Ja?"
„Komm mal her!", winkte er mich zu sich und ich tat, was er wollte, auch wenn er sich gerade etwas suspekt benahm. Ich setzte mich auf einen der Barhocker und nahm mein Glas zur Hand, sah ihn abwartend an.
„Liebst du ihn?"
Ich verschluckte mich am Wasser, als ich diese direkte Frage hörte. Marcel und ich waren keine Freunde. Er war der beste Freund von Lukasz und höchstens ein guter Bekannter von mir, weswegen ich eine solche Frage nie von ihm erwartet hätte. Ich hustete laut und schlug mir auf die Brust, bis das größte Kratzen im Hals verschwunden war.
„Tust du?", bohrte Marcel weiter und sah mich unbeeindruckt an.
„Warum willst du das wissen?", stellte ich eine Gegenfrage, um der Antwort auszuweichen, die ich zwar kannte, aber naja, wollte ich die Wahrheit wirklich mit ihm teilen? So wie ich es Lukasz entnahm, erzählten sie sich alles und ich war mir ziemlich sicher, dass Lukasz die Wahrheit nicht hören wollte.
„Hör mal, ich kenne Lukasz ewig, okay? Also eigentlich mein halbes Leben", nachdenklich sah Marcel in der Luft herum: „Gut, eher 1/3, aber das wichtige 1/3 meines Lebens und nicht das 1/3, wo ich in die Windeln kacke und keine Auswirkungen auf die Welt habe"
Ja.....
Er ist vielleicht eine harte Nuss zu knacken, aber er ist es wert! Wenn du ihn liebst, dann lass ihn jetzt nicht einfach nach Polen fahren, denn dieser Typ", Marcel zeigte mit einem Finger aus dem Fenster und deutete auf den Garten, wo Thomas und Lukasz waren.
„Dieser Typ ist in dich verliebt und ich sehe, wie glücklich er ist, seid das mit euch läuft und da er mir, das sagt du ihm aber bitte nie, so viel bedeutet wie ein Bruder, wünsche ich mir wirklich, dass er glücklich ist. Aber du sagst ihm den Bruderteil nie, das werde ich nie wieder los, er wird mich damit für immer aufziehen!"
Warnend hob Marcel den Finger. Schmunzelnd nickte ich, auch wenn ich es eigentlich wirklich süß fand die Freundschaft zwischen den beiden zu beobachten. Dann sanken seine Schultern allerdings wieder herab und er neigte seinen Kopf nach links.
„Lass ihn bitte nicht gehen, wenn du nicht möchtest, dass er geht. Ich weiß, es ist viel verlangt, aber ich weiß auch, dass er nicht derjenige sein wird, der sich traut zu fragen, ob er bleiben soll. Also bitte ich dich, dass du dich das traust!"
„Okay", hauchte ich, ohne dass ich wirklich überlegte, welches Auswirkungen dieses okay hatte.
Ich biss mir auf die Unterlippe und begann Löcher in die Luft zu starren.
Hoffentlich hatte Marcel rechts...

***

Am Abend verschwanden Marcel und Thomas irgendwann nach Hause, sodass Lukasz und ich alleine zurückblieben, wie ich es am liebsten mochte. Weniger mochte ich diese Art von Geisterhaus, die in den vergangenen Tagen entstanden war, denn mittlerweile war eigentlich alles in Kartons gepackt, außer der Fernseher und ein paar Gläser, aber sogar der Fernseher stand auf einem Karton. Die Couch war ebenfalls verpackt, was für Lukasz und mich bedeutete, dass wir auf einer Matratze auf dem Boden gammelten und einen Film schauten, aber eigentlich war es weit weniger unbequem, als es sich anhörte. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit schon um Marcels Worte und ich überlegte, wie ich das Thema am besten anschneiden könnte, aber mir fiel es einfach nicht ein, was dazu führte, dass ich das Thema so abschnitt, wie ich es tat.
„Geh nicht!"
Lukaszs Kopf wandte sich vom Fernseher ab und drehte sich zu mir. Verwirrt zog er seine Augenbrauen zusammen und ich spürte seine Hand, die unter meiner lag, wie sie etwas wärmer wurde, als würde er ahnen, was ich meinte, aber es nicht wahrhaben wollen.
„Was?", fragte er dann, was meine Vermutungen noch einmal bestätigte. Lukasz würde nie auf das Gespräch eingehen, wenn er sich nicht 100% sicher war, worum es ging.
„Wenn ich dir sagen würde, dass ich dich liebe, würdest du dann immer noch gehen, würdest du das zwischen uns noch immer beenden wollen oder habe ich damit die Chance, dass wir nicht der Vergangenheit angehören!", erklärte ich und drehte mich zu ihm.
„Das zwischen uns ist gut, also warum beenden?"
Lukasz biss sich auf die Unterlippe, seine Hand wurde noch schwitziger, seine Wangen ein wenig rosa. Ich strich mit meiner rechten Hand seinen Arm hoch, bis zu seiner Wange und strich über diesen.
„Spiel nicht mit mir, wenn dir Schmelle irgendetwas erzählt hat!", flehte er leise.
„Lu, ich spiele doch nicht mit dir", etwas hilflos lachte ich und rückte näher an ihn heran, strich ihm übers Ohrläppchen und fing seinen Blick ein.
„Ich liebe dich!", gab ich zu und lehnte meine Stirn gegen seine.
„Und ich möchte nicht, dass das zwischen uns endet!"
Einige Sekunden vergingen und ich wunderte mich nicht mehr, ob Marcel wirklich recht hatte, aber viel mehr wunderte ich mich, ob Lukasz bereit war das zwischen uns fortzuführen.
„Ich möchte auch nicht, dass das zwischen uns endet!"

———
So, hier ist der schon ewig parate Jule x Lu Os
Ich hoffe er gefällt euch
❤️

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