Versöhnung?

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Leons Sicht:
Wir alle hörten Y/N für Nerv ein Schlaflied singen und ich fragte mich mal wieder, ob es irgendetwas gab, was dieses Mädchen nicht konnte. Ihre Stimme klang wie die eines Engels und es faszinierte mich, wie gut sie sich um Nerv kümmerte. Er war anstrengend, aber sie schaffte es immer, ihn glücklich zu machen, ich bewunderte sie dafür und ich war beeindruckt, was sie sonst so alles auf die Reihe bekam, woran ich längst gescheitert wäre. Als sie zurückkam schauten wir sie alle an, bevor Raban sagte: "Du hast uns nie erzählt dass du singen kannst! Das klang fantastisch!" Sie zuckte nur die Schultern und erwiderte "Danke! Lust auf Stockbrot? Wir könnten eine kleine Pause gebrauchen und ein Lagerfeuer machen?" schlägt sie dann vor und jeder fand die Idee super, sodass wir anfingen ein Feuer anzuzünden, während sie mit Nessi in der improvisierten Küche verschwanden um etwas zum "grillen" vorzubereiten. "Ziemlich hart was?" hörte ich Raban neben mir, "Was meinst du?" fragte ich, "Nicht beachtet  zu werden, vor allem von einer Person die man liebt und das obwohl man sich so nah ist..." antwortete er und ich wusste worauf er abspielte, "Ja..." gab ich zu, "Dann weißt du jetzt wie sie sich gefühlt hat und zugegeben ist sie gut darin es dir heim zu zahlen. Du scheinst zu verstehen, wie es für sie gewesen sein muss..." erklärte Raban wieder, aber diesmal schüttelte ich den Kopf: "Für sie war es schlimmer. Sie hat ein Recht mich abzuweisen, ich hatte es nicht...ich habe den Fehler gemacht nicht sie, allerdings wollte ich das nicht einsehen und habe sie dafür verantwortlich gemacht. Ich habe ihr die Schuld gegeben und gewartet, dass sie zu mir kommt...das ist sie und selbst dann, habe ich sie missachtet." sage ich das, von dem ich weiß dass es stimmt und er es denkt, genauso wie jeder andere. "Ja." versucht er nicht einmal mir zu widersprechen, "aber das solltest du ihr sagen und nicht mir...Sie macht sich immer noch Vorwürfe weißt du? Glaubt sie hätte versagt und uns im Stich gelassen, weil sie dich nicht überreden konnte zu bleiben." Ich seufzte, mir hätte klar sein müssen, dass sie soetwas denkt, immer muss sie die Schuld bei sich suchen und ich bin der Idiot, der ihr auch noch einredet, es sei wahr. "Du hast es vermasselt!" mischt sich Juli ein, "Und zwar ziemlich...du steckst bis zum Hals in der Scheiße, du musst mit ihr reden oder noch besser fang damit an dich zu entschuldigen!" "Leon!" kam jetzt Vanessa zu uns, die das Gespräch anscheinend gehört hatte, "Wir vergeben dir, dass haben wir schon längst, du bist immer noch unser Anführer und dass du jetzt hier bist ist alles was in diesem Moment zählt. Aber Y/N musst du überzeugen, dass du sie nicht wieder verlässt, du hast sie am meisten verletzt!" "Ich weiß...danke." wandte ich mich an alle und stand auf um in die Küche zu gehen. Als ich in der Tür stand, drehte sie sich nicht um und sagte nur: "Ah Nessi, hast du das Salz?" "Nein, sie fragt Hatschi gerade wo es ist." antworte ich und lehne mich an die Arbeitsfläche. Sie wirbelt herum und mustert mich kurz: "Sorry, ich wusste nicht, dass du es bist." murmelte sie und knetet weiter den Teig vor ihr in der Schüssel, darauf wartend dass ich etwas sage. "Ich wollte mit dir sprechen..." fing ich nach kurzer Stille an, "und mich entschuldigen. Es war echt scheiße von mir abzuhauen und noch dümmer danach kein Wort mit  dir zu reden." ich traute mich nicht sie anzusehen, als sie seufzte und sich jetzt doch gänzlich zu mir drehte: "Gut." Ich sah sie verwirrt an und sie fuhr fort, "Dass du es gemerkt hast. Ich hatte nicht erwartet, du würdest überhaupt zu mir kommen, schließlich hat es dich die letzten 4 Monate auch nicht interessiert stimmts?" fragte sie und zum Ende hin klang sie kalt. "Ja, dass war auch eine der idiotischen Aktionen..."versuchte ich es weiter, "Eine?" sie schnaubte, "Ich könnte ein ganzes Buch schreiben über deine "idiotischen Entscheidungen". Verkauft sich bestimmt gut, ein richtiger Klassiker!" lachte sie, aber es  klang nicht echt. Ich schaute wieder zu Boden "Du wirst mir nicht vergeben oder?" frage ich jetzt direkt und diesmal breche ich Augenkontakt nicht. Sie tritt näher an mich heran und antwortet: "Darauf kommt es nicht an, ich kann darüber hinwegsehen sobald du mir beweist, dass ich dir vertrauen kann. Ich möchte nicht noch einmal enttäuscht werden...und nur damit du es weißt, dass bedeutet gar nichts! Ich entscheide, du hast genug Unheil angerichtet, verstanden?" Ich nickte, ich wusste nicht ob ich besseres oder schlechteres erwartet hatte, aber sie gab mir eine Chance und mehr konnte ich wirklich nicht verlangen. "Also dann Sir, wären sie so freundlich mir beim tragen der Teller behilflich zu sein?" fragte sie und auch wenn ich erstaunt darüber war, wie sie auf einmal gute Laune hatte, als wäre ein Licht angeknippst worden, nahm ich die Sachen entgegen die sie mir hinhielt und salutierte gespielt. "Aber selbstverständlich Ma'am!" Sie lachte und diesmal wirkte es fast komplett aufrichtig, bevor ich die Küche verließ. "Ach und sehr geehrte Diskokugel. Würden sie mir den Gefallen tun sich etwas anzuziehen, was uns nicht erblinden lässt, wen  man dich bloß ansieht? Solche Hässlichkeit gehört wirklich verboten!" ruft sie mir hinterher und ich erwidere: "Wie die Dame wünscht, sonst noch was?" "Ja, vergiss das Salz nicht!" sagt sie frech und ich mache mich auf, alles zu tun, was sie mir aufgetragen hat. Der Rest der Kerle lachte, als ich zurückkam, da sie zumindest das Ende unserer Unterhaltung mitbekommen hatten und Nessi fragte: "Hat sie dir vergeben oder bist du jetzt ihr persönlicher Diener bis sie es tut?" Ich grinste vermutlich eher letzteres, aber es ist ein Anfang." Wieder lachten alle und ich hörte Y/N erneut rufen: "Beeil dich, wenn du fertig bist, brauch ich deine Hilfe mit den Getränken!" Ich rollte mit den Augen und es wurde gruselig, als sie hinzufügte: "Wag es die Augen zu verdrehen! Dann kannst du unseren Frieden gleich wieder vergessen!" Ich war erst erschrocken und rief zurück: "Das nennst du Frieden?" "Nein es war bloß die nette Umschreibung von Strafe!" hörte ich sie noch und ging mich dann tatsächlich erst einmal umziehen.
Vanessas Sicht:
"Das wird noch lustig!" versprach ich den anderen und sie nickten. In diesem Augenblick kam Y/N auf uns zu und stellte die Teigschüssel, sowie kleine Gemüse- und Fleischspießchen ab. "Was hast du ihm gesagt? Er ist bedacht darauf bloß nichts falsch zu machen." Sie zuckte mit den Schultern und grinste: "Gar nichts, aber es besser so...er gibt sich wenigstens Mühe...ich bin immer noch sauer und so schnell wird sich das nicht ändern!" Ich legte einen Arm um sie und flüsterte: "Er liebt dich immer noch! Er würde alles tun, damit du seine Entschuldigung annimmst!" Sie sah mich an und antwortete nichts bis sie meint: "Das hoffe ich." und zurück in die Küche verschwindet. Ich wusste, dass es ihr immer noch schlecht ging und die Situation gerade vermutlich erstmal einmalig blieb, bis sie nochmal so nett zu ihm war, aber wie Leon selbst sagte, es ist ein Anfang. Schließlich sind die zwei die perfekte Liebesgeschichte und sie müssen einfach zusammen enden.

Weiter geht es erst morgen, aber ich hoffe ihr mögt es bisher und wartet auf die neuen Kapitel.

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