Kapitel 21

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Als ich am nächsten Tag wach wurde, sah ich Markus noch neben mir liegen. Ich erinnerte mich an seine genauen Worte von gestern "Warte.. du bist völlig betrunken, vielleicht sollten wir das lassen" seine Worte schwirren mir die ganze Zeit durch den Kopf. Ich stand auf und machte mich fertig. Als ich unten gerade beim frühstücken saß ging jemand die Treppe runter..Markus. Er schaute zu mir und lächelte mich an als wäre da gestern nichts gewesen. Seinen Blick aufzufangen fiel mir schwer, ich meine nachdem er mir gestern eigentlich schon fast gesagt hat dass er nichts von mir will. Ich schaute einfach weiter auf das Müsli, welches ich mir gemacht habe. Er setzte sich auf den freien Stuhl neben mir "Ist was? Du kommst mir so abwesend rüber". Er ignoriert wirklich diese ganze Situation von gestern, ich meine wir haben uns geküsst. Zumindest bis er mich dann indirekt abgewiesen hat. Ich rührte mit meinem Löffel immer und immer wieder in meinen Müsli rum, während er auf eine Antwort von mir wartet.

*Y/n Gedanken: Soll ich ihn einfach darauf ansprechen? Nein, er hat mir gestern eigenlich ja schon gezeigt dass er nichts von mir will. Aber was wenn ich es vielleicht falsch verstanden habe? Obwohl man konnte an seinen Worten nichts falsch verstehen, sie waren sehr deutlich formuliert. Ich tu einfach so als wäre nichts, denn wenn er mir jetzt nochmal sagt er empfindet nichts für mich nachdem ich ihn nochmal frage, würde es mir nur noch mehr das Herz brechen.*

Ich zwing mir ein kleines Lächeln auf die Lippen "Nein, alles gut. Ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen von der Party gestern. Ich glaube es wäre auch besser wenn du jetzt gehst, ich will mich noch ein bisschen ausruhen". Er schaute etwas verwirrt aber doch überrascht "Äh.. ja ok. Kein problem, ich hoffe dir geht es danach etwas besser. Wir sehen uns" und somit verschwand er. Es war genau dass was ich wollte, ich wollte dass er geht aber dennoch fühlte ich mich jetzt so allein. Eine Seite in mir will ihm nachlaufen und fragen ob er doch bleiben kann, aber die andere Seite will ihn am Liebsten nie wieder sehen, zumindest nachdem von gestern nicht. Ich ließ ihn gehen, hätte ich die Tür aufgemacht und die Straßen runtergeschaut, wäre er da gewesen, aber ich konnte nicht. Ich ging in mein Zimmer und fühlte mich plötzlich so niedergeschlagen. Ich kann nicht mal genau sagen wie lang ich da lag und einfach an die Decke starrte während mir immer wieder neue Tränen runterliefen, aber es waren bestimmt schon Stunden. Joschka kam rein und schaute mich etwas besorgt an "Ist alles in Ordnung y/n? Ich habe dich heute noch gar nicht gesehen weil du nicht aus deinem Zimmer gekommen bist..". "Ou ja klar alles in Ordnung". Ich weis nicht ob es meine rot-verheulten Augen oder meine zittrige Stimme war, aber er glaubte mir diesen Satz nicht. Er ging in mein Zimmer und setzte sich neben mich auf mein Bett "Ich frage dich jetzt noch einmal und du antwortet ehrlich verstanden? Ist alles in Ordnung?". Ich konnte nichts sagen, meine Stimme war wie verschlagen und ich schüttelte nur den Kopf. Jetzt kämpfte ich schon mit meine Tränen und wenn er immer weiter nachfrägt dann kann ich die ganzen Tränen nicht mehr zurück halten. Eigentlich weine ich nicht gerne vor anderen Leuten, ich will nicht dass sie sehen wie sensibel ich eigentlich bin und genau deshalb ziehe ich mich oft zurück wenn mir alles zu viel wird, so wie jetzt gerade. Doch er frägt weiter "Was ist passiert?". Ich wusste dass ich ihm alles erzählen kann und er eigentlich die einzige Person ist, der ich alles erzähle. Ich entschied mich dazu ihm alles zu erzählen.. das Gespräch mit Markus gestern, dass ich ihn heute schon fast 'rausgeschmissen' habe und diese zwei Seiten in mir. Diese eine Seite die am Liebsten sofort zu ihm zurück laufen würde, aber die andere ihn nie wieder sehen will. Ich erzählte Joschka alles und er hörte mir zu, sagen tat er nichts doch ich wusste genau dass er mit mir danach darüber reden wird wenn ich es will. Nachdem ich fertig mit erzählen war, war erst mal eine kleine Stille, damit wollte Joschka sicher gehen dass ich auch wirklich fertig war und er jetzt dran war. Er richtete seinen Blick auf und schaute zu mir "...Ich finde du solltest diese zwei Seiten ignorieren, sie tun dir nicht gut. Hör auf dein Herz, mach dass was dein Herz will okay? Auch wenn es dann heißt dass du mit Markus über gestern reden musst, dann mach es. Ich bin mir sicher dass er dich auch mag, du kannst mir glauben. Aber versprich mir dass du einfach den Weg von deinem Herz gehst, bitte.". "Ja mach ich, danke Joschka". Ich gab ihm eine Umarmung, er ist einfach immer für mich da wenn ich ihn brauche. Er verließ dann auch schon mein Zimmer denn ich wollte noch etwas alleine sein und darüber nachdenken was er gesagt hat. 'Den Weg von meinem Herzen gehen'. Aber was ist überhaupt der Weg von meinem Herz? Ich weis ja selber nicht genau was es will. Ich warf einen Blick auf mein Handy neben mir, es war schon nach 18 Uhr, den ganzen Tag bin ich einfach völlig neben der Spur und weiß selber nicht genau was ich will. Oh und ein verpasster Anruf von Vanessa, aber schon vor 2 Stunden. Ich rief sie zurück und sie ging ohne langes Warten sofort drann.

"Y/n?". "Hi Vanessa". "Du hörst dich so traurig an, ist etwas passiert?". Ich zögerte kurz mit der Antwort, war ich schon so weit um Vanessa alles zu erzählen? So richtig befreundet sind wir ja eigentlich erst seit gestern von der Party, aber trotzdem fühlt es sich innerlich so an als würden wir uns inn und auswendig kennen. Ich entschied mich dazu ihr es genauso zu erzählen, wie ich es Joschka erzählt habe und sie hörte zu. Es fühlte sich gut an, es auch jemanden erzählt zu haben die auch ein Mädchen ist. Wir telefonierten mehrere Stunden, aber redeten nicht nur von mir sondern sie erzählte mir auch wie gut es zur Zeit zwischen Leon und ihr läuft, die beiden sind seit gestern ja wieder zusammen und ich freue mich wirklich total für die beiden.

Nach dem Telefonat mit Vanessa, zog ich mich um, putzte meine Zähne und ging dann auch schon ins Bett, denn obwohl ich den ganzen Tag über so gut wie nichts gemacht habe war ich einfach fertig und müde.


Wilde Kerle / Markus ffWhere stories live. Discover now