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Jimin

"Chichim, jetzt stress dich doch nicht so ab" Schnell warf ich mir meine Sporttasche auf meinen Rücken und holte den Haustürschlüssel im Gang. "Wegen dir komm ich noch viel zu spät zur Arbeit, Tae, also hör auf rumzumotzen" Der Blauhaarige, welcher auf der Theke hockte, verdrehte nur belustigt die Augen.

"Ist doch alles easy. Du bist doch sonst auch immer pünktlich da kommt es auf eins zwei Minuten auch nicht drauf an."

"Ich bin jetzt schon ein viertel Stunde zu spät, du Pabo"

"Oh...upsi"

"Yah, ich ups dich auch gleich, wo ist dieser verdammte Schlüssel?"

" Jetzt sei mal nicht so zickig du Fruchtzwerg, ich kann dich ja mitnehmen, wenn du willst." Ich  warf Taehyung einen "really" Blick zu, woraufhin dieser mir auf den Kopf schlug.

" Worauf wartest du noch, wir haben nicht ewig Zeit" provoziert mich mein Freund und setzte sein typisches Boxersmile auf. Ich musste mich echt zusammenreißen, ihn nicht hier und jetzt zu verschlagen. Ich hatte nun auch endlich meinen Wohnungsschlüssel gefunden und folgte Tae zu seinem Auto. Ja ich meinte SEINEM Auto. Anders als ich bekommt mein Freund nämlich so gut wie alles von seinen Eltern, welche beide richtig reich waren. Ich hingegen konnte mich glücklich schätzen, wenn ich mal außerversehen eine Grußkarte zugesendet bekomme. Ausversehen deshalb, weil meine Eltern mir sicher keine freiwillig senden würden.

Sie hassten mich und das nur, weil ich schwul war. Ich hatte eine sehr gläubige Familie, die so etwas wie Homosexualität als Sünde sehen. Das habe ich nie verstanden, ich meine, man soll doch den lieben, den man will, egal welches Geschlecht. Jedenfalls bin ich nun offiziell von unserer Familie verbannt und in ihren Augen auch der schlimmste Fehler überhaupt. Dabei ist das doch total bescheuert.

Nach weiteren 15 Minuten, kam ich dann auch endlich in dem Cafe an, in dem ich arbeitete. Es ist ein eher ruhigeres Cafe, klein und altmodisch, aber genau das macht es auch aus, finde ich. Ich bedankte mich nochmal bei Tae, natürlich nur fürs Fahren, und rannte so schnell wie es geht ins Cafe.

Nach meiner Arbeit und einer rießen Standpauke meines Chefs, lief ich direkt zu meinem anderen Teilzeitjobs. Ich hatte insgesammt drei Stück. Einmal im Cafe, dann an der Tanke und einem FastFood-Restaurant, zu dem ich jetzt auch gehe. Manchmal kam auch noch babysitting dazu, zumindest wenn meine Nachbarn keine Zeit hatten. Also im großen und ganzen ein eher nicht so nices Leben, aber ich machte mein bestes draus. Ich bin immer lieb zu meinem Mitmenschen, akzeptiere sie so wie sie sind und helfe ihnen, denn nur so kann man auch glücklich Leben trotz soviel Arbeit. Ist zumindest bei mir so.

Als dann auch mein Dienst im FastFood-Restaurant fertig war, brachte mich noch mein Kollege und Freund Mark nachhause, damit ich mich für die spätschicht in der Tanke vorbereiten konnte. "Jimin, du solltest dir echt mal ne Auszeit gönnen. Du siehst total fertig und müde aus, schläfst du denn eigentlich noch?" Ich lächelte etwas verlegen den Blonden an. "Ich weiß, aber Mark, ich brauch das Geld wirklich. Sonst weiß ich nicht wie ich meine Miete abbezahlen soll oder Essen und Trinken kaufen kann."

" Ich hab dir doch gesagt, dass ich dir bei Geldproblemen helfen kann. Ich kann dir welches von mir geben, das ist echt kein Ding" Mark wollte gerade nach seinem Geldbeutel greifen als ich ihn hinderte. "Hyung, ich weiß doch dass du mir helfen willst. Aber ich schaff das schon auch ohne dein Geld, wirklich"

Der Junge vor mir seufzte geschlagen und wuschelte mir durchs Haar. " Pass trotzdem auf dich auf, Chim. Du darfst deinen Körper nicht überbelasten." "Ich pass schon auf, guten Abend noch, Hyung!" Somit verabschieden wir uns und ich lief in meine Wohnung, um kurz darauf auch schon im Bad zu verschwinden und zu duschen. Danach zog ich mir noch etwas Schlichtes an und packte mir noch etwas zum Trinken für die Arbeit ein. Dann ging es auch schon zur Tankstelle.

Während meiner Schicht kamen kaum Menschen vorbei, meistens nur Erwachsene, die erst jetzt nach Hause fuhren.  Ich hatte mir einen Stuhl genommen und saß nun hinter der Theke und scrollte durch mein Handy. Social Media oder soetwas besaß ich nicht. Wieso auch, braucht doch niemand.

Ich spielte gerade ein echt lustiges Spiel als plötzlich jemand durch die Tür kam und kurz darauf wieder verschwand. Vielleicht war es auch nur ein Luftzug , keine Ahnung, seltsam war es trotzdem. Verwundert stand ich auf und lief zur Tür, da dort irgendetwas lag. Ich erkannte einen weißen Brief mit rotem Siegel. Vielleicht hatte das jemand verloren. Am besten ich lege es in das Fundkästchen auf der Theke. 

Das tat ich dann auch und setzte mich wieder auf den Stuhl um weiter dieses Spiel namens CandyCrush zu spielen. Jedoch konnte ich mich kaum konzentrieren, da ich immer wieder auf auf das weiße Stück Papier schauen musste. Irgendwas sagte mir, das ich den Brief öffnen sollte. Aber das darf man nicht. Das wäre einfach unmoralisch, da ich ja dann das Eigentum eines anderen beschädigen würde, aber andererseits... vielleicht war dieser Brief auch an mich addressiert. Yah, Jimin du liest echt zuviel Fantasy. Der Brief kann ja nicht wissen wo du gerade bist und soetwas wie Zauberei gibt es nicht und wenn, dann ist sie böse.

Letzendlich entschied ich mich doch einen kleinen Blick in den Umschlag zuwerfen. Ich kann ja dann einfach sagen, dass ich den Brief aufgerissen gefunden habe, wobei ich dann natürlich lügen müsste, was nicht gut ist, aber ich hätte so oder so etwas schlechtes getan. Bitte verzeiht mir.

Ich öffnete also vorsichtig den Brief und holte ein Blatt und einen alten Kompass raus. So einen Kompass hatte mein Onkel früher, als er noch auf dem Boot war. Er wollte mir schon immer so einen schenken, tat das aber nie, da er es durch sein Altsheimer immer vergessen hatte, bis zu seinem Tod. Ich musterte den Kompass, der wirklich wunderschön war. Der Adressat hatte echt Glück, dass er soetwas bekam. Ich legte den Kompass behutsahm ab und widmete mich dem Papier. Geschwungene Altbuchstaben zierten das Blatt, welches wie eine Art Ankündigungsschreiben aus dem Mittelalter aussah. Ich las Zeile für Zeile genau durch.

Adressiert an Park Jimin, Nummer 4
Hiermit teilen wir Ihnen, Herrn Park, mit, dass Sie zu den von ihm Auserwählten gehören. Sie werden sich nun, bestimmt einiges fragen, doch jede Frage besitzt auch eine Antwort die sie nur finden, wenn sie den richtigen Pfad gehen. Sie sind etwas besonders und das wissen Sie auch, Sie werden dies aber erst wahr haben, wenn sie Ihr Schicksal erkennen und sich von ihm belehren lassen. Auf Ihrem Lebensweg gibt es viele Abzweigungen, Kreuzungen und Gabelungen - Wie auf einer großen Wanderkarte. Ihr  Gewissen ist der Kompass, der Sie auf dieser Wanderkarte unbeirrbar die richtige Richtung weist und Sie letztenendes das sehen lässt, was Sie sind.

Ich verstand nicht wirklich viel, jedoch war ich verwundert, dass dieser Brief an mich gerichtet war. Vielleicht hatte mein Onkel mich ja doch nicht vergesen und noch vor seinem Tod mir diesem Brief verschickt, der erst jetzt ankam. Mein Onkel liebte nämlich so mittelalterliches Zeug und geheimnisvolle Botschaften, so wie ich. Aber er würde mich doch nie Siezen. Als er starb war ich gerade mal 12, das war jetzt schon sechs jahre her. Dennoch freute ich mich riesig.

Ich wollte sofort Tae anrufen jedoch unterbrach mich die Kasse, welche plötzlich aufsprang und mir volle Kanne in den Bauch donnerte. Ich wollte sie schließen klemmte mir dabei natürlich den Finger ein. Ich war auch echt tolpatschig. Mir wurde plötzlich ganz schummrig und ich merkte wie ich langsam mein Bewusstsein verlor.

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Klein aber fein (ich sollte mir echt abgewöhnen, solche Sprichwörter zu schreiben)

Jedenfalls ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr mögt die Story, auch wenn sie noch nicht richtig angefangen hat.

Bin gerade in Quarantäne, was heißt, dass ich mehr Zeit habe zum Schreiben. (yey)

Euch noch einen schönen Tag (≧◡≦) ♡

One of us is lying |BTS FF|Where stories live. Discover now