Elf

445 18 11
                                    

Ron P.o.V

Der Kampf war zuende - endlich. Ich spürte, wie alles an mir schmerzte. Blut lief mir das Gesicht entlang und ich konnte von meinem Standpunkt aus mindestens 3 Tote sehen. Überall schwirrten Heiler herum, die die verletzten versorgten und neu dazu gekommene Auroren nahmen die übrigen Todesser fest. Lucius Malfoy war nicht dabei.

Plötzlich setzte sich jemand neben mich und nahm den Lähmungszauber, der auf mir lag von mir. Hermine. "Gott, du rettest mich. Ich hab bestimmt 3 gebrochene Rippen und 'ne Gehirnerschütterung", sagte ich grinsend und sie sprach nur wortlos einen Diagnose Zauber aus.

" 'Mine? Ist alles okay...?", fragte ich sie verwirrt und sie Strich sich eine Träne aus dem Gesicht. "Draco ist tot.", flüsterte sie dann fest, bevor sie sich wieder daran macht mich zu verarzten.

"Scheiße.... Hast du mit Harry gesprochen? Wie geht's ihm? Weiß er's überhaupt schon?" - "Ron ich weiß es nicht verdammt. Ich hab die Nachricht bekommen und wurde dann auch schon hier her gerufen, ich hab Harry heute noch gar nicht gesehen. Narcissa sagt es ihm wahrscheinlich.", fuhr sie mich an und noch mehr Tränen liefen über ihr Gesicht.

"Gott, ich muss sofort zu Harry" - "Ron Du bist verwundet, dass wäre dumm." - "HERMINE UNSER BESTER FREUND HAT GERADE SEINEN FREUND VERLOREN, VERDAMMT, ES IST MIR SCHEIßEGAL OB ICH VERWUNDET BIN ODER NICHT ICH MUSS JETZT ZU IHM UND IHM BEISTEHEN MAN!", brüllte ich wütend, bevor ich mich genervt aufsetzen, nur um mich gleich wieder hinzulegen. Mir war verdammt schwindelig.

~5 Tage später~

Harry P.o.V (TW!)

Ich fühlte mich wie als hätte mir jemand soeben einen Dolch ins Herz gestochen. Wie als wäre ich in einem Fensterlosen Raum eingesperrt und mein einziger Ausweg ist eine Tür, die aber durch etwas zugehalten wurde, sodass ich letztendlich doch erstickte.

Ich fühlte mich verloren. Nicht lebendig. Nicht da.

Ständig kam irgendwer zu Besuch, um mir sein Beileid auszusprechen. Neville war vor ein paar Tagen dagewesen und hatte mir einen verdammten Drachenbaum mitgebracht, um mir irgendwas davon zu erzählen, dass Draco ja vielleicht darin weiterlebt. Ich hatte ihn weggeschickt. Aber den Drachenbaum hatte ich neben mein Bett gestellt.

Ich hatte seit Dracos... Tod nicht mehr unser Haus betreten. Ich hatte mein neues Zuhause im Malfoy Manor gefunden - in Dracos altem Zimmer. Mit Nevilles dämlichen Drachenbaum.

"Harry... Es ist 5 Tage her, dass er starb und du hast seit dem nichts gegessen. Iss was, bit-" - "Er ist nicht tot.", sagte ich mit fester Stimme und Hermine seufzte. "Doch, Harry. Er ist tot." - "Aber meine Narbe hat wehgetan, weil er in Gefahr war. Wieso tut sie dann noch weh, obwohl er angeblich tot ist, Hermine!?"

"Ich weiß es doch auch nicht. Vielleicht sind es nur normale Kopfschmerzen und du verwechselst es..." - "Ich hatte diesen Schmerz oft genug in meinem Leben. Ich verwechseln sowas nicht." - "Harry, jeder stirbt einmal. Du musst das akzeptieren..."

"Ich will das aber nicht akzeptieren! Jeder, aber wirklich jeder, der mir viel bedeutet stirbt irgendwann. WARUM KANN ICH NICHT EINFACH STERBEN!?" - "Harry... Bitte geh morgen nach der Beerdigung zu diesem Geistheiler. Bitte." - "Ich geh nicht zur Beerdigung." - "Wieso?" - "Weil er nicht tot ist. Ich geh nicht zur Beerdigung."

Ich ging zur Beerdigung. Hermine und Narcissa hatten mich gezwungen hin zu gehen. Ich hatte mich geweigert mit den paar Gästen, die da waren zu reden. Ich hatte mich geweigert auf Dracos Bild oder auch nur in die Richtung des Sarges zu schauen.

Die ganze Zeremonie war schrecklich. Und zum ersten Mal fiel mir auf, dass wirklich etwas fehlte. Jemand. Draco.

Ich fiel in dieses Loch. Ich versuchte wieder herauszukriechen. Der Geistheiler versuchte mir dabei zu helfen. Aber jedes Mal, wenn ich kurz davor war endlich herauszuklettern, traf mich die Tatsache, dass Draco nicht mehr da war so hart, dass ich wieder hinab fiel.

Und ich fiel immer tiefer. Und tiefer. Ich fing an zu trinken. Und langsam verzweifelte ich immer mehr an meinen Gedanken. Meine Gedanken, die mich aufraßen, wenn ich alleine war. Die mich erstickten. Sie legten sich wie die eisige Hand eines Dementors um meinen Hals und drückten zu. Immer mehr...und mehr...und mehr....

Es fühlte sich an, wie als wäre der Tod der einzige Ausweg. Wie als wäre das der einzige Weg diesen Gedanken zu entkommen. Der Wahrheit. Die Wahrheit ist hart. Sie trifft dich plötzlich. Genau dann, wenn du es gerade nicht gebrauchen kannst. Und dann fällst du noch tiefer in den Graben, als sowieso schon. Du landest in einer schwarzen Masse, bestehend aus der eiskalten Wahrheit. Und dann erstickst du. Und du weißt du kannst nur dagegen ankommen, in dem du dich umbringst. In dem du diesen einfachen Schnitt durch die zarte Haut deines Handgelenke erledigst.

Aber ich habe mich nicht umgebracht. Ich konnte es nicht. Die Gedanken ersticken mich jeden Tag immer mehr. Nahmen mir die Stimme, die ich brauchte um nach Hilfe zu schreien. Und so schrie ich anders. Ich fing an mich zu schneiden. Anfangs sagte ich mir, dass es nur eine einmalige Sache war. Und dann tat ich es zu oft, um mir einzureden, dass es nur eine einmalige Sache war. Ich war zerstört. Kaputt. Meine Gadanken hatten sich durch mich durch gefressen, jedes Stück an mir zu Tode gewürgt und dafür gesorgt, dass ich nur noch eine Hülle war, die herum lief. Ein Schatten meiner Selbst.

Ohne Draco.

"Harry...?" Ich sah auf, in das Gesicht des Geistheilers. "Ist alles in Ordnung? Hast du gehört, was ich gesagt habe? Ich möchte das wir unsere Stunden erhöhen, wäre das okay für dich?" - "Er ist nicht tot."- "Doch, Harry. Ist er." - "Nein. Nein, er ist nicht tot. Ich werd's euch beweisen, verdammt ER IST NICHT TOT!"

🧡💛

Scared Pottah? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt