Freitag den 12.06.2015

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Liebes Tagebuch...

Ich schreckte aus meinem unruhigen Schlaf hoch.

Was war das?

Ein lautes Krachen.

Mitten in der Nacht.

Beziehungsweise nein, es dämmerte schon in das Zimmer. Es musste schon morgens gewesen sein.

Ich schaute mich schnell um. Ich war bei Austin und Alex. In ihrem Gästezimmer. Zusammen mit Lena, der Cousine von den Jungs.

Sie ist auch wach geworden und schaute mich wortlos an. Das weiß ich noch ganz genau. Ihr Blick, genauso verwirrt, genauso verschlafen, wie ich auch.

Da!

Wieder ein Türenknallen.

Man hörte wen schreien im Flur.

Scherben klirren.

Es ging alles so schnell.

"Scheiße was ist denn hier los?", fragte Lena. Sie sah sehr blass und verängstigt aus. Wir hatten beide auf der Ausziehcouch geschlafen. Sie schmiss die Decke von sich weg, was ich ebenfalls machte, und schnell aufstand. Die Decke hatte ein fürchterliches Muster. So neongrün mit kitschigen Blumen darauf. Ich hasste diese Decke. Ich wandte mich langsam von der grauenvollen Decke ab und ging Richtung Tür. Langsam, sehr bedacht keinen unnötigen Lärm anzurichten. Nicht das uns wer hörte, der uns nicht hören sollte. Ich meine ich hatte ja keine Ahnung, was sich außerhalb dieser Tür abspielte.

"Warte!", rief Lena, aber mit einer sehr leisen Stimme. Eindringlich war sie dennoch. Vielleicht etwas rau, weil wir vielleicht gestern beim feiern etwas über die Stränge geschlagen hatten.

"Auf was?", fragte ich und drehte mich erschrocken zu ihr um, aber schon mit Türklinke in der Hand. Perplex ließ ich die Klinke los, als mir total schlaftrunken klar wurde, dass da draußen ja ne Gefahr auf uns lauern könnte. Es wäre total leichtsinnig, einfach so daraus zu spazieren. Ich war so müde, ich konnte noch nicht wirklich klar denken.

"Na wer weiß, was da draußen los ist.", meinte sie.

"Was wollt ihr hier? Lasst uns in Ruhe!", hörte man Austin von draußen rufen.

"Scheiße, wir müssen doch was tun.", meinte ich panisch.

Ich versuchte, durch das Schlüsselloch was zu sehen, aber man sah nichts. Wie auch. Der Schlitz war so klein.

"Ich seh nichts.", meinte ich schnell.

"Lass mich mal.", meinte Lena. Sie schlängelte sich an mir vorbei und wagte auch einen Versuch. Aber vergebens.

Man hörte von draußen wieder etwas klirren.

"Scheiße, ich ruf jetzt die Polizei.", meinte ich und langte nach meinem Handy.

"Was? Ohne zu wissen, was los ist?", fragte Lena panisch. "Mach das nicht."

"Das ist mir hier zu heikel.", meinte ich. "Die randalieren da draußen übel."

Ich erinnere mich noch sehr genau an das Klirren, was sich wie zerscheppertes Porzellan anhörte. Wie Vasen oder Teller, die herunter geworfen wurden.

"Wollen wir nicht erst nachsehen?", fragte Lena verunsichert.

"Und was ist, wenn die dann auf uns losgehen? Und wir keine Hilfe bekommen?", fragte ich verunsichert. Ich wusste doch auch nicht, ob das die richtige Reaktion war.

"Stellt euch in die Ecke und haltet eure Schnauze!", hörte man eine Stimme rufen, die ich nicht zuordnen konnte. Meine Erinnerungen waren auch sehr verschwommen, durch den Schock hatte ich nichts anderes mehr im Kopf als dieses Klirren. Es kam gefühlt immer näher. Das war aber wahrscheinlich quatsch. Ich konnte durch die Tür hinweg nicht zuordnen, ob die Geräusche näher kamen. Ich war auch sehr müde. Ich konnte gar nichts zuordnen, zumindest nicht zu 100%iger Sicherheit.

Einbruch Austin Where stories live. Discover now