Kapitel 7

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Es ist soweit. In wenigen Minuten ist das Gespräch mit Nero über das Bündnis. Athena hat Angst, vor dem was er geplant hat. Irgendwas hat er vor, doch sie weiß noch nicht was. Er hat sich gestern und heute Morgen die ganze Zeit mit seinem Sohn beraten lassen. Wieso? In ihr steigt die Unsicherheit auf.

Sie läuft gerade durch das Schloss. Nero will das Gespräch im Ballsaal abhalten, wieso auch immer. Hinter Athena laufen ihre drei Leibwächter brav hinterher. Sie kommt gerade an die schwere Tür des Ballsaals. Da erspäht sie schon ein Diener, der ihr die Tür aufhält. Alle vier treten ein. In der Mitte des riesigen Saals ist ein Sofa, ein paar Sessel und ein kleiner Tisch gestellt. Nero und seine Familie sitzen bereits schon. Athena läuft auf einem roten Teppich zu ihnen hin. Über dem Tisch ist ein riesiger Kronleuchter mit weißen Diamant. Würde dieser einmal runterbrechen, so ist es gewiss, dass es Tote darunter vergräbt. An den Wänden des Raumes sind überall Banner, mit den Wappen von Zylion. Am Ende des Raumes ist ein Podest, so wie in Manton, auf dem die Throne von der Königsfamilie.

So kommt sie an das Sofa an und setzt sich der Familie gegenüber auf einen der Sessel. Athenas Leibwächter stellen sich, so wie gestern beim Essen, an den Rand des Saals. Dalia nimmt Athenas Tassen und schenkt ihr Tee ein. Dann beginnt Nero zu fragen: „Wie sieht das Bündnis von Manton und Aventa aus?"

„Wir haben das der Schwestern umgeschrieben, auf unsere zwei Reiche", sagt Athena.

„Was meint ihr mit den Schwestern? Ihr habt das gestern schon erwähnt", fragt Dalia.

So fängt Athena an die Geschichte der Schwestern zu erzählen. Alle hören gebannt zu. Als Athenas fertig ist, nimmt sie ihre Tasse mit Tee in die eine Hand und mit der anderen formt sie einen schwebenden Tropfen, den sie zu ihrem Mund führt und trinkt. Die Königsfamilie von Zylion schaut sie geschockt an. Doch dann taut Nero wieder als erstes auf.

„Zeigt mir bitte eure ganze Kraft", sagt er voller gieriger Begeisterung.

„Meine Mutter sagte immer 'Zeige niemals deine volle Kraft, denn so zeigst du deine Gegner, wo sie angreifen müssen.' Damit hatte sie immer recht.", sagt Athena abgebrüht.

„Naja, dann zurück zum Bündnis. Ich bin mir immer noch der Meinung, dass ihr übertreibt. Doch so will ich nicht sein. Ich werde dem Bündnis beitreten, wenn ihr meinen Sohn heiratet. Das würde mir die Sicherheit bieten, dass ihr uns nicht nur ausnutzt", sagt Nero.

Athena ist geschockt. Zwangsverheiratet mit Silas, für das Bündnis. Sie liebt Ezekiel und nicht ihn. Wenn sie dem zustimmt, würde sie ihm bestätigen, dass sie das Bündnis verzweifelt benötigt. Doch das tut sie, aber sie kann es um ihren Stolz nicht sagen. Sie hat auch keinen Erben, was auch für die Ehe mit Silas spricht. Doch es muss noch einen anderen Weg geben. Also sagt sie ohne groß zu überlegen: „Ihr wisst schon, dass ihr einen Prinzen mit einer Königin verheiraten wollt. Das ist entwürdigend für mich. Außerdem, wollt ihr mich nur verheiraten, mit eurem Sohn, damit ihr euch auch Aventa unter den Nagel als Hersch Gebiet reißen könnt. So blöd bin ich nicht.

Abgesehen davon benötigen Manton, Aventa und Sorens sie nicht im Krieg. Es liegt ganz bei ihnen ob sie zertrampelt werden wollen oder eine Chance im Kampf haben wollen. Da brauchen sie nicht meinen mich mit einer Ehe zu erpressen."

„Das tut mir leid, ich wollte mir mit der Ehe nicht Aventa in mein Gebiet nehmen. Außerdem wäre Zylion dann auch euer Gebiet und ihr könntet es genauso an euch reisen. Doch ich vertraue euch.

Doch ich bezweifle, dass ich Kanonenfutter wäre, wenn ich dem Bündnis nicht beitreten, daher beliebt mein Angebot bestehen", sagt Nero ruhig. In dem Licht des riesigen Kronleuchters sieht er noch älter aus. Er will die Ehe, weil er selbst einfach viel zu alt für einen Krieg geworden ist. Er will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, einmal das beitreten des Bündnisses und der Krönung und Hochzeit seines Sohnes. Doch nicht mit Athena. Sie hat den Plan durchschaut. Sie erhebt sich aus dem Sessel und geht in Richtung Tür. Im Laufen erkälte sie allen, dass sie morgen ihre Entscheidung preisgibt, sie wolle eine Nacht darüber schlafen.

Voller Wut läuft sie durch die großen Gänge. Ihre Leibwächter haben sie verloren. Doch das macht ihr nicht aus. Sie will etwas Privatsphäre. Sie kommt zu einer großen und unbekannten Tür. Sie schreitet hindurch. Vor ihr erstreckt sich eine alte, zweistöckige Bibliothek. Sie läuft hinein und verliert sich in ihrer Schönheit. Alles ist sehr alt und in weißgrau gehalten. An der Decke sind Gemälde und die Stützsäulen sind voller Ornamente. Hier sind mehrere Tische und Stühle. Doch da findet Athena einen schönen Erker, in dem ein Sofa steht. Sie setzt sich dorthin und sieht durch das große Fenster in die gepuderte Ferne. Nach einer langen Zeit, hört sie das Öffnen der Tür, durch die sie gegangen ist. Sie dreht sich um und sieht Silas auf sie zu kommen. Er lehnt sich neben sie an den Erker. Auch er schaut eine ganze Weile heraus. Dann sagt er: „Für was zu dich auch entscheiden wirst, ich werde mit der Entscheidung einverstanden sein. Ich will niemanden zu einer Ehe zwingen müssen."

„Danke. Doch du musst wissen, eine Entscheidung in der es um die Liebe geht, aber keine wahre Liebe von Bedeutung ist, ist sehr schwer für mich zu verstehen. Außerdem liebe ich jemanden anders."

„Lass mich wetten, du kannst als Königin nicht mit ihm zusammenkommen, da er nicht von adeligem Blut ist."

„Genau. Doch ich kann mit ihm dadurch auch keinen Erben zeugen, wenn es geheim bleiben sollte. Doch ich brauche einen Erben für den Thron. Ich bin schon fast gezwungen mit dir zusammenzukommen."

„Na wenn das so ist. Über denke es noch einmal etwas und sag uns morgen Bescheid.

Ich gehe etwas raus an die frische Luft. Willst du mit?"

Athena nickt und steht auf. Sie beiden sind gerade am Ende des Ganges zur Bibliothek angekommen. Doch da stellt sich ihnen ein maskierter Mann in den Weg. Hinter Athena und Silas kommen noch vier weitere auf sie zu. Sie sind in der Falle. Die Brigade ist hier im Schloss um sie umzubringen. Silas zieht sein Schwert, was er am Gürtel trägt und stellt sich Rücken an Rücken zu Athena. Sie stellt sich in einen sicheren Stand, um gleich Blut zu bändigen, da sie kein Wasser in der näher hat. So geht der unfaire Kampf los. Hinter sich hört Athena wie die Schwerter aufeinanderschlagen. Sie hatte nur den einen Angreifer auf ihrer Seite, dem hatte sie schnell mit ihrer Macht das Genick gebrochen. Dann dreht sie sich um. Silas hat schon zwei umgebracht. Bleiben für jeden noch einen. Athena bringt ihren Gegner um. Doch da stürzt Silas zu Boden. Er wurde entwaffnet und hat einen Schnitt im Oberarm. Athena kniet sich zu ihm und vergisst den letzten Angreifer. Dieser sticht ihr das Messer in den Bauch. Doch da sinkt auch er schon an einem gebrochenen Genick in die Knie.

Athena erhebt sich vom Boden und zieht Silas auf die Beine. Sie stützt ihn, dabei hat er nur eine lächerliche Verletzung am Arm und sie eine riesige Stichwunde am Bauch. Trotz ihrer brennenden Winde, die ordentlich blutet, führt sie ihn durch die Gänge und kommt auf einem bewachten Gang an. Die Soldaten und Dienern schnellen ihnen direkt entgegen. Sie nehmen Athena Silas ab und verschwinden. Sie lassen Athena alleine und verwundet auf dem Gang zurück. Nun ist sie wieder ganz alleine.

In ihr überkommt sie alles. Der Schmerz, die Zwangshochzeit, der Krieg, die Angriffe. Sie sinkt auf die Knie und beginnt bitterlich zu weinen. Das war schon der zweite Angriff von der Brigade. Schon wieder musst Athena Leute von der Brigade töten. Doch jetzt muss sie sich noch mit einer Zwangshochzeit rumschlagen und einem König, der nicht einsieht, dass er ein Bündnis dringend benötigt. Der Krieg steht vor der Tür und noch immer will es niemand für ernst nehmen. Sie will doch einfach nur mit Ezekiel Zusammensein und auf das Land ziehen, wo sie niemand belästigen kann. 

Königin um jeden PreisWhere stories live. Discover now