8.Kapitel

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Wir fuhren zirka eine viertel Stunde. Unter der Fahr entspannte ich mich etwas und lockerte meine Arme um Louis. Ich spürte das er leicht lachte als ich meinen Kopf an ihn drückte. Einmal gab ich ihm auch einen Kuss in den Nacken. Wir kamen in ein kleines, idyllisches Dorf. Es sah wunderschön aus und ich musste unwillkürlich lächeln. Er stellte sein Motorrad auf einem Parkplatz ab und wir stiegen ab. Ich gab ihm den Helm zurück und setzte meinen Kranz wieder auf. Er nahm meine Hand und führte mich durch das Dorf. Ich fragte neugierig: "Wo sind wir?" Er lächelte und meinte: "Ich will dir meine Vergangenheit zeigen."

Ich sah ihn überrascht an, damit hätte ich nicht gerechnet. Die Bewohner des kleinen Dorfes hatten sich sichtlich bemüht es schön her zu richten und die alten Häuser zu erhalten. Louis führte mich zu einem kleinen Haus und sagte: "Hier bin ich aufgewachsen." Ich hörte den Schmerz in seiner Stimme und spürte wie schwer es ihm fiel neben mir stehen zu bleiben. Er umklammerte meine Hand regelrecht und ich fragte vorsichtig: "Louis was ist los?" Ich sah ihn an und stellte mich vor ihn. Ich sah einige Tränen in seinen Augen glitzern und als die erste über seine Wange rann wischte ich sie ihm sanft weg. Er flüsterte leise: "In diesem Haus habe ich so viel Leid erfahren. Hier habe ich so viel Schmerzen erleidet."

Ich sah ihn überrascht und mitleidig an. Ich fühlte mit ihm, so traurig hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich zog ihn in eine Umarmung ich wollte für ihm da sein, so wie er für mich da war. Er flüsterte gegen meine Schulter: "Hier hat mich mein Vater misshandelt, vergewaltigt." Der seelische Schmerz den er fühlte war so sehr zu spüren. Ich flüsterte leise: "Das ist vorbei." Er meinte traurig: "Ja, ich bin so schnell wie nur möglich ausgezogen. Meine Mutter hatte sich kurz darauf von ihm scheiden lassen. Sie hatten mich dann regelrecht angebettelt wieder zu ihr und meinen Geschwistern zu ziehen und das tat ich dann auch."

Ich strich ihm beruhigend über den Rücken. Ich versuchte ihn zu beruhigen in dem ich immer wieder sagte: "Lou das ist vorbei, heute geht es dir besser." Diese Worte sagte ich immer wieder und als er sich wieder beruhigt hatte sagte er leise: "Danke Harry." Ich lächelte und wir gingen weiter, er zeigte mir seine Lieblingsorte und sein Lieblingscafé, auch den Fußballplatz wo er immer gespielt hatte. Mir gefiel es hier. Es lag eine angenehme Stille überall. Hin und wieder begegneten wir anderen Leuten. Diese begrüßten uns immer freundlich und ich bekam keine abwertende Blicke zu spüren. Sie sahen mich nicht schief an, oder gaben irgendwelche Bemerkungen von sich. Ja hier gefiel es mir.

Einmal begegneten wir einen Freund von Louis. Er begrüßte ihn fröhlich. Er hatte schwarze Harre und ebenfalls einige Tattoos und Piercing, aber er hatte keine so strenge Ausstrahlung. Seine war freundlich und offen und passte so gar nicht zu seinem Aussehen. Louis stellte uns vor: "Harry das ist Zayn. Zayn das ist Harry mein Freund." Er sah mich freundlich an und sagte: "Schön dich kennen zu lernen." Ich lächelte und sagte: "Mich freut es auch." Wir unterhielten uns nicht lange mit ihm und als wir dann weiter gingen sagte Louis: "Ich kenne Zayn schon eine Ewigkeit, wir sind gemeinsam aufgewachsen. In den letzten Jahren hatten wir uns etwas voneinander entfernt, aber wir verstehen uns noch immer gut. Er weiß alles von mir und zu ihm bin ich immer gegangen wen mich etwas belastet hatte." Ich lächelte und meinte: "Er ist freundlich und fröhlich, ich mag ihn." Er lächelte und meinte: "Das freut mich."

Er verstärkte den Druck um meine Hand kurz und führte mich weiter. Wir blieben wieder vor einem Haus stehen. Dieses war etwas größer und auch einladender. Er sagte: "Hier wohne ich heute mit meinen Geschwistern und meiner Mum." Ich sah ihn überrascht an und bevor ich noch etwas sagen konnte machte er die Türe auf und zog mich mit nach drinnen. Er rief durchs Haus: "Mum ich bin wieder da und habe wem mitgebracht." Er zog sich seine Schuhe aus und ich machte das ebenfalls. Ich hörte eine Stimme rufen die näher kam: "Okay, wem den?" Eine Frau mittleren Alters kam um die Ecke und sah mich überrascht an. Doch lächelte dann freundlich. Sie sagte: "Hallo." Ich wusste nicht was ich antworten sollte und so lächelte ich nur.

Doch Louis übernahm das für mich in dem er sagte: "Mum das ist Harry, mein Freund. Harry das ist meine Mutter." Ich lächelte schüchtern und sie reichte mir die Hand und sagte: "Harry schön die kennen zu lernen." Ich antwortete ihr: "Es freut mich ebenfalls." Louis grinste und zog mich weiter. Ich hörte seine Mutter sagen: "Louis er ist so anders, was ist los mit dir?" Er antwortete ihr: "Er ist besonders." Mit diesen Worten gingen wir weiter. Wir gingen einen Stock höher und dann in einen in schwarz gehaltenen Raum. Es standen ein großes Bett, ein Schreibtisch, ein Kasten und ein Regal mit einigen Büchern darin. Louis ließ sich auf das Bett sinken und zog mich neben sich. Ich lehnte mich etwas an ihn und wollte schon etwas fragen, doch die Türe wurde aufgerissen und ein blondhaariges Mädchen kam herein.

Sie rief fröhlich: "Hallo Louis! Wie..." Als sie mich sah hörte sie überrascht auf zu sprechen und Louis meinte lachend: "Hey Lottie." Er stand auf und umarmte sie. Sie lächelte und fragte: "Louis wer ist das?" Louis zog mich an meiner Hand zu sich und sagte: "Lottie das ist mein Freund Harry, Harry das ist Lottie meine Schwester." Sie umarmte mich und sagte: "Schön die kennen zu lernen." Wir blieben eine Weile bei Louis zu Hause. Wir unterhielten uns mit seiner Schwester eine Weile und dann auch mit seiner Mutter. Später meinte er dann: "Ich möchte dir noch etwas zeigen." Ich nickte und wir verließen das Haus.

Sweet Little Love (L.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt